Gewerkschaften. 661 erforderl. Nebenwerkstätten, ein Zechenhaus mit mehreren Beamtenwohnungen, 1 Badeanstalt, sowie ein besonderes Beamtenhaus. Der Häuserbesitz der Gew. besteht aus 1 Verwalt.- Gebäude, 72 Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern nebst Stallungen, 6 Schlafhäusern, 4 sonstigen Zwecken dienenden Gebäuden; die Schachtanlagen und der gesamte Häuserbesitz befinden sich auf dem grundbücherlich mit einem Flächeninhalt von 1145 ha für die Gew. einge- tragenen Grund u. Boden. Belegschaft Ende 1914 durchschnittl. 3002 Köpfe. Für Betriebsverbesserungen sowie zur Sicherung und Erweiterung der Produktionsfähig- keit der gewerkschaftlichen Anlagen sind 1904–1910 Investitionen im Gesamtbetrage von M. 468 597, 685 261, 866 293, 1 086 996, 1 095 830, 1 372 161, 1 599 060 vorgenommen worden. Zugänge auf Anlage-Konti 1913 u. 1914: M. 769 722, 834 103; für 1915 sind hierfür ca. M. 800 000 veranschlagt. Ausserdem wurden 1908 die auf der westlichen Seite an den gewerkschaftlichen Grubenfelderkomplex anstossenden Ratiborer Steinkohlengruben erworben. Sie haben eine Grösse von 6 526 396,48 qm, enthalten eine grössere Anzahl bauwürdiger Flöze u. können durch die vorhandenen gewerkschaftlichen Förderanlagen ausgebeutet werden; Erwerbskosten M. 657 349. 1909 kaufte die Gew. noch die über ihren Grubenfeldern liegenden Rittergüter Peschow u. Krzischkowitz für M. 1 430 050; Grösse 794 ha 47 a 26 qm. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Das urspr. eingez. Gew.-Kap. von M. 1 000 000 wurde durch Zubussen in den J. 1893–1897 auf M. 2 000 000 erhöht. 1909 wurde eine Zubusse von M. 1000 pro Kux = M. 1 000 000 eingezogen, dienend für Investionen im J. 1909, so dass sich von diesem Zeitpunkt ab das Kap.-Kto auf M. 3 000 000 stellte. Später wurde es durch ein- behaltene Gewinne auf M. 5 000 000 erhöht. 4½ % Anleihe von 1909: M. 6 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 31./3. 1910, rückzahlbar zu 103 %. 750 Stücke à M. 3000, 3000 à M. 1000, 1500 à M. 500 lautend auf den Namen der Dresdner Bank in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1914 bis spät. 1944 durch jährl. Auslos. von M. 200 000, spät. 3 Monate vor 1./4. (erstmals 1914); ab 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungshypothek zur I. Stelle in Höhe von M. 6 180 000 auf sämtlichen Bergwerken mit 45 018 468 Grubenfeldern und auf den Grund- stücken der Gew. (253 ha) nebst sämtl. Gebäuden u. Anlagen. Der Erlös der Anleihe diente zur Rückzahlung der gekündigten früheren Anleihe von 1901 sowie zur Tilg. schwebender Schulden, zur weiteren Entwickelung der gewerkschaftlichen Bergwerksanlagen u. für den Erwerb von über den Grubenfeldern gelegenen Grundstücken, auch konnten die restl. M. 2 200 000 der Anleihe von 1901 gegen Stücke der neuen Anleihe umgetauscht werden. Die Konvertierungsprämie betrug 1 % in bar. Noch in Umlauf Ende 1914 M. 5 800 000. Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Czernitz: Gew.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges., Nationalbank für Deutschl.; Beuthen: Fil. der Dresdner Bank. Kurs Ende 1909–1914: 102, 101.75, 101.50, 98.75, 95, 97.50* %. Aufgel. am 7./9. 1909 M. 2 800 000 sowie von den vorerwähnten M. 2 200 000 diejenigen Stücke, welche für den Umtausch alter Titres nicht verwendet wurden zum Kurse von 102 %. Hypotheken: M. 750 841, eingetr. auf den Rittergütern Pschow, Krzischkowitz u. Pietze. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers.: Spät. im Mai. Jeder Kux = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grubenfelder 1 788 300, Grundbesitz 1 598 350, Häuser 1 195 790, Betriebsgebäude 2 066 760, Masch. 2 920 190, Schachtanlagen u. Querschläge 2 235 590, Wege u. Gleisanlagen 321 640, Ziegelei-Anlage 68 740. Ratiborer Lagerplatz 8000, Montan- Cement-Fabrik 30 000, Inventar 1 165 670, Kassa 22 987, Effekten 2405, Debit. 760 049, Kohlen 298 244, Material. 251 954, Ziegelverkauf 24 962, landwirtschaftl. Produkte 33 447, Hypoth. 7738, Kaut. 1500. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Oblig. 5 800 000, R.-F. 300 000, Löhne 152 198, Kredit. 1 997 852, Hypoth. 750 841, Gewinn 801 426. Sa. M. 14 802 319. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Abgaben 65 848, Zs. 115 055, Oblig.-Zs. 263 250, do. Agio 6000, Assekuranz 6376, Abschreib. 666 493, Gewinn 801 426. – Kredit: Vortrag 92 784, Grubenbetrieb 1 749 838, Ziegelei-Betrieb 28 079, Grundverwert. 52 547, Lagerplatzverwert. 1200. Sa. M. 1 924 449. Verwendung des Reingewinns: Ausbeute 500 000, Tant. an Gewerkenrat u. Direktion 97 255, an R.-F. 100 000, Vortrag 104 170. Gewerkenrat: Präs. Alex. v. Schreiber, Stellv. Ignatz Löw-Beer, Wien: Advokat Dr. Ferd. Kallab, Pilsen:; Fabrik-Dir. Franz Mikulejsky. Prag; Fabrikbes. Gustav Ritter von Schoeller, Leva (Ungarn); Gen.-Dir. Bergrat Dr. Ing. Williger, Kattowitz. Repräsentant: Bergwerks-Dir. Franz Radlik, Czernitz. Gewerkschaft ver. Constantin der Grosse, Bochum. Gegründet: 1849. Neues Statut 20./5. 1905, handelsger. eingetr. 8./8. 1906. Die Gew. ver. Constantin der Grosse besteht seit 1849 u. besass bis Ende 1892 die Grubenfelder Constantin der Grosse, Apollonia, Joachim, Dülmen, Coesfeld, Burgsteinfurt, verliehen auf Steinkohlengewinnung, ferner die Bleierzberechtsame Sedan u. Münster, sowie die Eisen- steinberechtsame Constantin der Grosse. Durch Konsolidationsbeschluss v. 28./12. 1892 sind dem Besitzstande der Gewerkschaften hinzugetreten: 1) Die Grubenfelder Deutsche Treue, Deutsche Treue I, Deutsche Treue II. 2) Das Grubenfeld Konsolidierte Agathe. 3) Die Steinkohlenzeche Herminenglück-Liborius u. ferner durch Ankauf das Grubenfeld Sanssouci III. 1904 Ankauf des gesamten Bergwerks-