696 Gewerkschaften. Lieferungsverpflichtungen gelöst worden sind. Die Gew. nimmt also seit dem 1./1. 1912 mit ihrer gesetzlichen Quote an dem Gesamtabsatz des Kalisyndikats teil. Die Quote, welche die Kaliwerke Sollstedt Gew. auf Grund der gesetzl. Einschätzung durch die Verteilungs- stelle erhalten hatten, betrug 13.63 Tausendstel und hat sich inzwischen durch Zutritt neuer Werke auf 10.32 Tausendstel Ende 1913 reduziert. Die Gew. Craja, deren gesamter Bergwerks- u. Grundbesitz für unten vermerkte Anleihe mit verpfändet ist, verfügt über einen Felderbesitz von 13 578 255 qm und einen Grundbesitz von 61 324 qm. Die Zahl der Kuxe beträgt 100. Sämtl. Kuxe befinden sich im Besitz der Kaliwerke Sollstedt. Vertreter der Gew. ist zurzeit Bergwerksdir. Max Winter, Sollstedt. Die Gew. Craja hat auf ihren Feldern mit dem Abteufen eines Schachtes — Craja I – im Febr. 1911 begonnen und hat Ende 1912 das Kalilager u. die Endteufe von 570 m erreicht. Die beim Abteufen des Schachtes angetroffene Störungszone machte vermehrte Ausrichtungsarbeiten erforderlich. Erst am Schlusse des Betriebsjahres 1913 wurde das Hart- salzlager in guter Beschaffenheit aufgeschlossen. 1914 dürfte die Förderung aufgenommen werden u. der provis. Eintritt ins Kalisyndikat erfolgen. Die in der Nähe des Schachtes stehende Bohrung hat das Kalisalzlager in einer Mächtigkeit von 5.7 m mit einem Gehalt von 24 % K20 nachgewiesen. Im übrigen Feldesteil werden die gleichen Lagerungsverhält- nisse wie in der Sollstedter Berechtsame erwartet. Mit dem Abteufen des Schachtes Craja II wurde Anfang Dez. 1912 begonnen; derselbe hatte Ende 1913 eine Teufe von 178 m erreicht; die Fertigstellung des Schachtes dürfte Ende 1914 erfolgen. Die Mittel für den Ausbau von Craja I u. II hat Sollstedt diesen Werken als Darlehen zur Verfüg gestellt. (Ende 1913 M. 3 753 397). Kuxe der Gew. Sollstedt: 100 Stück. An Zubussen wurden zus. M. 6 000 000 gezahlt, doch wurde dieses Zubusse-Kap. im J. 1912 auf M. 2 000 000 herabgesetzt (siehe unten bei Anleihe). Von den 100 Kuxen der Gew. Sollstedt befinden sich 50 Kuxe im Besitze der Kaliwerke Aschersleben, 50 Kuxe im Besitze der International Agricultural Corporation, einer im Staate New York, U. St. A., inkorporierten Korporation; die vorerwähnten 50 Kuxe haben die Kaliwerke Aschersleben von der International Agricultural Corporation zum Preise von M. 4 750 000 erworben, auf die im Besitze der letzteren Ges. befindlichen restl. 50 Kuxe steht den Kaliwerken Aschersleben für einen vom 1./1. 1912–31./12. 1916 ab laufenden Zeitraum das Recht der Option zu. Die International Agricultural Corp., an welcher die Kaliwerke Sollstedt beteiligt sind, und zwar mit je $ 500 000 7 % Preferred und Common Shares (mit zus. M. 4 208 750 zu Buch stehend), besitzt ein autorisiertes Kap. von $ 18 000 000 Common Stock u. $ 18 000 000 Preferred Stock. Hiervon sind ausgegeben $ 9 331 900 Common Stock u. $ 13 127 700 Pref. Stock, wovon sich $ 1 521 900 Common Stock u. $ 87 500 Pref. Stock im Portefeuille der Ges. befanden. Ausserdem hat die Korporation kürzlich beschlossen, $ 35 000 000 Debentures auszugeben, von denen zunächst $ 13 000 000 an den Markt gebracht werden sollen, Die International Agricultural Corporation besitzt in den Verein. Staaten von Nord-Amerika ausgedehnte Phosphatländereien und eine grosse Anzahl von Fabriken, vorwiegend in den östlichen Staaten von Nord-Amerika, in welchen der von den amerikan. Landwirten vorwiegend verwendete Mischdünger hergestellt wird. Die Ges. ist Gross- abnehmerin des Kalisyndikats G. m. b. H. u. hat im Jahre 1911 einen auf mehrere Jahre laufenden Kontrakt mit dem Kalisyndikat über ihren Gesamtbedarf an Kali ge- schlossen. Die Ges. besteht seit 1909 und hat bis 1912 die 7 % Pref. Div. regelmässig bezahlt; 1913: 0 %. Auf den Common Stock gelangte eine Div. bisher noch nicht zur Verteilung. Die Kaliwerke Aschersleben haben mit der International Agricultural Corporation ver- traglich festgelegt, dass, im Falle die Kaliwerke Aschersleben die Option auf die restl. Sollstedt-Kuxe ausüben, die International Agricultural Corp. verpflichtet sein soll, die in der Bilanz der Gew. Sollstedt mit M. 4 208 750 ausgewiesenen Shares ihrer Ges. zu pari zu übernehmen. Es ist jedoch ferner vereinbart worden, dass, wenn die International Agricultural Corp. im Verlaufe der fünfjährigen Optionsfrist sich zu irgendeiner Zeit erbieten sollte, den Pref. u. Common Stock zu pari zu übernehmen, u. dieses Anerbieten innerhalb eines Zeit- raumes von 6 Wochen nicht angenommen werden sollte, dann die International Agri- cultural Corp. von der obigen Verpflicht. befreit sein soll. Falls die Kaliwerke Aschersleben die Option auf die restl. 50 Kuxe nicht ausüben, hat die International Agricultural Corp. innerhalb 6 Wochen nach Ablauf der fünfjähr. Optionsfrist die Shares ihrer Ges. zu pari zu erwerben. Hypoth.-Anleihe: M. 6 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 4./1. 1912, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Disconto-Ges. in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./7. 1917 bis spät. 1941 durch jährl. Auslos., am 1., 2. oder 3. Okt. (zuerst 1916) auf 1./1. (zuerst 1917); ab 1./1. 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. zur I. Stelle auf dem gesamten Bergwerkseigentum u. Grundbesitz der Gew. Sollstedt u. Craja. Zahlst.: Sollstedt: Gew.-Kasse; Berlin, Bremen, Essen-Ruhr, Frankf. a. M., Mainz: Disconto-Ges.; Hamburg: Nordd. Bank. Kurs Ende 1912–1913: 100.75, 98 %. Eingeführt in Berlin am 15./7. 1912 zu 101.75 %. Diese Anleihe ist nicht geschaffen worden, um der Gew. neue Mittel zuzuführen. Viel- mehr war für ihre Aufnahme folg. Grund massgebend: Gelegentlich der Beilegung des Kali- konfliktes im J. 1911 wünschte die International Agricultural Corp. die in ihrem Besitz befindlichen Sollstedt-Kuxe zu veräussern, da nach dem Inkrafttreten des Reichskaligesetzes