648 Kolonial-Gesellschaften etc. des Bürgerl. Gesetzbuches zur Anlegung von Mündelgeld geeignet. Die Vorzugsanteile Reihe A sind bei der Gewinnverteilung u. bei der Auflösung der Ges. bevorrechtigt; ihre Vorrechte fallen fort, wenn auf die Vorzugs- u. die Stammanteile in 10 aufeinanderfolgenden Jahren auf beide gleich hohe Gewinnanteile, indessen nicht weniger als 5 % entfallen sind; sie fallen jedenfalls vom Beginn des 91. Geschäftsjahres an fort. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Vor Ablauf des Monats Juni. Stimmrecht: Je 1 Anteil = 1 St.; das Stimmrecht der ausgel. Anteile steht dem Reiche zu. Gewinn-Verteilung: 5 % zum ordentl. R.-F., dann 3 % an die Vorzugsanteile Reihe A, hierauf an das Reich derjenige Betrag, den es für gewährleistete Gewinnanteile u. Tilg. einschl. des Zuschlages an die Besitzer der Stammanteile Reihe B für das betreffende Ge- schäftsjahr zu zahlen hat; vom alsdann verbleibenden Überschuss: 10 % Tant. an A.-R., von den übrigen 90 % ein weiterer Gewinnanteil bis zur Höhe von 2 % an die Vorzugsanteile Reihe A, hierauf ein weiterer Gewinnanteil bis zu 2 % an die Stammanteile Reihe B, und zwar sowohl an die noch nicht ausgelosten wie an die ausgelosten und abgestempelten; von dem alsdann noch verbleibenden Überschusse erhält das Reich die Hälfte, die andere Hälfte fällt als weiterer Gewinnanteil den Anteilen beider Reihen einschliesslich der aus- gelosten Stammanteile Reihe B nach Verhältnis ihrer Nennwerte zu, sofern nicht die Gen.- Vers. beschliesst, die auf die Anteile entfallende Hälfte zu besonderen Rücklagen oder zu Wohlfahrtszwecken zu verwenden. Die Zahlung der Super-Div. erfolgt spätestens am 1./7. nach dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Zahlstellen: Für die Div., Zinsscheine u. verl. Anteile: Berlin: Berliner Handels-Ges., Bank für Handel u. Ind., S. Bleichröder, Disconto-Ges., von der Heydt & Co.. Nationalbank f. Deutschl.; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein; Frankfurt a. M.: Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind.: Hamburg: Nordd. Bank, M. M. Warburg & Co., Bank f. Handel u. Ind.; Stettin: Wm. Schlutow. Verj. der Div.: 4 J. (K). Dividenden: Anteile A: bis 1910 3 % Bauzinsen; für 1911 ½ %; für 1912–1914: 3, 3, 3 % für Gewinnanteile; Anteile B: je 3 % Zinsen, werden für Anteile B vom Reich „„ (siehe oben). Kurs: Die Anteile Reihe B im Nominalbetrage v. M. 11 000 000 wurden 27./5. 1908 zu 94 % aufgelegt; Ende 1908–1914: 94, 93.75, 93.50, 91.40, 89, 89, 89.90* %. Notiert in Berlin. In Hamburg Ende 1913–1914: 87, –* %. Ab 21. 10. 1912 werden die M. 100- Abschnitte Lit. B besonders notiert. (Kurs Ende 1914: 89.90* %.) Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Baurechnung 16 640 000, Efrekten 581 042, Landgerecht- same 315 230, Debit. 166 184, Schutzstreifen 172 758, Industriebetriebe 1 133 302. — Passiva; A.-K. Vorz.-Anteile Reihe A 5 640 000, Stamm- Anteile Reihe B 11 000 000 (davon durch Aus- los. getilgt 155 100), rückst. Stammanteile Reihe B 5520, do. Zinsen-Kto B 4062, Betriebs- R.-F. 600 7000, Bau-R.-F. 55 143, Ern.-F. 127 921, R.-F. 41 252 (Rückl. 8906), Spez.-R.-F. 3142 (Rückl. 895), Kredit. 1 296 144 Gewinnanteil an Vorz.-Anteile A 169 200, Ausschütt. an das Reich für gewährleistete Gewinnanteile u. Tilg. der St.-Anteile B 66 131. Sa. M. 19 008 518. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 369 514, Ern.-F. 47 137, Entschädig. an Deutsche Kolonial-Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges. 20 612, Gewinn 245 133. – Kredit: Betriebseinnahmen 598 016, Zs. 18 266, Gewinn aus Industriebetrieben 66 113. Sa. M. 682 397. Eine Gewinn- u. Verlust-Rechnung hat die Ges. bis inkl. 1910 nicht geführt, weil nach dem Vertrage mit der Deutschen Kolonial-Eisenbahn-Bau u. Betriebs-Ges. diese die sämtl. Ver- waltungskosten sowie die satzungsgemäss zu zahlenden Bauzinsen zu tragen hatte u. dagegen die Zinsen auf die Bankguth. der Kamerun-Eisenbahn-Ges. für sich behielt, der Kamerun- Eisenbahn-Ges. mithin weder Einnahmen zufliessen noch Ausgaben entstanden. Reichskommissare: Geh. Ober-Reg.-Rat Dr. Kalkmann, Geh. Oberbaurat Baltzer. Vorstand: Wirkl. Legationsrat Dr. Adolf Boyé, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Carl Fürstenberg, Geschäftsinhaber der Berl. Handels-Ges., Berlin; stellv. Vors. Bankier Dr. Ed. Mosler u. Bankier Dr. Paul von Schwabach, in Firma S. Bleich- röder, Berlin; Mitgl.: Geh. Komm.-Rat Rudolf Abel, in Firma Wm. Schlutow, Stettin; Kgl. Kammerherr Rittmeister d. Res Henning von Borcke, Molstow b. Stargordt; Karl von der Heydt, in Firma von der Heydt & Co., Berlin; Rittergutsbes. Max von Hiller, Struvenberg b. Goerzke; Geh. Oberfinanzrat Maximilian von Klitzing, Dir. der Bank für Handel u. Ind., Berlin; Wilhelm Octavio Schroeder, Dir. der Nordd. Bank in Hamburg, Hamburg; Max M. Warburg, in Firma M. M. Warburg & Co., Hamburg; Geh. Reg.-Rat Richard Witting, A.-R. der Nationalbank für Deutschland, Berlin; Dr. Eberhard Rreih von Bodenhausen-Degener, Essen-Ruhr; Bank-Dir. Dr. Herm. Fischer, Geh. Baurat Friedrich Lenz, Berlin; Max Brock i. Fa. C. Woermann, Hamburg. *Y *0 — N― 9 6 9 Neu Guinea Compagnie, Sitz in Berlin NW. 7, Dorotheenstrasse 72/74. Gegründet: Am 29./3. 1886 wurden die Statuten der Ges. genehmigt, am 12./5. 35 66 ihr . Rechte einer Person verliehen u. kraft Kaiserl. Schutzbriefe vom 17./5. 1885 13./12. 1886 die Landeshoheit in den betreffenden Gebieten der Südsee Ge- mäss Vertrag v. 7./10. 1898 zwischen dem Reichskanzler namens des Deutschen R Leiches u. der Compagnie nahm d as die Rechte u. Pflichten des Schutzbriefes zur eigenen Aus- übung zurück. Am 30./5. 1899 fand die Umwandl. in eine Deutsche Kolonial-Ges. statt,