Gewerkschaften. 667 0 0 0 * Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Eintracht Tiefbau zu Freisenbruch bei Steele a. d. R. Gegründet: 1857 u. zwar anfänglich als Gew. alten Rechts u. seit 25./6. 1868 als Gew. neuen Rechts; eingetr. am 2./4. 1900 in Steele. Zweck: Ausbeutung des Bergwerks Eintracht Tiefbau, sowie die Herstellung aller An- lagen u. der Betrieb von Unternehmungen, welche die Ausnutzung dieses Bergwerks u. die Verwertung der Produkte desselben bezwecken. Die Berechtsame der Gew. umfasst ein- schliesslich der 1901 erworbenen Grubenfelder Wasserjungfer I u. II 7 Geviertfelder alten Masses u. das Längenfeld Johannesberg; das gevierte Grubenfeld umfasst insgesamt 7 220000 qm, das sind ca. 3.29 preuss. Maximalfelder. Die Zeche markscheidet im Norden mit den Zechen Alexander, Johann Deimelsberg u. Centrum, im Osten Fröhliche Morgensonne, Ver. Maria- Anna u. Steinbank u. Eiberg, im Süden mit Eiberg u. im Westen mit Ver. Gewalt u. Gott- vertraut. Das Grubenfeld enthält im nördl. Teile Fett- u. Esskohlen-Flöze. im südl. Teile vorwiegend Magerkohle: der noch anstehende abbauwürdige Kohlenvorrat bis zu einer Teufe von 1170 m beträgt nach fachmännischer Schätzung 30 500 000 t. Das Grubenfeld wird durch 2 selbständig betriebene Tiefbauanlagen ausgebeutet. Jede der Anlagen hat einen Förder- schacht, der zugleich als einziehender Wetterschacht dient, u. einen ausziehenden Wetter- schacht. Auf Betriebsanlage I wurde ein neuer Förderschacht mit einem Durchmesser von 6½ m ausgeführt, in dem eine Doppelförderung eingerichtet wurde. Der derzeitige Förderschacht soll nach Fertigstell. des neuen Schachtes umgebaut u. in Mauerung gesetzt werden, um später als Wetterschacht zu dienen, da der vorhandene Wetterschacht bei geringem Querschnitt nur bis zur Wettersohle herabreicht. Der Förderschacht der Anlage II (Schacht Heintzmann) hat 5 m Durchmesser u. steht in Mauerung; dieser Schacht wird 1911 um etwa 100 m weiter abgeteuft. Der vorhandene Wetterschacht, der seither nur bis zur Wettersohle reichte, soll bis zur 4. Tiefbausohle abgeteuft werden. Beide Schachtanlagen sind mit Auf- bereitungsanstalten ausgerüstet; für die Verarbeit. der Feinkohlen sind 2 Brikettfabriken mit zus. 9 Pressen u. 2 Kokereien mit je 60 Koksöfen in Betrieb. Die Kokerei ist für Neben- gewinnung von Teer u. Ammoniak eingerichtet. Die Gew. besitzt an Grund u. Boden 36 ha 69 a 29 qm, wovon 30 ha 76 a 68 qm im Gemeindebezirk Freisenbruch u. 2 ha 42 a 29 qm in Horst belegen sind. Ferner besitzt die Gew. 28 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit insges. 76 Wohnungen, davon 27 Häuser in Freisenbruch u. 1 in Eiberg. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Umschreibungsstelle die Zeche. Die a. o. Gew.-Vers. v. 2./11. 1911 beschloss die Ausschreib. einer Zubusse von M. 1 500 000. Hiervon wurden M. 500 000 am 15./12. 1911, M. 250 000 am 1./4. 1912, weitere M. 250 000 am 1./7. 1912 ein- gezogen; der Rest von M. 500 000 wird Raeh dem Ermessen des Vorstandes im Laufe des J. 1913 eingezogen werden. Im J. 1912 ging aller Kuxe in den Besitz der Gew. von Constantin der Grosse über, die auch die Pachtung u. den Betrieb der Anlagen übernahm; jährl. Pacht M. 420 000. Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. It. Gew.-Vers. v. 26./7. 1907, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./2. Tilg. lt. Plan ab 1913 bis spät. 1929 durch jährl. Auslos. im Oktob. (zuerst 1912) auf 1./2. (erstmals 1913); ab 1./2. 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. zur I. Stelle auf den gesamten Bergwerks- u. Grundbesitz nebst Zubehör der Gew. Eintracht Tiefbau, sowie auf das Steinkohlenbergwerk Wasserjungfer I u. II. Aufgenommen zum Zwecke der Einlösung der noch bestehenden Teilschuldverschreib. aus den Jahren 1893 u. 1901, sowie zur Bestreitung der Kosten für bereits in Ausführung begriffene Neuanlagen, insbes. Abteufung eines Schachtes. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Gew.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Essen u. Duisburg: Essener Credit-Anstalt; Essen: Essener Bankverein. Kurs in Berlin Ende 1909–1913: 100.60, 100, 99.75, 99, 97.50 %. Der zum Umtausch der Stücke der Anleihen von 1893 u. 1901 nicht erforderl. Betrag wurde am 20./4. 1909 zu 99.75 % zur Zeichnung aufgelegt. Geschäftsjahr: Kalenderfj. Produktion: 1908 1909 1910 1911 1912 1913 Kohlenförder . t 495 214 504 505 510 195 523 765 560 749 629 383 MW% 53 812 50224 60 841 57 505 49 237 Nicht Bfiketts 163 350 134 348 140 151 154 132 137569 mehr Ammoniak . kg 659 000 616 300 689 000 667000 598 ver- Teer u. Naphtalin „ 1 072 000 93 900 1 020 000 999 500 903 öffent- Belegschaft Mann 2 002 2 205 2 086 2 109 1 964 licht. Ausbeute pro Kux M. 200 200 100 5 18 Beteilig. im Kohlen-Syndikat für Kohlen 582 000 t, für Koks 79 000 t, für Briketts 163 500 t. Kurs Kuxe in Essen 1908–1912 (päter Riens mehr notiert): höchster M. 5900 G (5./10.) 7250 G (4./11.) 7950 G (6./1.) 6300 G (19./1.) 8400 6 (16./9.) niedrigster „ 4350 G (26./3.) 4725 G6 (11./1.) 5650 G 9./11.) 2500 G (8./11.) 4000 G (7./3.) Kuxe auch in Düsseldorf notiert. Zahlstellen wie bei Anleihe. Bilanzen: Seit 1910 nicht mehr veröffentlicht. Grubenvorstand: Vors. E. v. Raesfeld, Münster i. W.; H. Kellner, Cöln; Geh. Komm.- Rat Klönne, Berlin; Paul The Losen, Düsseldorf.