Gewerkschaften. 675 Eisenbahnanschluss u. Verladung nach dem Bahnhof Dittersbach. Die unterird. Förderung der Kohle geschieht teils durch Seilbahnen, teils durch Pferde. Der Abbau der Flöze bietet keine Schwierigkeiten, da die Druckverhältnisse nicht ungünstig sind; Schlagwetter treten nur in ganz geringer Menge auf. Die Wasserzuflüsse sind gering; ausreichende Wasserhalt.- Vorricht. sind vorhanden. Über Tage befinden sich am Hauptförderschacht 2 aus 14 bezw. 9 Kesseln bestehende Dampferzeugungs-Anlagen, die beiden Förderungsanlagen, eine Sepa- rationsanlage, eine Kohlenwäsche, eine Brikettfabrik mit 2 Pressen und eine aus 120 Öfen bestehende Kokerei nebst Ammoniakfabrik, ferner eine Grubenschmiede, eine Brettschneide, eine Luftkompressoranlage, ein Zechenhaus mit Lampenstube u. Badeanstalt, eine elektr. Zentrale, welche zurzeit über 5000 PS. verfügt, eine Wasserreinigungsanlage u. eine Konden- sationsanlage, schliesslich die Grubenanschlussbahn nach Bahnhof Dittersbach. Die Tages- anlagen am Wetterschacht bestehen aus einer Förderanlage mit anschliess. Separation, einer Ventilatorenanlage u. Luft-Kompressoranlage, ferner einem gechenhaus mit Lampenstube. Belegschaft der Gruben zurzeit 1600 Mann. An Grundeigentum besitzt die Gew. bebaute Grundstücke im Werte von über M. 500000 u. Ländereien im Werte von über M. 250 000. Die Ländereien umfassen das gesamte zwischen dem Bahnhof Dittersbach und der durch die Bahn nach Waldenburg gebildeten Schleife liegende Gelände, ferner Grundstücke, westlich u. östlich der Dorfstrasse Dittersbach und einige Wiesen-Grundstücke östlich der Kaiser Friedrichshöhe und im Bärengrund. Förderung 1906–1912: 353 360, 365 685, 366 400, 378 105, 369 114, 383 164, 388 205 t. Produktion: 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 E% 57 373 58 267 56619 55 028 66398 79 141 101 708 Briketts . 22 622 24 842 16 610 21 199 90 941 32 050 35 975 Ammoniak kg 637 475 699 635 708 549 676 150 806 562 1 108 422 1 121 532 Bei der Melchiorgrube einschl. Neue konsolidierte Ernestinen-Grube stellten sich die Netto- gewinne 1906–1913: M. 286 228, 613 946, 766 824, 682 474, 539 560, 377 518, 408 048, 340 575. Die früheren Gewinne wurden fast sämtlich nicht zur Verteilung gebracht, sondern wieder zur Erweiterung u. Vermehrung im Betriebe investiert. Ausbeuten 1909–1913: M. 400, 200, 150, 300, 270 pro Kux. Zweck: Ausbeutung des Bergwerks sowie Herstellung u. Betrieb von Anlagen u. Unter- nehmungen, welche die Ausnutzung des Bergwerks u. die Verwert. seiner Produkte erfordert. Das Mineral, auf welches die Verleihung erfolgt ist, ist die Steinkohle. Kuxe: Anzahl 1000; dieselben werden an keiner Börse notiert. Anleihe: M. 7 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 8./4. 1909, rück- zahlbar zu 102 %. 1500 Stücke à M. 2000, 3000 à M. 1000, 3000 à M. 500, lautend auf den Namen der Breslauer Disconto-Bank oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 bis spät. 1943 durch jährl. Auslos. oder freihändigen Rückkauf von mind. M. 250 000 in der ersten Hälfte des April auf 1./7. (zuerst 1914); ab 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypothek im Betrage von M. 7 650 000 zugunsten der Breslauer Disconto-Bank zur I. Stelle auf dem ges. Bergwerkseigentum der Gew. nebst den den Grubenanlagen dienenden Grundstücken und allem Zubehör eingetragen. Verpfändung erstreckt sich auf alle auf diesem Grundbesitz befindl. Gebäude u. Masch. nebst alilem Zubehör. Aufgenommen zur Konsolidierung schweb. Schulden, auch solcher, die hypothekarisch eingetragen sind, zur Verstärk. der Betriebsmittel u. für den weiteren Ausbau der Gruben. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Gew.-Kasse; Breslau: Bank f. Handel u. Ind. u. deren Fil., G. von Pachalys Enkel; Berlin: Bank für Handel u. Ind. u. Fil., Delbrück Schickler & Co.: Posen: Ostbank f. Handel u. Gewerbe u. Fil. Kurs in Breslau Ende 1909–1913: 103, 102, 101.25, 98.75, 95.25 %. Die Anleihe wurde daselbst am 25./5. 1909 zum ersten Kurse von 100.75 % zur Einführung gebracht. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewinn-Verteilung: Hierüber beschliesst die Gew.-Vers. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Bergwerks-Berechtsame 1 345 677, Grundstücke 828 555, Wohngebäude 1 057 631, Bergwerksanlagen: Betriebsanlagen über Tage 961 256, Koksanstalt 1 363 208, Masch. u. Kessel 788 547, Beleucht.-Anlage 21 064, Eisenbahnanschluss 60 919, Betriebs- anlagen unter Tage 521 797, im Bau begriffene Anlagen 1 886 120, Gespanne 4138, Inventar 126 151, Material. u. Lagerbestände 278 740, vorausbez. Versich. u. Lohnvorschüsse 15 780, Debit. 1 466 827, Niederschles. Kohlen-Syndikats-Beteilig. 6000, sonst. Beteilig. 4 143 651, Kassa 47 901. — Passiva: A.-K. 4 116 055. Hypoth. 669 000, Oblig. 7 500 000, do. Zs.-Kto 80 707, Prozess- R.-F. 272 475, R.-F. 1 760 344 (Rückl. 40 000), rückständ. Knappschaftsbeiträge, Krankengelder, Löhne u. dergl. 15 192, Talonsteuer-Res. 18 750, noch zu zahlende Löhne 179 150, do. Rech- nungen etc. 11 715, Ausbeute 270 000, Vortrag 30 575. Sa. M. 14 923 966. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Syndikats-Unk. 42 619, Zentral-Unk. 17 457, Abschreib. 336 154. Oblig.-Unk. 1425, do. Zs.-Kto 337 500, Talonsteuer-Res. 3750, Zs. 21 813, Wohngebäude- Verwalt. 7697, Gewinn 340 575. – Kredit: Vortrag 54 298, Grundstückverwalt. 3415, Kohlen 364 295, Brikett 76 844, Koks 342 593, Nebenproduktegewinnung 267 546. Sa. M. 1 108 993. Repräsentant: Rittergutsbes. Eugen von Kulmiz, Ida- u. Marienhütte b. Saarau; Sub. stituten: Oberbergrat R. Siegemann, Breslau; Bergassessor u. Bergwerks-Dir. Hugo Moeller, Waldenburg. XLIII*