— 662 „%„.. Grubenbetrieb 2 061 801, Ziegelei-Betrieb 27 397, Grundverwert. 55 681, Lagerplatzverwert. 1200. Sa. M. 2 183 972. Verwendung des Reingewinns: Ausbeute 500 000, Tant. an Gewerkenrat u. Direktion 131 858, an R.-F. 300 000, Beamten-Unterst.-F. 20 000, Vortrag 92 784. Gewerkenrat: Präs. Alex. v. Schreiber, Stellv. Ignatz Löw-Beer, Wien; Advokat Dr. Ferd. Kallab, Pilsen; Fabrik-Dir. Franz Mikulejsky, Prag; Fabrikbes. Gustav Ritter von Schoeller, Leva (Ungarn); Gen.-Dir. Bergrat Dr. Ing. Williger, Kattowitz. Repräsentant: Bergwerks-Dir. Franz Radlik, Czernitz. Gewerkschaft ver. Constantin der Grosse, Bochum. Gegründet: 1849. Neues Statut 20./5. 1905, handelsger. eingetr. 8./8. 1906. Die Gew. ver. Constantin der Grosse besteht seit 1849 u. besass bis Ende 1892 die Grubenfelder Constantin der Grosse, Apollonia, Joachim, Dülmen, Coesfeld, Burgsteinfurt, verliehen auf Steinkohlengewinnung, ferner die Bleierzberechtsame Sedan u. Münster, sowie die Eisen- steinberechtsame Constantin der Grosse. Durch Konsolidationsbeschluss v. 28./12. 1892 sind dem Besitzstande der Gewerkschaften hinzugetreten: 1) Die Grubenfelder Deutsche Treue, Deutsche Treue I, Deutsche Treue II. 2) Das Grubenfeld Konsolidierte Agathe. 3) Die Steinkohlenzeche Herminenglück-Liborius u. ferner durch Ankauf das Grubenfeld Sanssouci III. 1904 Ankauf des gesamten Bergwerks- besitzes der Bochumer Koks- u. Kohlenwerke mit Zechen Berneck u. Glückwinkelsburg (s. unten.) Der Besitzstand der Gew. ist demnach folgender: Berechtsame: a) Steinkohlenberechtsame Constantin der Grosse, Apollonia, Joachim, Dülmen, Coesfeld, Burgsteinfurt 6 110 226 qm, b) Steinkohlenberechtsame Deutsche Treue, Deutsche Treue I u. II 3 009 463 qm, c) Steinkohlenberechtsame Konsolid. Agathe 3 132 704 qm. d) Steinkohlenberechtsame Herminenglück-Liborius 3 099 414 qm, e) Steinkohlenberechtsame Sanssouci III 120 900 qm, f) Steinkohlenberechtsame Berneck, Glückwinkelsburg, ferner: g) Bleierzberechtsame Sedan u. Münster, h) Eisensteinberechtsame Constantin der Grosse; zus. 16 126 713 qm. Betriebsanlagen: 9 Schächte, 513 Koksöfen, davon 453 mit Gewinnung der Neben- produkte, 5 Benzolfabriken: Nach einem Abkommen mit Dr. C. Otto & Co. Dahlhausen gingen die bisher mit der genannten Firma gemeinschaftlich betriebenen Anlagen zur Ge- winnung von Nebenerzeugnissen auf Schacht II und IV/V am 1./7. 1909, auf Schacht III am 1. Januar 1911 in den alleinigen Besitz der Gew. über. Der Bau einer neuen Schachtanlage (VIII/IX) in der Gemeinde Riemke fand 1910–1911 statt. Die Veranlassung hierzu hat der Besitz unverritzter Feldesteile gegeben, die nach einer Berechnung bis zur Teufe von 1500 m einen Kohlengehalt von 103½ Mill. t aufweisen. Die Anlage ist eine Doppel- anlage. Das Abteufen der Schächte 8 u. 9 ist 1911 beendet. Die Aus- u. Vorrichtungs- arbeiten nahmen auf der I. (120 m) u. der II (200 m) Tiefbausohle ihren Anfang. Die Tages- anlagen wurden auf eine Tagesförderung von ca. 2000 t zugeschnitten. Der Schacht VIII wurde mit 2 Fördermaschinen u. der Schacht IX mit einer solchen ausgerüstet. Auch Separation u. Wäsche vorhanden. Eine Koksofenbatterie von 65 Abhitze-Unterbrenneröfen, sowie die Anlagen zur Gewinnung von Teer u. Ammoniak nach dem direkten Verfahren wurden von der Firma Dr. C. Otto & Co., Dahlhausen, erbaut. Eine Benzolfabrik von ca. 800 t Jahres-Leistung ist von der Firma C. Still, Recklinghausen, erbaut. Die Unk. werden aus den Abschreib. mehrerer Jahre gedeckt. Zur Aufschliess. des noch unverritzten Ostfeldes wurde in der Gemarkung Hiltrop, Ge- meinde-Bezirk Gerthe, ein neuer Schacht X (Berneck) abgeteuft, der 1914 die vorgesehene Endteufe von 350 m erreichte; der Schacht steht seit März 1914 in Förderung. Grundbesitz: 394 ha. 80 Beamten- u. Arb.-Häuser mit 168 Wohnungen für Schacht I u. II, 20 Beamten- u. Arbeiterhäuser mit 39 Wohnungen für Schachtanlage III, 205 Beamten- u. Arbeiterhäuser mit 454 Wohnungen für Schachtanlage IV/V bei Herne u. 6 Beamten- häuser mit 11 Wohnungen für Schachtanlage VI/VII, 15 Beamtenhäuser mit 22 Wohnungen, 10 Arb.-Häuser mit Wohnungen für Schachtanlage VIIIIX, 5 Arbeitermenagen auf Schacht 1/II, III, IV/v, vI/VII u. VIII/IX für Koksarbeiter. In der Gew.-Vers. v. 9./4. 1904 wurde zur Erhöhung der Beteil.-Ziffer beim Rhein.-Westf. Kohlensyndikat der Ankauf der Bochumer Koks- u. Kohlenwerke A.-G. beschlossen; für das A.-K. der Ges. wurden M. 3 000 000 bezahlt u. ausserdem die Schulden von ca. M. 900 000 übernommen. Zur Beschaffung der notwendigen Geldmittel hat die Gew. 1904 eine nicht eingetragene 4½ % Anleihe von M. 2 500 000 ausgegeben (wieder getilgt). Durch den Ankauf der Bochumer Koks- u. Kohlenwerke empfing die Gew. die Zechen Berneck u. Glückwinkels- burg mit 260000 t Beteil. im Kohlensyndikat u. eine Koksfabrik u. Nebenproduktegewinn.- Anlage mit 130 000 t Beteil. für Koks. Ausgaben für Neuanlagen auf allen Werken 1905 bis 1913: M. 2 885 137, 2 368 965, 2239 784, 1 604 257, 1 757755. 1 915 045, 2 236 894, 3 172 345, 1 995 531; in den letzten Jahren spez. für Bau des Schachtes VIII/IX u. 1912 auch für Erwerb von Grundstücken für Schacht X Berneck. Im Jahre 1912 erfolgte die Erwerbung von je ¾ Mehrheit der Gewerkschaften Eintracht Tiefbau in Freisenbruch und Deutschland in Hasslinghausen. Die Gew. Eintracht Tiefbau förderte 1912 u. 1913: 591 235 bezw. 629 383 t Kohlen; die Gew. Deutschland 1912 u. 1913: 342 610 bezw. 368 621 t Kohlen. Die Gew. Constantin hat die Grubenfelder u. die Betriebs- anlagen dieser beiden Gewerkschaften für M. 420 000 bezw. M. 300 000 jährlich gepachtet.