550 Ausländische Eisenbahnen. Luxemburger Secundärbahnen, Luxemburg. Gegründet: 3./2. 1882. Die Gesellschaft übernahm als Einlage der Gründer (s. Jahrg. 1902/1903) die denselben lt. Konc. vom 6./8. 1880 zum Selbstbetrieb, Toccage etc. verliehenen Eisenerzbesitzungen, sowie die infolge der Konz. von denselben ausgebauten Eisenbahnlinien von Luxemburg nach Remich (28 km) und von Cruchten nach Fels (12 km) mit allem Roll- material (Lokomotiven, Wagen, Ausrüstung etc.), ferner frs. 185 000 bar u. gewährte dagegen 4000 Aktien à frs. 500 und frs. 985 000 in 5 % Oblig. Die Ges. übernahm den Betrieb der durch den Staat erbauten Vizinalbahnlinie Luxemburg-Echternach (46 km) v. 20./4. 1904 ab auf 15 resp. 30 Jahre pachtweise; ferner vom 1./5. 1911 ab den Betrieb der Vizinalbahnlinie Aspelt-Bettembourg (11 km). Im April 1913 verkaufte die Ges. ihre Bergwerksanlagen in Esch an die Sociéetée anonyme des Hauts fourneaux et Mines de Halanzy für frs. 370 000. Aus dem Erlöse wurde nach Genehmigung des Kaufvertrages durch die Regierung eine Rück- zahlung von frs. 50 auf jede Aktie vorgenommen u. der Rest als Garantie-F. angelegt Kapital: frs. 1 600 000 in 4000 Aktien à frs. 400. Die Obligationsschuld ist vollständig getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., Maximum 40 St. Gewinn-Verteilung: Aus dem Reinertrag zunächst 5 % Div., aus dem Rest bis 10 % Tant. an V.-R., verbleib. Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Bahnkörper u. Betriebs-Material der beiden Linien Luxemburg-Remich u. Cruchten-Larochette 1 900 000, Reparatur-Werkstätten 32 164, Immobil. (Central-Bureau) 46 634, Material. u. Werkzeug 96 351, Kassa 10 090, Wertp. 188 929, statut. Depos. des V.-R. u. der Aufsichtskommissäre 126 000, Debit. 55 223, Mobil. der Bureaus u. Stationen 6306, Anschlussgeleise der Strecke Luxemburg-Remich 1. – Passiva: A.-K.- 1 600 000, Garantie-F. u. Spez.-R.-F. 220 000, Ern.-F. der Stammlinien 24 008, R.-F. für Unfälle der Eisenbahn 20 000, R.-F. für die Unterhaltung der Schwellen 24 540, Ern.-F. der in Pacht genommenen beiden Linien 11 373, Kredit. 33 862, alte Divid. 260, konsol. Anleihe 181 583, Depos. des V.-R. u. der Aufsichtskommissäre 126 000, Kaut. der Angestellten 14 275, Unterstütz.-F. für die Angestellten 63 189, R.-F. der Unterstütz.-Kasse 6926, Gewinn 135 685. Sa. frs. 2 461 699. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahme: Gewinn aus dem Bahnbetrieb 56 753, Gewinn aus dem Betrieb der gepachteten Linien 4799, Gewinn aus Erzausbeutung Lamadelaine 52 658, do. aus Erzausbeutung Differdingen 20 086, Vortrag aus 1913 1388, zus. frs. 135 685, davon 4 % Div. 64 000, an Ern.-F. der Stammlinien 30 000, an Garantie-F. u. Spez.-R.-F. 20 000, an R.-F. für Wertverminderung der im eigenen Besitz befindlichen Wertpap. 10 000, an R.-F. für die Unterhaltung der Schienen 2460, Vortrag frs. 9225. Dividenden 1883–1914: 5, 5, 4, 3, 3½, 4, 5, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 5, 4, 4, 5, 4¾, 4½, 4, 4, 4, 4, 4, 4 , 5, 4 %. Direktion: F. Baldauff. Regierungskommissar: Dr. Georg Ulveling, Luxemburg. Verwaltungsrat: Präs. Dr. Jos. Brincour. Vize-Präs. Phil. Wittenauer, Alb. Clemang, Luxemburg; Dr. M. Neumann, Tony Wenger, Luxemburg. Aufsichtskommissare: Paul Clemen. Niels Reining, Henri Donckel, Luxemburg. Wilhelm Luxemburg Eisenbahn, Luxemburg. (Société Royale Grand-Ducale des chemins de fer Guillaume-Luxemb.) Gegründet: 2./3. 1857, letzte Statutänd. 23./10. 1883. Zweck: Bau u. Betrieb von Eisen- bahnen. Das Bahnnetz der Wilhelm-Luxemburg-Ges. hat eine Gesamtlänge von 260, 80 km. Hiervon werden betrieben: 1) die älteren im Grossherzogtum Luxemburg beleg. Linien mit einer Länge von 170 km von der Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen lt. Staatsvertrag v. 11./6. 1872, abgeändert durch Staatsvertrag v. 14./4. 1903, zwischen dem Deutschen Reiche u. Luxemburg; 2) die in Belgien beleg. Strecke (Luxemburg. Grenze bei Gouvy bis Spa) mit einer Länge von 55 km von der Verwalt. der Belg. Staatseisenb. lt. Staatsvertr. v. 11./6. 1872, zwischen dem Deutschlen Reiche und Belgien. Ferner werden betrieben: 3) die i. J. 1880 u. 1881 eröffn. Zweigbahn Esch-Redingen mit einer Länge von 13 km, von der Kaiserl. Gen.-Dir. d. Eisenb. in Elsass-Lothr. lt. Vertr. v. 15./19./9. 1899, abgeänd. durch Vertr. v. 14./4. 1903; 4) die im Jahre 1883 u. 1884 eröffn. u. in Luxemburg beleg. Strecken im Düdelinger u. Rüme- linger Thale mit einer Länge von 12,66 km von der Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenb. in Elsass- Lothr. lt. Vertrag v. 22./ 24./10. 1882, abgeänd. durch Vertrag v. 14./4. 1903; 5) die am 1./7. 1888 eröffnete und in Luxemburg beleg. Strecke Ulflingen-Preuss. Grenze mit einer Länge von 6,33 km ist an die Königl. Eisenbahn-Dir. Cöln (linksrh.) lt. Vertrag v. 24./2. 1887 verpachtet. Die jährl. Pachtsumme beträgt 4½ % der Anlagekosten, welche M. 1 952 000 nicht übersteigen sollen; die Pacht läuft bis zum 31./12. 1959. Den Betrieb führt die Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen für Rechn. der Pächterin gegen Erstattung der Selbstkosten. Die ausserord. G.-V. v. 30./5. 1901 lehnte die neue Konvention zwischen der Ges. und der Gen.-Dir. der Reichseisenb. in Elsass-Lothr. ab, welche für die Zeit vom 1./1. 1913 bis zum Ablauf der Konc. am 31./12. 1959 Geltung haben sollte, und beauftragte den V.-R., von neuem mit der Gen.-Dir. der Reichseisenb. in Elsass-Lothr. wegen der Konvention zu unterhandeln.