Gewerkschaften. 695 Vorbesitzerin, der Mansfeld'schen Kupferschiefer bauenden Gew. in Eisleben, im J. 1912 begonnen. Bei den günstigen Gebirgsverhältnissen konnten die Abteufarbeiten ausserord. rasch gefördert werden. Das Steinkohlengebirge wurde bereits Anfang April 1913 in beiden Schächten angefahren. Nach Duchteufen des Deckgebirges wurden die Schächte weiter im Kohlengebirge auf die erforderliche Teufe (Schacht I 1050 m, Schacht II 985 m) nieder- gebracht u. ausgebaut. Die Wettersohle ist bei 850 m, die Bausohle bei 950 m Teufe an- gesetzt. Schacht I ist bis zu einer bei 1050 m anzusetzenden dritten Sohle abgeteuft worden, deren Ausrichtung dank dieser Massnahme in einigen Jahren in Angriff genommen werden kann, ohne vorher die Schächte erst weiter abteufen zu müssen. In dem tieferen Schacht I sind insgesamt 19 Kohlenflöze aufgeschlossen, die zum grössten Teil abbauwürdig sind. Sie gehören der mittleren und unteren Fettkohlenpartie an, deren Kohle für die Verkokung und die Herstell. von Nebenprod. wie Teer, Ammoniak, Benzol etc. geeignet ist. In den nächsten Jahren wird die Zeche Sachsen mit der Aus- u. Vorrichtung des Gruben- gebäudes für den Abbau beschäftigt sein. Hierbei wird voraussichtlich im Jahre 1915 mit der Kohlengewinnung begonnen werden können. Kuxe: 1000 Stück, sämtl. im Eigentum der Mansfeld'schen Kupferschiefer bauenden Gew. Anleihe: M. 15 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib., lt. Beschluss v. 8./6. 1914, rückzahlbar zu pari. Stücke à M. 2000, 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Allg. Deutschen Credit- Anstalt zu Leipzig u. tragen deren Blanko-Indoss. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1921 durch jährl. Auslos. oder freihänd. Rückkauf von 3 % der Anleihesumme nebst ersp. Zs. am 30./6.; ab 1921 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. vorbehalten. Keine hypothek. Sicherheit. Für Verzins. u. Rückzahl. der gesamten Anleihe hat die Mansfeld'sche Kupferschiefer bauende Gew. in Eisleben die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen. Der Erlös der Anleihe dient zum Ausbau der Zeche Sachsen. Zahlstellen: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Dresdner Bank. Kurs: Aufgelegt M. 5 000 000 am 2./7. 1914 zu 99.75 %. Die Zulassung in Leipzig u. Berlin wird beantragt werden. Repräsentant: Bergwerks-Dir. Bergassessor Dr. Heinhold, Hamm. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgermeister Dr. Dittrich, Leipzig; Geh. Komm.- Rat Dr. Lehmann, Halle a. S.; Bergrat Kreuser, Mechernich; Justizrat Dr. Lengnick, Leipzig; Ober- justizrat Dr. Windisch, Dresden; Komm.-Rat S. J. Tobias, Leipzig; Ober-Berg- u. Hütten- Dir. Bergrat Dr. Vogelsang, Eisleben. Kaliwerke Sollstedt, Gewerkschaft zu Sollstedt. Gegründet: Im J. 1907. Zweck: Übernahme u. Ausbeutung der von Herm. Schmidt- mann im J. 1902 erworbenen u. von ihm aufgeschlossenen 23 Felder mit 44 669 688 qm Flächeninhalt. Die Gew. betreibt die Gewinnung u. Verwertung von Bergbauprodukten u. daraus hergestellten Fabrikaten für Handel u. Konsum. Von den obenerwähnten 23 Feldern mit 44 669 688 qm Flächeninhalt wurde ein Feldesteil von 6 453 593 qm im J. 1910 an die Gew. Neu-Sollstedt übertragen. Von den verbleibenden Feldern wurde im J. 1910 ein weiterer Komplex von 13 578 255 qm abgeteilt zwecks Gründung der Gew. Craja, deren sämtl. Kuxe sich im Besitze der Kaliwerke Sollstedt befinden. Das gesamte Feldareal der Gew. Sollstedt u. Craja beträgt nunmehr 19 Felder mit 38 216 095 qm Flächeninhalt. Das Salzlager in den durch einen Schacht und 8 Tiefbohrungen aufgeschlossenen Feldern besteht aus Hartsalzen mit einer Mächtigkeit von durchschnittl. 10 m u. einem Durchschnittsgehalt von über 16 % K:0; nur in dem nordäöstl. Feldesteile sind mit einer Bohrung Carnallite angetroffen worden. Auf der Gew. Sollstedt befindet sich eine Schachtanlage, welche im Dez. 1904 in Betrieb genommen wurde. Die Kalisalze wurden von dem Schacht in einer Teufe von 681,8 m erreicht. Der Schacht soll mit der Gew. Neu-Sollstedt durchschlägig werden. Grundbesitz der Gew. Sollstedt 227 662 qm. Die Gew. Sollstedt besitzt unweit ihrer Schachtanlage eine Chlorkaliumfabrik. Die Fabrik ist in der Lage, jährlich ca. 550 000 dz Chlorkalium herzustellen. Es ist beabsichtigt, später auch die aus dem Werke Craja etwa geförderten Salze auf Sollstedt zu verarbeiten. Die Gew. besitzt eine ausreichende End- laugenkonz. Die Salzmühlen-Anlage besteht aus 3 Systemen mit je einem Steinbrecher, 2 Glockenmühlen u. 2 Feinmahlapparaten sowie 3 mechan. Verladevorrichtungen. Leistung 24 000 dz in 20 Stunden. Belegschaft ca. 350 Mann. Die Lieferungen haben betragen in: Chlorkalium Kalidünger Kalidüngersalze Kainit- Gesamt-Jahres- zu 80 % u―3 zu 20–42 % Hartsalze lieferung ausge- dz dz dz dz drückt in dz K20 1907 290 724 8 375 102 616 732 041 269 848 1908 64 546 63 850 612 712 130 223 1909 75 875 4 100 74 152 629 937 144030 1910 527 114 295 498 1 845.705 595 443 1911 484 019 15 612 159 682 1128 925 454 500 1912 128 740 7080 136 633 512 638 189 980 1913 92 142 8 100 96 207 398 005 137 941 Die Gew. Sollstedt, weliche während der J. 1907–1909 dem Kalisyndikat angehörte, dann infolge ihrer aussersyndikatlichen Abschlüsse aus dem Syndikat austrat, ist am 31./12. 1911 dem Kalisyndikat G. m. b. H. wiederum beigetreten, nachdem sämtl. aussersyndikatl.