Gewerkschaften. 91 Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gew.-Vers.: 1914 am 9./7. Bilanz am 31. März 1914: Aktiva: Neuanlage: Grundstückserwerb 2 193 012, Fabrik u. Grubengebäude 1 338 909, Beamten- u. Arb.-Häuser 263 729, Grubenaufschluss 243 699, Abraum 586 42 1, Schachtanlage 13 652, Wasserhaltung 114 639, Förderanlage 72 898, elektr. Anlage 301 412, Masch. 1 633 257, Zechenbahn 706 030, Wegebau 8389, Werkstätteneinricht. 15 320, Utensil. u. Werkzeug 53 579, Mobil. 5252, Magazin 98 258, Wasserlertung 23 736, Fuhrpark 1, Kohlen 1, Kassa 833, Effekten 5349, Kaut. 7400, Beteilig. bei dem Verkaufsbüro des Michel- konzerns 10 000, Debit. 277 353, alte Anlage: Nasspress- u. Grubengebäude 1, Wasserhaltung 1, Förderanlage 1, Nasspressmasch. 4947, Ziegeleigebäude 1, Ziegeleieinricht. 1, Ziegelei- produkte 2952. – Passiva: Kapital 2 850 000, Kaufgelderrest 472 360, Hypoth. 30 000, Kredit. 947 693, Akzepte 600 473, Oblig. 3 000 000, do. Aufgeld 60 000, Rückstell. 13 508, Kaut. 7000. Sa. M. 7 981 036. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 1 009 725, Abschreib. 249 428, Ausbeute 75 000. – Kredit: Bruttoerträgnis Sa. M. 1 334 153. Ausbeute: Bis 1913 nicht verteilt. 1913/14: M. 75 pro Kux. Vorstand: Vors. Bergwerks-Dir.. Willy Daelen, Wiesbaden; Stellv. Bergwerks-Dir. R. Pierre, Eygelshoven; sonst. Mitgl.: Rechtsanw. Herm. Bever, Düsseldorf; Fabrikant Johs. Colsman, Langenberg; Kaufm. Gust. Cremer, Uerdingen; Fabrikant Friedr. Grüneberg, Cöln; Fabrikant Alfred Luyken, Wesel; Komm.-Rat Karl Scheibler, Bank-Dir. Dr. jur. Otto Strack, Cöln; Bankier Dr. Aug. Strube, Bremen; Dipl.-Ing. Fritz Vorster, Kalk-Cöln; Bank-Dir. G. van Meeteren, Mülheim-Ruhr Direktion: Adolf Wagner, Frankleben. – 7 0 Gew. Leonhardt, Braunkohlengruben u. Brikettfabriken, Sitz in Cöln. Direktion in Frankleben (Bezirk Merseburg). Gegründet: 22./2. 1910; eingetr. 20./12. 1910 in Cöln. Die Gew. Leonhardt liegt mit ihrem umfangreichen Grubenfelderbesitz im sogen. Geiseltale bei Merseburg, das infolge der ausserord. Mächtigkeit des ausschliesslich im Tagebau abzubauenden Kohlenflözes zu den aussichtsreichsten Braunkohlen-Revieren zu rechnen ist. Die Felder der Gew. Leonhardt stossen direkt an die Staatsbahnlinie Merseburg-Querfurt an, über die eine Verfrachtung nicht nur nach Norddeutschland u. Thüringen über Merseburg hinaus sondern auch über Querfurt in das Gebiet der im Unstruttale rasch aufblühenden, aufnahmefähigen Kaliindustrie hinein u. weiter bis nach Süddeutschland möglich ist. Der Grundbesitz umfasst einschl. der bereits in Angriff genommenen Flächen ein Terrain von rund 172 ha, von denen ca. 23 ha auf Bau- u. Bahnterrain entfallen u. ca. 21 auf Haldenterrain. Die Grubenfelder, die von der Gew. Michel erworben wurden, sind durch 141 systematisch verteilte Bohrungen auf- geschlossen. Das Deckgebirge ist im weitaus grössten Feldesteile ca. 15 m stark, während das Kohlenflöz eine Durchschnittsmächtigkeit von ca. 45.8 m bei schwachwelliger Lagerung aufweist. Das im Grubenfelde anstehende, ausschl. durch Tagebau zu gewinnende Kohlen- duantum ist auf mind. 50 000 000 t Kohle zu bemessen, was einer Lebensdauer von ca. 50 J. bei einer jährl, Produktion von ca. 400 000 t Briketts entspricht. Die Kohle ist von erdiger Struktur u. eignet sich vorzüglich zur Brikettierung. Das Eigentumsrecht an den Feldern ist durch notarielle Verträge gesichert. Die Brikettfabrik I ist mit 8 Pressen für eine Tagesleistung von 80 D.-Waggons = jährl. 240 000 t gebaut u. kam Anfang 1912 in Betrieb. Der Bau der Brikettfabrik II mit ebenfalls 8 Pressen wurde Ende 1913 vollendet. Ausser den zur Fabrik gehörigen Gebäuden u. Masch.-Anlagen sind noch Bade- u. Mannschafts- häuser sowie 15 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser vorhanden. Ein normalspur. Anschlussgleis von 2.2 km Länge verbindet die Anlage mit dem Bahnhofe Neumark-Bedra. Für den Ver- kauf ist gemeinsam mit den Schwestergewerkschaften Michel, Gute Hoffnung u. Vesta die Gründung des Verkaufsbüro des Michelkonzerns m. b. H. in Gross-Kayna erfolgt. Produktions- u. Absatzzahlen werden nicht veröffentlicht. Kuxe: Anzahl 1000. Seitens der Gewerken sind bisher folg. Kapitalien aufgebracht: M. 1800 Emiss.-Kurs pro Kux, M. 3000 Zubusse pro Kux lt. Beschluss der Gew.-Vers. vom 21./3. 1910. Insges. 1000 Kuxe zu je M. 4800 = M. 4 800 000, wovon noch M. 300 000 Rest. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 14./6. 1911, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, lautend auf Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1916 bis spät. 1946 durch jährl. Auslos. von M. 60 000 nebst ersp. Zs.; ab 1./10. 1916 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf den gesamten der Gew. gehörigen resp. ihr vertragl. gesicherten Grundbesitz einschl. Aufbauten u. sämtl. den Grubenbetrieb umfassenden Zubehörs. Der Erlös der Anleihe diente zur Zahlung von Restkaufgeldern, zur Ab- stossung von Bankschulden und zum weiteren Ausbau des Unternehmens. Verj. d. Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Bremen, Dortmund u. Mülheim-Ruhr: Deutsche Nationalbank; Essen: Essener Creditanstalt; Halle a. S.: Hallescher Bankverein; Magdeburg: Mitteld. Privat-Bank; Gotha: Hofbankhaus Max Mueller; Aachen: Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges.; Hannover: A. Spiegelberg; Erfurt: Adolph Stürcke u. deren sämtl. Niederlassungen. Diese Banken legten im Nov. 1911 einen Teilbetrag von M. 2 000 000 zu 100 % zur Zeichnung auf. Kurs: Eingeführt in Bremen im Dez. 1911 zu 99.50 % Ende 1911–=1914; 99.50, 99, 98, 98 %.