614 Ausländische Eisenbahnen. Div. an die Aktien gezahlt und der überschiessende Teil zur Deckung des Schuldendienstes verwandt wird. Wird aus dem ersten Teil der Schuldendienst völlig gedeckt, so wird aus dem zweiten Teile eine Div. bis zu 4½ % gezahlt u. der überschiessende Teil in 2 Hälften geteilt, von denen die eine den Aktionären zur Verfüg. gestellt wird, während die andere zur Abzahlung von Verpflichtungen der Ges. aus dem Schuldendienst an die Reg. verwendet wird. Sind keine Schulden der Ges. an die Reg. vorhanden, so wird der Rest des Gewinnes, welcher 8 % Div. übersteigt, in zwei gleiche Teile geteilt, von denen die eine der Regierung, die andere den Aktionären zufällt. * Rjäsan-Uralsk-Eisenbahn-Gesellschaft in St. Petersburg (früher Rjäsan-Kozlow). Gegründet: Die Ges., welche am 12./24. März 1865 gegründet wurde, führte bis 11./1. 1892 die Firma: Rjäsan-Kozlow, seitdem heisst sie Rjäsan-Uralsk-Eisenbahn-Ges. Statut v. 12./3. 1865 mit Ander. v. 11./1. 1892. Konzessionsdauer: Bis 5./9. 1947. Bahngebiet: Die Ges. hat folgende Strecken im Betrieb: 1) Rjäsan-Kozlow 198,05 Werst, Tambow-Kamyschin 444,17 Werst, Bogojawlensk-Jeletz 159,67 Werst, Bogojawlensk-Sosnowka 78,86 Werst, Pensa-Rtischtschewo 147,35 Werst, Rtischtschewo-Tawolshanka 97,19 Werst, Atkarsk-Wolsk 233,96 Werst, Kraszawka-Balanda 74,62 Werst, Pokrowsk-Uralsk 395,34 Werst, Urbach-Alexandrow-Gai 172,35 Werst, Krosnyi-Kut-Astrachan 516, 80 Werst, Jerschow- Nicolajewsk 87,67 Werst u. diverse Zweigbahnen 190,73 Werst; 2) die Staatsbahn Kozlow- Saratow 423,70 Werst, deren Betrieb die Ges. am 11./1. 1892 vom Staate pachtweise für die ganze Zeitdauer ihrer Konzession übernommen hat; die Strecken: Ranenburg-Paweletz 73,42 Werst, Kaschira-Weniow 60,24 Werst, Astapowo-Dankow 21,61 Werst, Astapowo-Traje- kurowo 28,32 Werst, Dankow- Smolensk 498,49 Werst, Paweletz-Moskau 237,20 Werst u. Inokowka-Injavino 38,52 Werst. Rückkaufsrecht des Staates: Der Staat ist berechtigt, v. 1./1. 1917 ab die Bahn unter folg. Bedingungen zu erwerben: als Grundlage wird die mittlere Reineinnahme der fünf besten unter den letzten sieben Jahren genommen, die nicht geringer sein darf als der Ertrag des letzten Jahres. Von dieser so berechneten Summe werden verschiedene Beträge in Abzug gebracht, und der alsdann verbleib. Betrag wird mit 5 % jährlich für die noch ver- bleib. Zeit der Konz.-Dauer der Ges. kapitalisiert. Die hierdurch erhaltene Summe wird in 5 % Staatspapieren gezahlt, sie darf aber nicht geringer sein als die von der Reg. garant. Summe für den Dienst der Zs. u. Tilg. der Aktien. Wenn der Staat vor dem 1./1. 1915 in den Besitz des Unternehmens tritt, so darf die Entschädigung nicht weniger betragen, als diejenigen Summen, welche der Ges. zukommen würden bei Kapitalisierung des Mittel- einkommens für die Jahre 1884–90. Kapital: £ 782 500 in Aktien à £ 100. Die Reg. garantiert den Aktien 5 % Verzinsung und ½0 % Amort. 4 % Rjäsan-Kozlow-Oblig. von 1886. M. 48 645 000, davon noch in Umlauf 1./1. 1913: M. 40 337 500 in Stücken à M. 500, 1000, 2000. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Von 1887 ab durch Verl. am 31./12. per 1./4. bis 1948, Verstärk. u. Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Die Anleihe erhält durch die Einnahmen u. durch das ganze Vermögen der Ges. dieselbe Sicherheit wie die übrigen An- leihen; ausserdem geniesst sie für Verzins. u. Tilg. die absolute Garantie der russ. Reg. Diese Garantie wird auf den Oblig. durch einen Stempel der russ. Reg. bestätigt. Zahlst.: Berlin: Mendelssohn & Co., Bank f. Handel u. Ind., Berl. Handels-Ges., Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Disconto-Ges. Zahlung der Coup. u. verl. Oblig. ohne jeden Abzug in Deutschland in Mark. Kurs Ende 1890–1913: In Berlin: 92.90, 85, 90.90, 95, 101, 100.40, 101.80, 101.50, 100.75, 97.80, 97, 98.90, 99.70, 97.80, 91.50, 85.75, 81, 78.20, 82.40, 87.75, 91.60, 89.10, 86, 86.30 %. – In Frankf. a. M.: 92.90, 86.20, 91, 94.70, 100.80, 100.25, 101.60, 101.40, 100.20, 97.30, 96, 98.40, 100, 97, 92.20, 83.50, 81, 78, 81.80, 88, 92, 89, 86, 86 %. – In Leipzig: 92.60, 86.75, 90.75, 94.75, 100.50, 100.50, 101.60, 101.60, 100.25, –, –, 97.40, 99.60, 97, –, 84, 80.75, –, 82, 88, 91.50, 89, 85.50, 86 %. Verj. der Zinsscheine in 5 J., der verl. Oblig. in 10 J. n. F. 5 % Anleihe von 1889: Rbl. Kredit 4 245 000 in Stücken von Rbl. 500. Zs.: 1./6. u. 1./12. a. St. Tilg.: Durch Verlos. am 19./12. per 1./6. 4½ % Anleihe von 1892: Rbl. Kredit 60 000 000 in Stücken von Rbl. 5000, 1000, 500 u. 100. Zs.: 1./3. u. 1./9. a. St. Verlos. im Mai per 1./9. und im Nov. per 3 4½ % Anleihe von 1893: Rbl. Kredit 28 000 000, Stücke, Zs. u. Tilg. wie vor. Die An- leihen von 1889, 1892 und 1893 unterliegen der Rentensteuer. 4 % Rjäsan-Uralsk-Oblig. von 1894. Rbl. Gold 18 750 000 = M. 60 600 000, davon noch in Umlauf 1./1. 1913: Rbl. Gold 16 071 250 in Stücken à R. 125, 625 = M. 404, 2020. Zs.: 1./3% 1./9. Tilg.: Durch halbj. Verl. im Mai u. Nov. per 1./9. resp. 1./3. mit halbj. 0.28 577 % u. Zs.-Zuwachs von 1895 ab binnen 52½ J.; von 1905 ab Verstärk. u. Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Die Anleihe erhält durch die Einnahmen u. durch das ganze Vermögen der Ges. dieselbe Sicherheit wie die übrigen Anleihen; ausserdem geniesst sie für Verzins. u. Tilg. die absolute Garantie der russ. Regier. Diese Garantie wnd auf den Oblig. durch einen Stempel der russ. Regier. bestätigt. Zahlst.: Petersburg: Eig. Kasse; Berlin: Mendelssohn & Co.. S. Bleichröder, Disconto-Ges., Berl. Handels-Ges.:; Frankf. a. M.: Disconto-Ges; Brüssel: Deutsche Bank Succursale de Bruxelles, Banque Internationale de Commerce Succursale de Bruxelles; Amsterdam: Lipp-