Gewerkschaften. 697 der Besitz eines deutschen Kaliwerkes kein Interesse mehr für sie hatte, und andererseits auch das Kalisyndikat auf den Rückerwerb des Werkes von den Amerikanern durch deutsche Beteiligte Wert legte. Die Kaliwerke Aschersleben fanden sich bereit, die Kuxe zu er- werben, stellten jedoch die Bedingung, dass Sollstedt vor dem Erwerb von allen seinen amerikan. Lieferungsverpflichtungen befreit sein müsste. Um nun die International für den Verzicht auf ihren siebenjähr. Lieferungsvertrag zu entschädigen, schuf die Gew. Sollstedt die vorliegende Anleihe von M. 6 000 000, welche der International ausgehändigt wurde. Zum Ausgleich der hierdurch ohne bilanzmässigen Gegenwert eingetretenen Belastung der Gew. Sollstedt wurde das Zubusse-Kap. von M. 6 000 000 auf M. 2 000 000 herabgesetzt, der R.-F. um M. 500 000 gekürzt, und endlich wurden nach Absetzung der für die Gew. Craja ausgeschiedenen Felder aus der Berechtsame die Kuxe der Gew. Craja, welche die Gew. Sollstedt mit M. 1 500 000 bewertet, in die Aktiva eingesetzt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers.: 1914 im Febr. Stimmrecht: Nach Zahl der Kuxe. Gewinn-Verteilung: Über Abschreib., Rücklagen, Ausbeutezahlungen u. Auszahl. der vertraglich festgesetzten Tant.-Bezüge der Betriebsdirektion beschliesst die Gew.-Vers. Bilanz der Kaliwerke Sollstedt am 31. Dez. 1913: Aktiva: Bergwerks-Kto: Berechtsame 172 424, Tagesbauten 365 976, Schachtanlage samt Vorricht. u. Ausricht. der Grubenbaue 844 305, Bergwerksmasch. 254 331, Grundstücke 291 895, Kainitmühlenanlagen 82 053, Fabrik anlagen-Kto: Gebäude 834 486, Masch. 455 553, Hilfsanlagen 384 727, vermietete Zähler 1285, Automobil 1519, Gebäude 896 250. Inventar 13 881, Kalisyndikat, Stammeinlage 16 025, do. Kaut. 41 745, Baudarlehn 23 523, Warenvorräte 489 374, Bankguth. u. Debit. 533 907, Kassa 5603, Kaliwerk Craja, Gew. Sollstedt, Darlehn 3 753 397, Beteilig. an anderen Unternehm. 4 208 751, Beteilig. an Kaliwerk Craja, Gew. 1 500 000, Avale 394 790. – Passiva: Zubusse- Kap. 2 000 000, Oblig. 6 000 000, Avale 394 790, Kredit. 715 242, Darlehen Kaliwerke Aschers. leben u. International Agricultural Corporation 5 807 667, R.-F. 230 741, Gewinn 417 361. Sa. M. 15 565 803. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. einschl. Tant. u. Beamten-Grat. 98 259, Steuern u. Abgaben 162 652, Zs. 98 327, Oblig.-Zs. 300 000, Abschreib. 265 465, Reingewinn 417 361. – Kredit: Vortrag 149 516, Gewinn an Rohsalzen u. Fabrikaten 1 104 649, Quoten- verkauf 74 036, Miete, Diverse 13 862. Sa. M. 1 342 066. Bilanz der Gew. Kaliwerk Craja am 31. Dez. 1913: Aktiva: Anlage I: Berecht- same 146 215, Grundstücke 45 468, Tagesbauten 880 998, Kainitmühlenanlagen 234 115, Masch. 408 426, Tiefbauten 1 785 131, Inventar 5551, Materialienlager 10 748, Debit. 9908, Avale 1500, Anlage II: Grundstücke 6056, Tagesbauten 28 165, Masch. 1917, Tiefbauten 505 455. – Passiva: Kaliwerke Gew. Sollstedt, Darlehn 3 753 397, Lohn 9511, Kredit. 105 250, Avale 1500. Sa. M. 3 869 659. Kurs: Die Kuxe werden an keiner Börse notiert. Ausbeute: 1907–1913: Zus. M. 360 000, 360000, 540000, 2 580000, 1 827 625, 500000, 260000. Grubenvorstand: Vors. Bergrat Heinr. Zirkler, Aschersleben; Stellv. Erich von Berger, Prokurist der Disconto-Ges., Berlin; Wald. Schmidtmann, Schloss Grubhof b. Lofer (Salzburg); Gen. Dir. u. Rechtsanw. Joh. Heimerdinger (Syndikus d. Kaliwerke Aschersleben), Aschersleben. Betriebsdirektion: Bergwerks-Dir. Max Winter, Chemiker Georg Kling, Kaufm. Heinr. Jantzen, Sollstedt. Gewerkschaft Thüringen, Sitz u. Verwaltung in Heygendorf. Post Allstedt (Sa.-W.). Gegründet: 8. bezw. 21./12. 1904 als Gew.; eingetr. im Jan. 1906. Bestätigt vom Gross- herzogl. Staatsministerium am 6./1. 1905 vorbehaltlich Einhalt. der Konz.-Bedingungen des Bohr- u. Verleihvertrags vom 10./14. Jan. 1903. Die Gew. steht unter dem Weimar. Berg- gesetz v. 1./3. 1905. Die zurzeit in Geltung befindl. Satzung der Gew. ist vom Grossherzogl. Sächs. Bergamt Apolda unter dem 7./5. 1906 bestätigt worden. Besitztum: Der Gew. wurde durch Urkunde des Grossherzogl. Sächsischen Bergamts Allstedt vom 22./2. 1905 auf ein- gelegte Mutung ein in der weimar. Enklave Allstedt belegenes Grubenfeld von 11.015 Mass- einheiten gleich 44 060 000 qm preuss. Normalfelderha zur Gewinn, der darin vorhandenen Salze aller Art verliehen. An Betriebsanlagen besitzt die Gew. eine Chlorkaliumfabrik, der die Konz. zur Verarbeitung von werktägl. 5000 Doppelzentner Rohsalzen erteilt ist; eine konzessionierte Bromfabrik für eine Gewinn. von tägl. 250 kg Brom u. eine Sulfatfabrik, welche das Mehrfache des jetzigen syndikatlichen Anteils der Gew. an Sulfaten herstellen kann; ferner eine Wasserversorgungs- u. Abwässeranlage, eine 3.6 km lange Endlaugenleit. nach der Helme u. ein ca. 9 km langes Anschlussgleis nach dem Bahnhof Niederröblingen. Der Schacht erreichte bei 340 m das Kalilager. Bei 350 m wurde im Lager die Wetter- sohle und bei 408 m Teufe im älteren Steinsalz die Fördersohle angesetzt. Mit der Förder- sohle wurde das Lager ebenfalls angefahren und es wurden grössere Mengen Kalisalze zum Abbau bereit gestellt. Der Abbau erfolgt in ca. 100 m langen Firsten von der unteren zur oberen Sohle. Die Salze sind von guter Beschaffenheit. Die Carnallite werden in der Chlorkaliumfabrik verarbeitet. –— Der Grundbesitz der Gew. umfasst ungefähr 29 ha, auf dem ausser dem Schacht, der Fabrik, den Fördermasch., Dampfkessel- u. Masch.-Gebäuden sich ein Verwalt.-Gebäude u. 3 Beamtenwohnhäuser befinden. Ausserdem besitzt die Gew. 13 Arb.-Wohnhäuser, die im Bezirk der Gemeinde Heygendorf liegen. Die a. o. Gew.-Vers.