OÖsterreich-Ungarische Eisenbahnen. 585 den Betrieb der elektr. Stadtbahn für Rechnung der Stadtgemeinde. Dieser Betriebsvertrag, welcher mit dem 31./12. 1911 ablief, wurde durch einen neuen Vertrag, angenommen von dem Gemeinderat der Stadt Salzburg am 23./12. 1911 u. von der Ges. am 8./1. 1912, bis 31./12. 1916 verlängert. Erfolgt am 31./12. 1915 von keiner Seite eine Kündig., so läuft der Vertrag automatisch weiter u. zwar derart, dass er am 31./12. des der Kündig. folg. Kalender- jahres erlischt. Der Betrieb wird auf Rechnung u. Gefahr der Stadtgemeinde geführt u. erhält die Ges. für die Betriebführung 4 % der jährl. Bruttoeinnahmen. Folgende neue Projekte beschäftigen die Ges.: 1) die Verlängerung der Linie Salzburg-Lamprechtshausen nach Hackenbuch; 2) die Erbauung einer Lokalbahn von Lamprechtshausen nach Mattighofen; 3) der Bau der Linie Nonntal-Grossgmain; 4) die Verbindungslinie von der Station St. Leon- härd mit der Stadtgemeinde Hallein. Die Ges. besitzt K/26 000 Prior.-Aktien u. K 81 000 St.-Aktien der Gaisbergbahn. Die G.-V. v. 26./6. 1915 genehmigte den Betriebsvertrag mit der Gaisbergbahn. Steuerfreiheit: Die Steuerfreiheit für die Linie Salzburg-Hangender Stein mit der Ab- zweigung Karolinenbrücke-Parsch endet am 21./4. 1915, jene der Linie Salzburg-Lamprechts- hausen am 29./4. 1920; die Drahtseilbahn geniesst überhaupt keine Steuerfreiheit. Rückkaufsrecht: Nach Ablauf der Konz. ad 1–5 fällt das Eigentum der Unternehm. ohne Entgelt dem Staate resp. der Stadtgemeinde Salzburg zu. Gegen Entschädig. kann der Staat die Unternehm. zu 1, 2 u. 4, die Stadtgemeinde Salzburg die Unternehm zu 3 auch schon vor Ablauf der Konz.-Zeit erwerben. In diesem Falle zahlt der Staat für die noch fehlende Konz.-Dauer eine mind. 5 % Rente oder eine dementsprechende Kapitalsabfind., die Stadtgemeinde Salzburg für das Unternehmen zu 3 die gleiche Entschädig. Die Linie Salzburg-Lamprechtshausen ist nach langwierigen Verhandlungen mit dem k. k. Eisenbahn- ministerium an das k. k. Staatsbahnärar verkauft worden. Obwohl über den Kaufpreis noch keine volle Einigung erzielt wurde. hat das k. k. Eisenbahnministerium diesen Ankauf doch im Artikel XIV der Lokalbahnvorlage vorgesehen. Kapital: K 4 660 000 = fl. 2 330 000 in Aktien à K 400 = fl. 200. Die Aktien werden nach einem Tilg.-Plane innerh. der Konc.-Dauer der Lokalbahnen im Wege der Verl. oder des freih. Rückkaufs getilgt; an Stelle der durch Verl. getilgten Aktien werden Genussscheine verabfolgt, welche auf die Super-Div. Anspruch haben. Die Verlos. der Aktien ruht bis 1919, doch wird die Amortisationsquote gemäss des Tilgungsplanes dem Reingewinn jährlich entnommen und dadurch das Tilgungskto II sukzessive ausgeglichen. Bisher getilgt K 229 600. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St. die Aktien müssen spät. 8 Tage vor der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst der für die planmässige Tilg. des A.-K. erforderliche Betrag, sodann bis 5 % Div. für die noch nicht getilgten Aktien, von dem etwaigen Überschuss eine von der G.-V. zu bestimmende Tant. an den V.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Bahnanlagekto: Salzburg-Reichsgrenze 1 272 009, Karo- linenbrücke-Parsch 218 215, Salzburg-Lamprechtshausen 2 356 000, Seilbahn Hohensalzburg 442 819, Pferdebahn 130 504; Omnibuslinien 85 994, Restaurat.-Anlage Seilbahn mit Inventar 154 458, Bauerweiter.-Kto I. Teil 209 610, do. II. Teil 432 497, Bahnhofumbau Salzburg u. Elektrisierungs-Kto 2 314 634, Realitäten 110 471, Inventar 19 364, Materialvorrat 52 663, Effekten 57 449, Depos. 72 000, Debit. 86 885, Kassa 29 826, Projektekto 31 373, Tilg.-Kto I 32 928, do. II 77 200. – Passiva: A.-K. 4 430 400, Amort.-Kto 229 600, alte Div. 2469, Spar- kassa Innsbruck Anleihekto 724 812, do. Tilg.-Kto 25 188, Sparkassa Salzburg Anleihekto I 775 628, do. Tilg.-Kto 24 372, do. Anleihe-Kto II 30 848, Sparkassa Linz Anleihe-Kto 29 176, Subventionen 250 000, Zs.- u. Amort.-Rückstandskto 23 989, Verwaltungsrats-Depot 72 000, Kredit. 957 697, Akzepte 500 000, Ern.-F. der Bahnen (allg.) 54 493, do. der Omnibuslinien 453, Investitions-F. 192, R.-F. (gesellschaftl.) 32 946, Spez.-R.-F. 5187, Reingewinn 17 450. Sa. K 8 186 899. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag 2441, Betriebsüberschuss: I. Linie Salzburg-Reichsgrenze-Parsch 120 575, II. Salzburg-Lamprechtshausen 45 546, III. Drahtseil- bahn Hohensalzburg 4285, vertragsm. Einnahme (Überschuss) bei der Betriebsführung der Elektr. Stadtbahn Salzburg 2698. Sa. K 175 545. – Ausgaben: Zs. 157 628, Sparkassa Inns- bruck Tilg.-Kto 4673, do. Tilg.-Rückstand 2849, Sparkassa Salzburg Tilg.-Kto I 3120, bleibt Reingewinn 7275, hierzu Heranziehung des Spez.-R.-F. 10 175, zus. K 17 450, welche verwendet werden: Tilg. des A.-K. 11 600, Rückl. in den R.-F. II (gesellschaftl. R.-F.) 4660, Jahresquote zur Deckung des Tilg.-Kto 540, Vergüt. an Revisionskommission K 250. Kurs Ende 1896–1914: 103.70, 104, 101, 87, 8 . 86.50, 78.50, 62, 47.50, –* %. Notiert in Berlin. Eingeführt im Dez. 1896, erster Kurs am 29./12. 1896: 103.50 %, wobei fl. 100 = M. 170. Dividenden 1890–1914: 5½, 5 ¾, 6, 6, 5½, 5, 5½, 5, 5 % 3½, 4, 4¼, 3½, 3½, 2½, 1¾, 0 %. C.-V.: 3 J. n. F. Usance: Seit dem 16./5. 1898 werden die Aktien nach Ablauf des Geschäftsj. exkl. Div.-Schein mit Zinsberechn. ab 1./1. gehandelt. Direktion: Bau-Ing. u. Geometer Robert Kratochwil, Salzburg. Landesfürstl. Kommissar: K. k Landesregierungsrat Felix Freih. von Hasslinger, Salzburg. Verwaltungsrat: Präs. Ing. u. Dir. Josef Saliger, Wien; Vicepräs. Hof- u. Ger.-Advokat Dr. Karl Povinelli, Salzburg; Verwaltungsräte: Bau-Ing. Ernst Angermayer, Wien; Alt- bürgermeister Franz Berger, Salzburg; Vizepräs. Max Chavanne, Hofrat Franz Ritter von