Gewerkschaften. 669 Die Gew. ist im Handelsregister des Amtsgerichts Dorsten eingetragen. Die Berechtsame der Gew. umfasst 21 196 177.6304 qm, das sind 9.683 preuss. Maximalfelder. Sie markscheidet im Westen mit einem bergfreien, 240 in breiten Streifen nach der Zeche Trier (Schacht Baldur) hin, im Norden mit den Grubenfeldern der Gew. Langenbrahm, im Osten mit dem Stein- kohlenbergwerk Brassert u. im Süden mit dem Felderbesitz Marl der Bergbauges. Neuessen. Das Grubenfeld hat in der angenommenen Streichrichtung der Flöze (West-Ost) eine Länge von 8000 m; durchschnittl. Breite 3000 m. Das Steinkohlengebirge ist in dem westl. Gruben- feld bei einer Teufe von 590 m angetroffen u. hierbei ein Einfallen von 12 festgestellt worden. Nach den Ergebnissen der chemischen Untersuchungen der Fundkohle ist das Vor- handensein einer hochwertigen Gaskohle von durchschnittl. 40 % Gasgehalt u. einer guten Gasflammkohle nachgewiesen worden. Das konsolidierte Bergwerk Fürst Leopold, an welchem die Ges. Consolidation seit 1906 massgebend beteiligt ist, wurde gemäss Teilungsakt vom 19./12. 1911 in die selbständigen Bergwerke Fürst Leopold u. Fürst Leopold Fortsetzung geteilt. Von den je 1000 Kuxen der Gew. Fürst Leopold u. Fürst Leopold Fortsetzung in Hervest-Dorsten mit einer Berechtsame von insges. 10 Grubenfeldern = rund 21 200 000 qm Flächeninhalt besitzt die Bergwerks-Act.-Ges. Consolidation je 992 Stück (s. auch unten). Die Felder der beiden Gew. sind bisher erschlossen durch eine Doppelschachtanlage, die das Steinkohlengebirge bei 600 merreicht hat. In demselben wurden bisher 5 abbauwürdige Flöze mit einer Gesamtmächtigkeit von 5.15 m gewinnbarer Kohle durchteuft. Die angetroffenen Flöze gehören der Gasflammkohlenpartie an. Die Kohle ist von guter Beschaffenheit. Anfang 1913 för- derte die Gew. nur den eigenen Bedarf an Kesselkohle; der Versand wurde am 21./7. 1913 aufge- nommen, der sich 1914 erheblich steigerte. Das Grubenfeld war Ende des Jahres 1914 955 m querschlägig und streichend 780 m aufgeschlossen. Die Lagerungs-Verhältnisse sind auch weiterhin die gleichen geblieben und nennenswerte Störungen nicht angetroffen. Die Ausrichtungsarbeiten machen gute Fortschritte. Die umfangreichen Tagesbetriebsanlagen sind fertiggestellt. Der gesamte Grundbesitz der Gew. beträgt rund 1576 Morgen. Hiervon sind die für mehrere Schachtanlagen u. Arb.-Kolonien erforderlichen Grundstücke zus.- hängend. Es sind vorhanden: 25 Beamtenhäuser mit 56 Wohnungen und 129 Arbeiter- häuser mit 419 Wohnungen. Im Bau begriffen sind noch: 6 Beamtenhäuser mit 16 Wohn. u. 30 Arbeiterhäuser mit 95 Wohn. Weiterhin besitzt die Gew. zu gleichen Teilen mit der Bergwerks-Ges. Consolidation zus. 774 Morgen Sandgrundstücke. Nach dem Ankaufsvertrage der Grubenfelder hat die Gew. das Recht, den auf 1 % ermässigten Bergzehnten für den Fürsten zu Salm-Salm durch eine einmalige Zahl. von M. 80 000 für jedes Maximalfeld abzu- lösen. Die Erklär., dass von dem Ablösungsrecht Gebrauch gemacht wird, hat bis zum 1./1. 1920 zu erfolgen und gilt dann für sämtl. Felder. Die Ablösungssumme ist an erster Stelle auf dem Felderbesitz der Gew. hypoth. einzutragen, mit 2 % jährl. zu verzinsen u. innerhalb 60 Jahren zu amortisieren. In Allem wird die nach modernen Prinzipien gebaute Doppel- schachtanlage ohne Koloniebauten rund M. 23 000 000 kosten. Kohlenförderung 1913–1914: 39 236, 119 146 t Ziegelsteine. 1914: 4 321 500 Stück hergestellt. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des Bergwerkseigentums der Gew. Fürst Leopold I zu Hervest-Dorsten mit allem Zubehör; Bergbau auf allen Gruben, welche die Gew. eigentüm- lich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel erwerben wird, u. auf alle in demselben zu gewinnenden, nutzbaren Mineralien; die Verwertung der selbst gewonnenen oder ander- weitig erworbenen Mineralien u. sonst. Produkten. Kuxe: Gew. Fürst Leopold u. Fürst Leopold Fortsetzung je 1000 Stück; auf welche zus. M. 2 600 000 eingezahlt sind. Je 992 Kuxe besitzt die Bergwerks-A.-G. Consolidation. Hypoth.-Anleihe: M. 12 000 000 in 12 000 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, rück- zahlbar zu pari, aufgenommen lt. Gew.-Vers. v. 4./4. 1911 zwecks Rückzahl. schwebender Schulden u. zum Ausbau der Zechenanlagen. Für Verzins. u. Rückzahl. der ges. Anleihe hat die Bergwerks-A.-G. Consolidation zu Gelsenkirchen, welche von den 1000 Kuxen der Gew. Fürst Leopold 992 Kuxe besitzt, auf Beschluss ihrer G.-V. v. 4./4. 1911 die selbst- schuldnerische Bürgschaft übernommen. Stücke auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder an deren Order u. durch Indossament übertragbar. Die Berliner Handels-Ges. haftet nicht aus ihrem Giro. Zs. 1./4., 1./10. Tilg.: Durch Auslos. in den 3 ersten Werktagen des Jan. (erstmals 1921) zum 1./4. lt. Plan. Die Gew. hat das Recht, die Tilg. frühestens zum 1./4. 1921 durch Auslos. beliebig grösserer Beträge zu verstärken. Sie hat ferner das Recht, die ganze Anleihe mit vierteljährl. Frist zur vorzeitigen Rückzahl. zu einem Zinstermine, jedoch frühestens zum 1./4. 1921 zu kündigen. Die Anleihe ist auf dem Bergwerkseigentum u. auf dem grösseren Teile des Grundbesitzes der Gew. hypoth. sichergestellt. Die mit der Hypoth. belastete Grundfläche beträgt 202 ha 29 a 68 qm. Die Hypoth. ist auf diesem Grundbesitz erststellig eingetragen, während auf dem Bergwerkseigentum die Eintrag. einer Hypoth. bis zum Höchstbetrage von M. 800 000 für den Fürsten zu Salm-Salm zur Ablös. des Bergzehnten mit dem Vorrange vor der Anleihe-Sicher.-Hypoth. vorbehalten ist. Bis Ende 1914 von der Anleihe M. 6 000 000 begeben. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.). Zahlstellen: Gew.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt. Kurs Ende 1911–1914: 100.50, 98.25, 100, 96.60* %. Zugelassen im Juni 1911: erster Kurs am 12./6. 1911: 101.50 %. Hypotheken: M. 1 276 214. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Bilanz der Gewerkschaft Fürst Leopold am 31. Dez. 1914: Aktiva: Immobil.: Berecht- same 2 271 455, Grundeigentum 4 423 642, Gebäude u. Anlagen 4 509 429, Eisenbahn- u. Wege-