Ausländische Industrie-Gesellschaften. 503 Produktion: Die Förderung an Braunkohle inkl. des Bedarfs zur eig. Kesselfeuerung betrug in 1913: 7 588 703 m-Ctr. (1912: 7 109 755 m-Ctr.). Die Schwarzkohlengewinnung inkl. des eig. Kesselbedarfs betrug 1913: 853 439 m-Ctr. (1912: 972 101 m-Ctr.). Kapital: K 10 800 000 = fl. 5 400 000 in 27 000 Inh.-Aktien à K 400 = fl. 200. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis spät. Juni in Unterreichenau, Pilsen, Prag oder Wien. Stimmrecht: Je 25 Aktien = 1 St.; die Aktien müssen spät. 10 Tage vor dem Tage der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Von dem nach Abzug der dem Tilg.-, Pens.-, R.- event. Neuer.-F. zugewiesenen Beträge verbleib. Reingewinn zunächst 4 % Div., von dem noch übrig bleib. Überschusse 10 % Tant. an Vorst., der Überrest, falls die G.-V. nicht anders beschliessen sollte, ist als Super-Div. zu verteilen. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Bergwerksbesitz 7 063 416, Schachtanlagen u. Masch. 2 348 482, Fabrikgebäude u. Masch. 1 822 009, Wohngebäude 901 420, Grundbesitz 1 383 768, Schachtinventar 134 035, Fabriks- do. 81 346, Egerfluss-Regulierung 1 916 577, Vorrat an Roh- material. 1 559 606, do. an fertigen Produkten 1 106 654, Debit. 1 155 027, Effekten 106 035, Kaut. für Verbindlichkeiten 138 000, Kassa 93 716, Wechsel 42 225. – Passiva: A.-K. 10 800 000, Pens.-F.-Widmungskapital der Firma Joh. Dav. Starck 122 000, R.-F. 863 184, Neuerungs-F. 20 000, Bruderlade d. Montanwerke Falkenau 15 000, Kaufschillingsreste (hypoth.) 52 709, Kredit. 6 087 842, Landesbank des Königreiches Böhmen 1 737 455, Kaut. 138 000, alte Div. 360, Vortrag aus 1912 10 761, Gewinn in 1913 8005. Sa. K 19 855 315. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag v. J. 1912 10 761, Einnahmen f. ver- kaufte Produkte, Kohle u. diverse Erträge 9 832 287, Vorräte fertiger Produkte am 31./12. 1913 1 106 654. – Ausgaben: Vorräte fertiger Produkte u. Kohle am 1./1. 1913 705 323, Betriebskosten pro 1913 8 102 408, Humanitätsauslagen 426 470, Dir.- u. Geschäfts-Unk. 360 704, statutenmässige Beiträge z. Beamten-Pens.-F. 106 158, Steuern 50 595, Zs. 597 766, Abschreib. 581 512, Gewinn 18 766. Sa. K 10 949 701. Verwendung des Reingewinns: An R.-F. 320, Vergüt. an die Revisoren 1200, Vortrag auf 1914 K 17 246. Dividenden 1890–1913: 6½, 5, 3, 3, 3½, 3½, 0, 3, 4, 2½, 0, 2½, 2½, 2½, 2½, 2½, 2 %%% 909 % Kurs Ende 1890–1913: 101, 91, 83.50, 80, 81, 79, 67.50, 58, 91, 101, 83.25, 83, 79.50, 72, 78, 75, –, –, –, –, –, –, 37, 40 %. Notiert in Leipzig. Usance: Seit 1./7. 1893 werden beim Handel öfl. 100 = M. 170 gerechnet, vorher öfl. 100 = M. 200. General-Direktion: Präs. Hofrat Johann Rotky, Prag; Stellv. Carl Chrambach, Berlin; Gen.-Direktionsräte: Berg-Dir. Franz Hvizdalek, Brüx; Ottomar Edler von Starck, Smichov; Komm.-Rat Heinr. Staub, Wien; Dir. Emanuel Fuhrmann, Elbogen. Betriebs-Direktion: Dr. Viktor Tomas, Fritz Heller. Revisoren: Ant. Vinz. Lebeda, Jaroslav Jilek; Ersatzmänner: Dr. Lothar Staub, Dr. Rudolf Bäcker. Zahlstellen: Unterreichenau: Gesellschaftskasse; Prag: Böhm. Unionbank; Wien: Oesterr, Credit-Anstalt; Berlin: Commerz- u. Disconto-Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. N aphta-Productions-Gesellschaft Gebrüder Nobel in St. Petersburg. Gegründet: 1879. Zweck: Betrieb u. Erweiterung der in Baku befindl., früher den Kaufleuten erster Gilde Ludwig u. Robert Nobel gehörenden Petroleumraffinerie, sowie die Bearbeitung u. Gewinnung von Naphta an sonstigen Orten des Russischen Reiches. Die Ges. ist berechtigt, Naphtafabriken u. andere mit der Naphtaproduktion im Zusammen- hange stehende Fabriken durch Ankauf zu erwerben oder in Pacht zu nehmen u. Naphta- leitungen einzurichten, sowie Niederlagen zum Aufbewahren von Naphtaprodukten zu errichten, auch sämtliche für den Transport ihrer Materialien u. Produkte nötigen Beförderungs- mittel anzuschaffen. Die Ges. gewinnt die Rohnaphta auf eigenen u. gepachteten Ländereien bei Baku, auf der Insel Tscheleken u. Swiatoj am Kaspischen Meere u. hat daselbst grosse, durch Röhrenleitungen mit den Quellen verbundene Raffinerien u. sonstige Etablissements errichtet. Der Grundbesitz der Ges. hat eine Grösse von insgesamt 1 109 999,965 Quadrat- faden (1 Quadratfaden = 4,55 qm). Davon entfallen auf Baku 607 856,895 Quadratfaden u. auf das übrige europäische Russland u. Sibirien 502 143,07 Quadratfaden. Von den in Baku vorhandenen 607 856,895 Quadratfaden repräsentieren 482021,285 Quadratfaden naphta- führende Ländereien, welche durch Naphtabohrungen verwertet werden, während auf den übrigen 125 835,61 Quadratfaden die Fabriken u. Raffinerien errichtet sind. Auf den im sonstigen europäischen Russland u. in Sibirien vorhandenen 502 143,07 Quadratfaden befinden sich die Depots der Ges. Ausserdem hat die Ges. in langfristiger Pacht: in Baku 1517 538,05 Quadratfaden naphtaführende Ländereien u. 752 852,27 Quadratfaden Reservoir- u. Masut- lager-Gelände, sowie im übrigen europäischen Russland u. in Sibirien 809 839,52 Quadrat- faden ebenfalls Reservoir- u. Masutlager-Gelände. Für den Transport der Produkte auf dem Kaspischen Meere u. der Wolga besitzt die Ges. eine eigene Flotille von Dampfern u. grossen Barken, wie auch von See- u. Flussschiffen mit grossen Dieselmotoren angetrieben, ferner für den Eisenbahntransport einen umfangreichen Wagenpark. Für die Umladung u.