16 Ausländische Industrie-Gesellschaften. Gewinn 1912/13: Geschäftsgewinn 145 611.4, Übertrag.-Gebühren 28.10, Zs. 1326.3. — Ausgaben: Geschäfts-Unk. in London 6648.3, Verlust am Wechselkurs 2680.19, Einkommen- steuer 7965.9, Abschreib. a. Anlagen 1040, Gewinn 128 631.5 = £ 146 965.17. Gewinn-Verwendung inkl. Vortrag £ 141 781.6, davon 20 % Div. 120 000, bleibt Vortrag 33816, Kurs: Ende 1893–96: Aktien: M. 80, 108, 95, 99 pro Stück; Ende 1897–1914: 72, 74, 64, 88.90, 96.50, 98.50, 95.75, 110, 107.25, 128.50, 117, 123, 117.50, 114.75, 116.50, 101, 175, – %. Notiert in Bremen. Beim Handel an der Bremer Börse werden die Aktien seit 12./4. 1897 in Prozenten gehandelt, wobei 1 £ = M. 20.40 berechnet, früher verstand sich die Notiz in Mark pro Stück. Dividenden 1891/92–1912/13: 2½, 6, 12½, 10, 6, 0, 0, 0, 0, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 6, 6, 12, 20 %. Zahlst.: Bremen: Deutsche Nationalbank, Bremer Bank (Fil. der Dresdner Bank). Die Zahlung der Div. erfolgt halbj. im Febr. u. Aug. Board of Directors (Aufsichtsrat): Archibald Balfour, W. P. Robertson, T. V. Anthony, L. H. Kulenkampff, C. E. Melchers, Hermann G. Schmidt. Russische Gesellschaft für Röhrenfabrikation in Jekaterinoslaw und Moskau. Gegründet: 1889. Zweck: Die Herstell. der für die Fabrikation aller Arten von Eisen- u. Stahlröhren erforderl. Materialien, sowie die Anfertig. solcher Röhren nebst Zu- behörteilen für Gas-, Wasser- u. Heizungsanlagen, stationäre Kessel, Schiffskessel, Lokomo- tiven, für Bohrzwecke für Naphtha-, Petroleum, andere Röhrenleitungen etc. Ferner betreibt die Ges. die Herstell. von Universaleisen, Grob- u. Feinblechen. Zur Erreich. ihres Zweckes hat die Ges. das Recht. Fabriken, Niederlagen, industrielle Betriebe u. alle sonstigen un- beweglichen Gegenstände, die dem vorgedachten Zwecke dienen, zu erwerben, zu pachten u. zu erbauen, ebenso Eisenbahnwagen u. Flussdampfer unter Wahrung der bestehenden Verordnungen u. unter Vorbehalt der Rechte dritter. Der Betrieb der Ges. besteht aus folgenden Werken: Das Werk A, in einem Vorort von Jekaterinoslaw auf dem rechten Ufer des Dnjepr belegen, umfasst als Hauptbetriebe ein Martinstahlwerk, ein Blechwalzwerk u. die Röhrenfabrik. Das Martinstahlwerk besteht aus 4 Öfen von je 25 t mit einer Produktion von jährlich rund 90 000 t Stahl. Das Stahlwerk ist mit 2 elektr. Aufzügen u. 4 Lauf- kränen –— davon 2 von 10 t u. 2 von 50 t Tragfähigkeit – versehen. Die Produktion des Stahlwerks dient ausschliessl. zur Versorg. des eigenen Bedarfs: des Blechwalzwerks, des Universalwalzwerks, der Röhrenwerke u. der Feinblechwerke. Das Blechwalzwerk ist mit 2 Strassen ausgerüstet, darunter ein Trio-Walzengerüst für Bleche bis zu 2 m Breite. Die jährl. Produktion des Walzwerks beträgt rund 40 000 t Bleche u. Streifen, die zum grössten Teile für den Eigenbedarf der Röhrenwerke dienen. Die Röhrenfabrik selbst umfasst folgende Abteilungen: Das Werk für geschweisste Röhren von ¼/ bis 12½ * Durchmesser, in dem Gasröhren, Siederöhren, Pumpenröhren, Bohrröhren, Naphthaleitungsröhren etc. hergestellt werden; es enthält neben Schweissöfen, Glühöfen, Ziehbänken die sonstigen modernen Ein- richtungen für die Röhrenbearbeitung. Das Werk für nahtlose Röhren enthält ein Schräg- walzwerk, Walzgerüste für das Auswalzen der Röhren, ein Reduzierwalzwerk, eine Kalt- zieherei nebst allen erforderlichen Apparaten, sowie Werkzeugmasch. zur Bearbeit. u. Fertig- stellung der Röhren. Die Wassergasschweisserei für grosse Röhren. Diese Abteil. hat einen Flächeninhalt von mehr als 3000 qm u. enthält 2 Schweissmasch. sowie zahlreiche Dreh- bänke, Gewindeschneidemasch. u. Werkzeuge neuester Konstruktion, um Röhren von 14 bis 327 Durchmesser herzustellen; 2 elektr. Laufkrähne bedienen diese Abteilung, deren Leistungsfähigkeit 8000 t pro Jahr beträgt. Der Betrieb ist vollständig elektrisch aus- gerüstet. Neben diesen Hauptbetrieben besitzt das Werk A noch eine grosse Schmiede zur Anfertig. von Rohrverbindungsstücken u. zur sonstigen Bearbeit. von Röhren, ferner eine Giesserei für die Herstell. des Gesamtbedarfs der Werke an Gussartikeln, sowie eine elektr. Zentralstation von 3000 KW. Unmittelbar an das Werk anschliessend befindet sich eine Kolonie mit Wohnungen für die höheren Beamten u. Meister. Das Werk B in Nischni Dnjeprowsk, einem Vorort von Jekaterinoslaw am linken Ufer des Dnjepr, dient zur Her- stellung von Feinblechen in den Dicken von 0.15–3 mm, schwarzen u. verzinkten Dach- blechen, Blechen für Geschirrfabrikation, black plates, Weissblechen, Stanzblechen, Schaufeln u. anderen Produkten der verschiedensten Art. Es enthält ein grosses Walzwerk, in welchem sich ein Walzentrio von 700 mm Durchmesser zur Herstell. von Platinen befindet, die zur Fabrikation der Bleche dienen; ferner 6 Feinblechwalzwerke mit 30 Gerüsten. Die Blech- walzwerke werden bedient von 31 Blechwärmöfen, sowie 17 Scheren zum Geradeschneiden der Bleche nebst den erforderl. Richtmasch. Das Werk ist ausgerüstet mit umfangreichen Werkstätten für das Glühen der Bleche, für die Verzink. in grösstem Umfange, ferner zur Herstell. von Stanz-, Schablonen-, Weissblechen etc. u. besitzt eine grosse Anlage für die Herstell. von Schaufeln. Die elektr. Zentralstation enthält eine Mischturbine von 1750 KW. u. 3 Dampfmasch. von je 750 PsS. Das Werk C neben dem alten Werke A auf dem rechten Ufer des Dnjepr befindet sich zurzeit im Bau; das Bauprogramm umfasst die Herstellung von 2 Hochöfen mit einer Produktion von etwa 200 000 t Roheisen, 3 Martinöfen von je 50 t Gehalt, die etwa 120 000 t Stahl erzeugen können, u. eines Stabeisenwalzwerks von grosser Leistungsfähigkeit. Die Produktion der Hochöfen u. Stahlwerke wird fast aus-