Ausländische Banken, Hypotheken-Banken und Sparkassen. 489 Zweck: Betrieb von Bank- u. Handelsgeschäften aller Art; Bewillig. von Darlehen a) auf grundbücherl. eingetr. Realitäten entweder in barem Gelde oder in Pfandbr., b) auf hypoth. sichergestellte Schuldforder., c) auf Jurisdiktions- u. Kommunal- mit reg.-ämtl. bezw. behördl. Genehm. verschriebene öffentl. Benefizien u. Einkünfte, d) an Ges. gegen gesetzlich gesicherte Prior. oder staatl. Garantie. Ein Hyp.-Darlehen kann nur dann gewährt werden, wenn das- selbe durch die angebotene Hyp. vollkommen sichergestellt ist. Die Sicherstellung ist als eine vollkommene zu betrachten, wenn der Schätzungswert der als Hyp. angebotenen Realität mind. das Zweifache der Darlehenssumme u. der etwa vorhergehenden grundbücherl. Eintragungen beträgt. Wälder u. Weingärten können nur bis zu einem Drittel des Schätzungswertes (der Bodenwert ohne die Waldbestände u. Kulturanlagen) als Hyp. angenommen werden; bei Hyp.- Darlehen auf Gebäude müssen dieselben gegen Feuerschäden versichert sein. Auf Grund dieser Hyp.-Geschäfte ist die Sparcassa berechtigt, Pfandbr. herauszugeben, u. zwar nur bis zur Höhe der Darlehensforder.; auch darf die Gesamtsumme der ausgestellten Pfandbr. den 20fachen Betrag des für diesen Geschäftszweig errichteten spec. Sicherstell.-F. nicht übersteigen. Zur Sicherstellung der Pfandbr. dienen a) die Hyp.-Darlehensforder., auf Grund deren die Pfandbr. emittiert wurden. b) der Sicherstell.-F., welcher Ende 1914 K 8 201 580 betrug, c) das A.-K. u. d. R.-F. Die Pfandbr. sind zufolge Erl. d. Ung. Finanzminist. v. 19./1. 1894 kautionsfähig u. geignet zur Anlage von Mündelgeldern; ferner werden dieselben zufolge Erl. des k. u. k. gemeins. Kriegsminist. v. 11./4. 1893 als Militärheiratskautionen angenommen. Zur Förderung ihrer Geschäftsinteressen gründete die Vereinigte Budapester Haupt- städtische Sparcassa im Jahre 1911 unter der Firma „Hauptstädtische Bank und Wechsel- stuben Actiengesellschaft' mit einem Kapital von K 1 000 000 eine besondere Aktiengesell- schaft, welche ihre auf das Wechslergeschäft bezügliche u. in das Bankfach schlagende Ge- schäftstätigkeit im Nov. 1911 begann. Ausserdem steht die Ges. durch Aktienbeteilig. mit nachstehenden Provinz-Geldinstituten in näherer Beziehung: mit der Debrecziner Industrie- u. Handelsbank, der Volkswirtschaftliche u. Gewerbe-Bank in Nagyvärad u. der Kaschauer Volksbank in Kaschau. Kapital: K 15 000000 in Aktien à K 600; letzte Erhöhung K 3 000 000 erfolgte auf Beschluss der a. o. G.-V. v. 28./9. 1910. 4 % Budapester Hauptstädt. Sparcassa-Pfandbriefe. In Umlauf 31./12. 1914: K 47 576 200 in Stücken à K 200, 1000, 2000, 10 000. Zs.: 1./5., 1./11. Tilg.: Durch Ausl. im April u. Okt. per 1./11. resp. 1./5. innerh. 50 J. Zahlst.: Berlin: Bank für Handel u. Ind.: Breslau: Bresl. Disconto- Bank. E. Heimann. Die Coup. sind in Ungarn steuerfrei, die Einlös. in Deutschl. geschieht zum jeweil. Tageskurse für kurz Wien. Aufgel. in Berlin 12./8. 1896 K 3 000 000 zu 98.75 %. Kurs in Berlin Ende 1896–1914: 98.25, 97.90, 96.40, 91.25, 89.60, 88.50, 97.90, 98.60, 97.75, 96.50, 96, 92, 91.30, 91.70, 91.80, 91, 84.50, 83, –* %. Verj. der Coup. in 3 J., der verl. Stücke in 32 J. n. F. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Max. 60 St. Gewinn-Verteilung: 1 % zur Abschreib. auf Realitäten, 8 % Tant. an Dir., 2 % Grat. an Beamte. 1 % zu Gunsten des Instituts-Pens.-F., 1 % zu gemeinn. Zwecken, ferner event. 5 % zum ordentl. R.-F. (bis 50 % des Stammkapitals), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa 2 680 557, Hypoth.-Darlehen in bar 3 970 399, do. in Pfandbr. 161 762 430, Vorschüsse auf Wertp. 37 656 340, eskomptierte Wechsel des Instituts 60 882 970, do. des Kreditvereins 6 543 500, Effekten 17 147 186, do. des Pfandbr.- Sicherstell.-F. 8 201 580, do. des Kommunal-Oblig.-Sicherstell.-F. 3 160 000, do. des Instituts- Pens.-F. 1 311 497, Institutshäuser 2 040 000, im Lizitat.-Wege gekaufte Realitäten 374 760, div. Debit. 10 372 716. – Passiva: A.-K. 15 000 000, ordentl. R.-F. 22 575 655, R.-F. des Kredit- vereins 964 100. Sicherstell.-F. des Kreditvereins 446 138, Instituts-Pens.-F. 1 311 497, Einlagen 82 901 044. do. Einlage des königl. ung. Finanzministeriums 16 703 937, div. Kredit. 8 807 703, 4½ % fl.-Pfandbr. 55 040 200, 4½ % K-Pfandbr. 57 386-800, 4 % K-Pfandbr. 47 576 200, verl. Pfandbr. 1 330 600, alte Div. 3840, unbehob. Pfandbr.-Coup. 107 134, transit. Zs. 2 945 373, Reingewinn 3 003 714. Sa. K 316 103 935. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Passiv-Zs. 3 726 663, abgeschriebene dubiose Forder. 123 408, Kursdifferenz bei Wertp. 735 180, Geschäfts. u. Kap.-Zs.-Steuer 802 203, Regiespesen 544 146, Gehälter 669 191, Reingewinn 3 003 714. – Kredit: Vortrag 741 165, Zs. 7 871 285, Gewinnanteil vom Kreditverein 96 339, Zs.-Erträgnis der Institutshäuser 129 532, Provis. u. Gewinn im Pfandbr.-Darl.-Geschäfte 766 193. Sa. K 9 604 514. Verwendung des Reingewinns: Abschreib. vom Institutsgebäude 22 625, Tant. an Direk- tion 181 004, do. an Beamte u. Diener 45 251, zum Instituts-Pens.-F. 22 625, für gemeinnützige u. wohltätige Zwecke 22 625, 15 % Div. 2 250 000, a. o. Remun. an Institutsbeamte u. Diener 30 000, Vortrag auf 1915 K 429 582. Dividenden 1890–1914: 15, 16, 17, 18, 19, 20, 20, 20, 20¾, 20¾, 20¾, 20, 19, 19¼― 19% 19 19½ 19 19/ 20 0 0 Direktion: Präs. Baron Friedrich von Harkänyi, Exz., Vize-Präs. Dr. Albert v. Berze- viczy, Exz., Hofrat Sigismund von Rupp, Gen.-Dir. Ludwig Szécsi; Mitgl.: Ludwig Adler, Dr. Leo von Budai-Goldberger, Dr. Rudolf Havass, Franz von Jälics, Ludwig Kollär, Karl v. Tömöry. Dr. Eugen von Zsigmondy. Aufsichtsrat: Präs. Franz von Bolgär, Exz., Vize-Prüs. Andreas Biscara. Karl Adam, Adolf Dirnfeld, Dr. Karl von Ronay. Direktoren: Johann Peéteri, Julius Ivänpi. Sub-Direktoren: Ferdinand Zechmeister, Eleméer Khayll, Eugen Planner, Dionys Széenäsy.