90 Gewerkschaften. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamtunk. 1 213 752, Abschreib. 664 238, Talon- steuer-Res 3000, Gewinn (Vortrag) 2970. Sa. M. 1 883 961. – Kredit: Brutto-Ertrag M. 1 883 961. Kurs: Die Kuxe sind an keiner Börse eingeführt. Ausbeute: Bis 1914 nicht verteilt, da Gewinne stets zu Abschreib. verwendet. Vorstand: Vors. Bergwerks-Dir. Willy Daelen, Wiesbaden; Stellv. Bergwerks- Dir. Raymund Pierre, Eygelshoven-Holland; Rechtsanw. Herm. Bever, Düsseldorf; Fabrikbes. Johs. Colsman, Langenberg-Rheinl.; Gustav Cremer, Uerdingen; Bankier Dr. Aug. Strube, Bremen; Alfred Luyken, Wesel; Komm.-Rat Carl Scheibler, Bank-Dir. Dr. jur. Otto Strack, Cöln; Komm.-Rat Fritz Vorster, Cöln-Marienburg. Direktion: Adolf Wagner, Frankleben. 3 2 7 Gewerkschaft Gute Hoffnung, Braunkohlengruben und Brikettfabriken, Sitz in Cöln, Direktion in Frank- leben (Bez. Merseburg). Gegründet: 22./11. 1910; eingetragen 28./7. 1911 in Cöln. Die Gew. Gute Hoffnung gehört zu der Mitteldeutschen Braunkohlenindustrie u. liegt mit ihrem Grubenfelderbesitz in der Nähe des Dorfes Rossbach b. Weissenfels-Saale. Die Gew. schliesst sich mit ihrem gesamten Grubenfeldbesitz, erworben von der Gew. Michel, an das sogenannte Geiseltal bei Merseburg an u. hat infolge der günstigen Ablagerung eine aussichtsreiche Zukunft. Der Grundbesitz der Gew. Gute Hoffnung umfasst einschliessl. der bereits in Angriff genommenen Flächen ein Terrain von rund 147 ha, von denen etwa 15 ha auf Bau- u. Bahnterrain u. etwa 20 ha auf Haldenterrain entfallen. Die Grubenfelder sind durch 206 systematisch verteilte Bohrungen aufgeschlossen. Das Deckgebirge ist im weitaus grössten Feldesteile ca. 10,5 m stark, während das Kohlenflöz eine Durchschnittsmächtigkeit von ca. 15,5 m bei schwachwelliger Lagerung aufweist. Das im Grubenfelde anstehende, ausschliessl. durch Tagebau zu gewinnende Kohlentum ist auf mindestens 19 600 000 t Kohle zu bemessen. was einer Lebensdauer von ca. 35 Jahren bei einer jährl. Produktion von ca. 180 000 t Briketts entspricht. Die Kohle ist von erdiger Struktur u. eignet sich vorzüglich zur Brikettierung. Durch einen mit der benachbarten Gew. Michel in Frankleben, die über einen Kohlenreichtum von über 120 000 000 t verfügt, abgeschlossenen Lieferungsvertrag erhöht sich die Lebensdauer u. unter Berücksichtigung umfangreicher Rohkohlenverkäufe auf ca. 45 Jahre. Die Brikettfabrik wird für eine Tagesleistung von 60–70 Doppelwaggons gebaut u. kam Mitte 1912 in Betrieb. Die Anlage setzt sich zus. aus: dem Kessel- u. Pumpenhaus mit 14 Stück Zweiflammrohrkesseln, dem Nassdienst mit 1 kompletten Fein- kohlensystem, 1 Rohkohlensortierungs- u. 1 Kesselkohlenaufbereitungssystem, dem Trocken- u. Pressenhaus mit 7 Pressen grössten Modells, elektr. Zentrale, Kühlhaus, Brikettschuppen, Werkstattgebäude, Masch.-Gebäude, Bade- u. Mannschaftshaus, Verwalt.-Gebäude, dem normalspurigen Anschlussgleise von 10,1 km Länge nach Station Weissenfels a. S. Die Gew. besitzt ferner 12 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit insges. 41 Wohnungen, ausser- dem eine komplette Nasspresssteinanlage von 13 000 000 Stück Jahresleistung, 9 Trocken- schuppen, 1 komplette Wasserhaltung, 1 gut vorgerichteten Tagebau, welcher ausser dem Bedarf für die Nasspresssteinanlage noch Förderkohle für Rohkohlenabsatz liefert. Das Deckgebirge besteht aus Sand u. Kies, der zu Bauzwecken in der Nachbarschaft lohnend verwertet wird. Ferner besitzt die Gew. eine Ziegelei. Für die Einführung der Produkte der Gew. ist gemeinschaftl. mit den Schwester-Gew. Michel u. Leonhardt insofern aus- reichend gesorgt, als das Verkaufsbureau des Michelkonzerns G. m. b. H. in Gross-Kayna sowohl die bereits eingeführten Produkte der Gew. Michel als auch die der Gew. Leonhardt u. Gute Hoffnung vertreiben wird. Produktions- u. Absatzzahlen werden nicht veröffentlicht. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Seitens der Gewerken sind bisher folg. Kapitalien auf- gebracht: M. 1050 Em.-Kurs pro Kux, M. 2000 Zubusse pro Kux lt. Beschluss der Gew.-Vers. v. 19./12. 1910, hiervon zus. M. 2 850 000 eingez. Die Kuxe sind noch an keiner Börse eingeführt. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. It. Beschluss der Gew.-Vers. V. 6./3. 1912, rückzahlbar zu 102 %; Stücke à M. 1000 lautend auf Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1917 bis spät. 1947 durch jährl. Auslos. von M. 45 000 nebst ersp. Zs.; ab 1./4. 1917 verst. Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf den gesamten der Gew. gehörigen bezw. ihr vertraglich gesicherten Grundbesitz einschl. Aufbauten u. sämtl. den Gruben- betrieb umfassenden Zubehör. Für den vertraglich gekauften, aber noch nicht eingetragenen Teil des Grundbesitzes der Gew. sind noch M. 472 360 Restkaufgelder zu zahlen, die am 1./3. 1917 fällig sind. Nach erfolgter Zahlung wird die Sicher.-Hypoth. auch mit auf diesen Teil des Grundbesitzes ausgedehnt. Der Erlös der Anleihe diente zur Zahlung von Rest- kaufgeldern, zur Abstossung von Bankschulden und zum weiteren Ausbau des Unternehmens. Verj. der Coup: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Mülheim a. d. Ruhr, Bremen u. Dortmund: Deutsche Nationalbank; Essen: Essener Bank- verein; Halle a. S.: Hallescher Bankverein; Magdeburg Mitteldeutsche Privatbank; Aachen: Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges. u. die Fil dieser Banken, welche einen Teilbetrag der Anleihe (M. 1 500 000) im Mai 1912 zu 100 % zur Zeichnung auflegten. Restbetrag im Mai 1913 zu 100 % aufgelegt. Kurs in Bremen Ende 1913–1914: 99, 98, 100* %. Eingeführt an den Börsen zu Bremen u. Halle a. S. im Mai 1912.