Gewerkschaften. 669 innerhalb 40 Jahren durch jährl. Auslos., im März auf 1./7.; ab 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungshypoth. zur I. Stelle auf dem gesamten Bergwerkseigentum der Gew. Ferner ist durch Eintragung der Sicherungs- hypothek verpfändet Grundbesitz der Gew. in Gesamtgrösse von 136 ha 48 a 94 qm, und z war ist die Eintragung erfolgt auf 129 ha 13 a 16 qm an erster Stelle u. auf 7 ha 35 a 78 qm hinter M. 100 000. Auf dem verpfändeten Grundbesitz befinden sich die Schächte I und II, der im Ausbau begriffene Schacht III nebst sämtl. Tagesanlagen, sowie die von der Gew. errichteten Beamten- u. Arb.-Häuser. Aufgenommen zum weiteren Ausbau der ersten, im vollen Betriebe befindlichen Zwillings-Schachtanlage, zur Errichtung von weiteren Beamten- u. Arb.-Wohnungen, sowie zum Bau der Schachtanlage III und zur Bereitstellung von Mitteln für zukünftige Bedürfnisse, besonders für den Bau einer weiteren, in Aussicht ge- nommenen Schachtanlage (Schacht IV). Bis Ende 1911 M. 10 200 000 begeben. Zahlst.: Datteln: Gew.-Kasse; Essen-Ruhr: Fried. Krupp A.-G.; Berlin: Deutsche Bank, Dresdner Bank, S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co.; Essen-Ruhr: Essener Credit-Anstalt; Bremen: Deutsche Nationalbank. Kurs Ende 1911–1913: 101.25, 99.25, 99.75 %. Zugelassen in Berlin Ende Juni 1911. Geschäftsjahr: Kalenderj. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Berggerechtsame 3 035 785, Grundeigentum 2 743 499, Immobil. 17 706 947, unfert. Neubauten 2 720 874, Geräte u. Transportmittel 223 751, Vorräte: Produkte 294 444, Sonstige 187 758, Kassa u. Reichsbank-Giroguth. 27 834, Wertp. 1770, Beteilig. 9300, Debit. 8 929 143, Kautionswechsel u. Avale 115 000. – Passiva: Kapital 3 000 000, Gewerkendarlehn 20 000 000, Anleihe 10 200 000, Kredit. 1 277 378, Kautionswechsel u. Avale 115 000, Gewinn 1 403 729. Sa. M. 35 996 107. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 111 560, Anleihekosten 106 941, Abschreib. 1 441 264, Gewinn 1 403 729. – Kredit: Betriebsüberschuss 2 945 278, Mieten, Pächte u. sonst. Einnahmen 118 217. Sa. M. 3 063 495. Grubenvorstand: Vors. Bergrat Georg Frielinghaus (Dir. der Firma Fried. Krupp) Essen; Stellv. Thil. Heineken (Vors. des Vorstandes des Nordd. Lloyd) Bremen; Assessor Vielhaber, Finanzrat Ernst Haux (diese zwei Dir. der Firma Fried. Krupp) Assessor Dr. Waechter, Essen-Ruhr; Reg.-Rat a. D. Arnold Petzet (Dir. des Nordd. Lloyd), Fritz Plate, Bremen. Direktion: Bergmeister a. D. Wilh. Wiesmann, Datteln (Westf.). Gewerkschaft Fürst Leopold zu Hervest-Dorsten. Gegründet: Die Gew. ist eine Gew. nach dem preuss. Berggesetz, deren Satzung am 29. Mai/6. Aug. 1906 festgestellt u. am 21./8. 1906 vom OÖberbergamt Dortmund genehmigt ist. Nachträge zu den Satzungen v. 12./2. u. 21./9. 1910 sind am 23./7. u. 20./10. 1910 bestätigt. Die Gew. ist im Handelsregister des Amtsgerichts Dorsten eingetragen. Die Berechtsame der Gew. umfasst 21 196 177.6304 qm, das sind 9.683 preuss. Maximalfelder. Sie markscheidet im Westen mit einem bergfreien, 240 m breiten Streifen nach der Zeche Trier (Schacht Baldur) hin, im Norden mit den Grubenfeldern der Gew. Langenbrahm, im Osten mit dem Stein- kohlenbergwerk Brassert u. im Süden mit dem Felderbesitz Marl der Bergbauges. Neuessen. Das Grubenfeld hat in der angenommenen Streichrichtung der Flöze (West-Ost) eine Länge von 8000 m; durchschnittl. Breite 3000 m. Das Steinkohlengebirge ist in dem westl. Gruben- feld bei einer Teufe von 590 m angetroffen u. hierbei ein Einfallen von 129 festgestellt worden. Nach den Ergebnissen der chemischen Untersuchungen der Fundkohle ist das Vor- handensein einer hochwertigen Gaskohle von durchschnittl. 40 % Gasgehalt u. einer guten Gasflammkohle nachgewiesen worden. Das konsolidierte Bergwerk Fürst Leopold, an welchem die Ges. Consolidation seit 1906 massgebend beteiligt ist, wurde gemäss Teilungsakt vom 19./12. 1911 in die selbständigen Bergwerke Fürst Leopold u. Fürst Leopold Fortsetzung geteilt. Von den je 1000 Kuxen der Gew. Fürst Leopold u. Fürst Leopold Fortsetzung in Hervest-Dorsten mit einer Berechtsame von insges. 10 Grubenfeldern = rund 21 200 000 qm Flächeninhalt besitzt die Bergwerks-Act.-Ges. Consolidation je 992 Stück (s. auch unten). Die Felder der beiden Gew. sind bisher erschlossen durch eine Doppelschachtanlage, die das Steinkohlengebirge bei 600 m erreicht hat. In demselben wurden bisher 5 abbauwürdige Flöze mit einer Gesamtmächtigkeit von 5.15 m gewinnbarer Kohle durchteuft. Die angetroffenen Flöze gehören der Gasflammkohlenpartie an. Die Kohle ist von guter Beschaffenheit. Anfang 1913 för- derte die Gew. nur den eigenen Bedarf an Kesselkohle; der Versand wurde am 21./7. 1913 aufge- nommen. Die Ausrichtungsarbeiten auf den bei 648 m u. 743 m angesetzten Sohlen machen gute Fortschritte. Im Sept. 1913 betrug die Teufe ca. 765 m. Die umfangreichen Tages- betriebsanlagen sind teils fertiggestellt, teils im Bau begriffen. Der gesamte Grundbesitz der Gew. beträgt rund 1520 Morgen. Hiervon sind die für mehrere Schachtanlagen u. Arb.-Kolonien erforderlichen Grundstücke zus.hängend. Weiterhin besitzt die Gew. zu gleichen Teilen mit der Bergwerks-Ges. Consolidation zus. 193 ha Sandgrundstücke. Nach dem Ankaufsvertrage der Grubenfelder hat die Gew. das Recht, den auf 1 % ermässigten Bergzehnten für den Fürsten zu Salm-Salm durch eine einmalige Zah- lung von M. 80 000 für jedes Maximalfeld abzulösen. Die Erklärung, dass von dem Ablösungsrecht Gebrauch gemacht wird, hat bis zum 1./1. 1920 zu erfolgen und gilt dann für sämtl. Felder. Die Ablösungssumme ist an erster Stelle auf dem Felderbesitz der Gew. hypoth. einzutragen, mit 2 % jährl. zu verzinsen u. innerhalb 60 Jahren zu amortisieren. In Allem wird die nach modernen Prinzipien gebaute Doppelschachtanlage ohne Koloniebauten rund M. 23 000 000 kosten.