662 Gewerkschaften. besitzes der Bochumer Koks- u. Kohlenwerke mit Zechen Berneck u. Glückwinkelsburg (s. unten.) Der Besitzstand der Gew. ist demnach folgender: Berechtsame: a) Steinkohlenberechtsame Constantin der Grosse, Apollonia, Joachim, Dülmen, Coesfeld, Burgsteinfurt 6 110 226 qm, b) Steinkohlenberechtsame Deutsche Treue, Deutsche Treue I u. II 3 009 463 qm, c) Steinkohlenberechtsame Konsolid. Agathe 3 132 704 qm, d) Steinkohlenberechtsame Herminenglück-Liborius 3 099 414 qm, e) Steinkohlenberechtsame Sanssouci III 120 900 qm, f) Steinkohlenberechtsame Berneck, Glückwinkelsburg, ferner: g) Bleierzberechtsame Sedan u. Münster, h) Eisensteinberechtsame Constantin der Grosse; zus. 16 126 713 qm. Betriebsanlagen: 9 Schächte, 513 Koksöfen, davon 453 mit Gewinnung der Neben- produkte, 5 Benzolfabriken: Nach einem Abkommen mit Dr. C. Otto & Co. Dahlhausen gingen die bisher mit der genannten Firma gemeinschaftlich betriebenen Anlagen zur Ge. winnung von Nebenerzeugnissen auf Schacht II und IV/V am 1./7. 1909, auf Schacht III am 1. Januar 1911 in den alleinigen Besitz der Gew. über. Der Bau einer neuen Schachtanlage (VIII/IX) in der Gemeinde Riemke fand 1910–1911 statt. Die Veranlassung hierzu hat der Besitz unverritzter Feldesteile gegeben, die nach einer Berechnung bis zur Teufe von 1500 m einen Kohlengehalt von 103½ Mill. t aufweisen. Die Anlage ist eine Doppel- anlage. Das Abteufen der Schächte 8 u. 9 ist 1911 beendet. Die Tagesanlagen wurden auf eine Tagesförderung von ca. 2000 t zugeschnitten. Der Schacht VIII wurde mit 2 Förder- maschinen u. der Schacht IX mit einer solchen ausgerüstet. Auch Separation u. Wäsche vorhanden. Eine Koksofenbatterie von 65 Abhitze-Unterbrenneröfen, sowie die Anlagen zur Gewiunung von Teer u. Ammoniak nach dem direkten Verfahren wurden von der Firma Dr. C. Otto & Co., Dahlhausen, erbaut. Eine Benzolfabrik von ca. 800 t Jahres-Leistung ist von der Firma C. Still, Recklinghausen, erbaut. Die Unk. werden aus den Abschreib. mehrerer Jahre gedeckt. Schacht 10 (Berneck) enthält eine Kokerei mit 70 Öfen, auch Ammoniak- und Benzolfabrik. Ein elfter Schacht ist im Abteufen begriffen. Zur Aufschliess. des noch unverritzten Ostfeldes wurde in der Gemarkung Hiltrop, Ge- meinde-Bezirk Gerthe, ein neuer Schacht X (Berneck) abgeteuft, der 1914 die vorgesehene Endteufe von 350 m erreichte; der Schacht steht seit März 1914 in Förderung. Grundbesitz: 402 ha. 209 Beamten- u. Arb.-Häuser mit 694 Wohnungen. In der Gew.-Vers. v. 9./4. 1904 wurde zur Erhöhung der Beteil.-Ziffer beim Rhein.-Westf. Kohlensyndikat der Ankauf der Bochumer Koks- u. Kohlenwerke A.-G. beschlossen; für das A.-K. der Ges. wurden M. 3 000 000 bezahlt u. ausserdem die Schulden von ca. M. 900 000 übernommen. Zur Beschaffung der notwendigen Geldmittel hat die Gew. 1904 eine nicht eingetragene 4½ % Anleihe von M. 2 500 000 ausgegeben (wieder getilgt). Durch den Ankauf der Bochumer Koks- u. Kohlenwerke empfing die Gew. die Zechen Berneck u. Glückwinkels- burg mit 260000 t Beteil. im Kohlensyndikat u. eine Koksfabrik u. Nebenproduktegewinn.- Anlage mit 130 000 t Beteil. für Koks. Ausgaben für Neuanlagen auf allen Werken 1905 bis 1914: M. 2 885 137, 2 368 965, 2 239 784, 1604 257, 1757755. 1 915 045, 2 236 894, 3 172 345, 1 995 531, 2 081 065; in den letzten Jahren spez. für Bau des Schachtes VIII/IX u. 1912 auch für Er- werb von Grundstücken für Schacht X Berneck. Im Jahre 1912 erfolgte die Erwerbung von je Mehrheit der Gewerkschaften Eintracht Tiefbau in Freisenbruch und Deutschland in Hasslinghausen. Die Gew. Constantin hat die Grubenfelder u. die Betriebsanlagen dieser beiden Gewerkschaften für M. 420 000 bezw. M. 300 000 jährlich gepachtet. Kuxe: 1000 Stück (Kurs s. unten). 4 % Anleihe von 1903: M. 7 000 000 in Stücken à M. 1000, auf Namen der Deutschen Bank oder deren Order u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 2./1. 1910 durch jährl. Auslos. von mind. M. 200 000; verstärkte Tilg. u. Totalkündig. mit 6 monat. Frist ab 1910 zulässig. Zur Sicherung der Anleihe ist eine Sicherungs-Hypoth. in Höhe von M. 7 000 000 auf Namen der Deutschen Bank auf den gesamten Bergwerks- u. Grundbesitz der Gew. eingetragen; die Anleihe ist auf dem gesamten Gewerkschafts- besitz zur I. Stelle, auf der Arbeiterkolonie bei Schacht IV u. V jedoch unmittelbar hinter M. 402 000 gesichert. In Umlauf Ende 1914: M. 5 965 000. Zahlst.: Bochum: Gew.-Kasse: Berlin: Deutsche Bank: Essen: Essener Credit-Anstalt. Die Anleihe wurde vom 1.–16./7. 1903 den Inhabern der auf 1./4. 1904 gekünd. 4½ % Oblig. von 1893, 1895 u. 1901 zum Umtausch angeboten; die Inhaber der gekünd. Anleihen erhielten den gleichen Nennbetrag der 4 % Anleihe von 1903 u. ausserdem als Zinsdifferenz M. 2.50 bar; ferner wurde den Einreichern der zu 103 % rückzahlbaren Anleihen von 1893 u. 1895 das Agio von 3 % bei Aushändigung der neuen Stücke ebenfalls bar ausgezahlt. Kurs in Berlin Ende 1903–1914: 101.25, 102, 100.25, 100, 95.75, 96.75, 97.50, 98.30 96.75, –, 94.95, –* %. Eingeführt 14./10. 1903 zu 100.80 %. 4 % Anleihe von 1906: M. 5 000 000 in Teilschuldverschreib.; Stücke (Nr. 1––5000) à M. 1000, auf Namen der Deutschen Bank als Pfandhalterin oder deren Ordre u. durch Indossament über- tragbar. Zs. 2./I. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1910 durch jährl. Auslos. von mind. M. 150 000 der 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 3 monatl. Frist vorbehalten. Zur Sicherung am Anleihe ist eine Hypoth. von M. 5 000 000 auf den gesamten Bergwerksgrundbesitz der Gew. mit Ausnahme des Besitzes der früheren Bochumer Koks- und Kohlenwerke, sowie einiger anderer Parzellen von 10 ¾ ha Umfang, auf denen sich die Ammoniakfabrik der Firma Dr. C. Otto und eine Arbeiterkolonie befinden, eingetragen. Auf den verpfändeten Besitz sind bereits M. 796 495 Hypoth. auf Arbeiterkolonien, sowie eine Sicherungshypoth. von M. 7 000 000 für die Anleihe von 1903 eingetragen, sodass also die Hypoth. der gegen-