Gewerkschaften. 675 Zweck: Ausbeutung des Bergwerks sowie Herstellung u. Betrieb von Anlagen u. Unter- nehmungen, welche die Ausnutzung des Bergwerks u. die Verwert. seiner Produkte erfordert. Das Mineral, auf welches die Verleihung erfolgt ist, ist die Steinkohle. Kuxe: Anzahl 1000; dieselben werden an keiner Börse notiert. Anleihe: M. 7 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 8./4. 1909, rück- zahlbar zu 102 %. 1500 Stücke à M. 2000, 3000 à M. 1000, 3000 à M. 500, lautend auf den Namen der Breslauer Disconto-Bank oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 bis spät. 1943 durch jährl. Auslos. oder freihändigen Rückkauf von mind. M. 250 000 in der ersten Hälfte des April auf 1./7. (zuerst 1914); ab 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypothek im Betrage von M. 7 650 000 zugunsten der Breslauer Disconto-Bank zur I. Stelle auf dem ges. Bergwerkseigentum der Gew. nebst den den Grubenanlagen dienenden Grundstücken und allem Zubehör eingetragen. Verpfändung erstreckt sich auf alle auf diesem Grundbesitz befindl. Gebäude u. Masch. nebst allem Zubehör. Aufgenommen zur Konsolidierung schweb. Schulden, auch solcher, die hypothekarisch eingetragen sind, zur Verstärk. der Betriebsmittel u. für den weiteren Ausbau der Gruben. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Gew.-Kasse; Breslau: Bank f. Handel u. Ind. u. deren Fil., G. von Pachalys Enkel; Berlin: Bank für Handel u. Ind. u. Fil., Delbrück Schickler & Co.; Posen: Ostbank f. Handel u. Gewerbe u. Fil. Kurs in Breslau Ende 1909–1914: 103, 102, 101.25, 98.75, 95.25, 98.50* %. Die Anleihe wurde daselbst am 25./5. 1909 zum ersten Kurse von 100.75 % zur Einführung gebracht. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewinn-Verteilung: Hierüber beschliesst die Gew.-Vers. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Bergwerks-Berechtsame 1 345 677, Grundstücke 828 555, wWohngebäude 1 057 631, Bergwerksanlagen: Betriebsanlagen über Tage 961 256, Koksanstalt 1 363 208, Masch. u. Kessel 788 547, Beleucht.-Anlage 21 064, Eisenbahnanschluss 60 919, Betriebs- anlagen unter Tage 521 797, im Bau begriffene Anlagen 1 886 120, Gespanne 4138, Inventar 126 151, Material. u. Lagerbestände 278 740, vorausbez. Versich. u. Lohnvorschüsse 15 780, Debit. 1 466 827, Niederschles. Kohlen-Syndikats-Beteilig. 6000, sonst. Beteilig. 4 143 651, Kassa 47 901. – Passiva: A.-K. 4 116 055, Hypoth. 669 000, Oblig. 7 500 000, do. Zs.-Kto 80 707, Prozess- R.-F. 272 475, R.-F. 1 760 344 (Rückl. 40 000), rückständ. Knappschaftsbeiträge, Krankengelder, Löhne u. dergl. 15 192, Talonsteuer-Res. 18 750, noch zu zahlende Löhne 179 150, do. Rech- nungen etc. 11 715, Ausbeute 270 000, Vortrag 30 575. Sa. M. 14 923 966. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Syndikats-Unk. 42 619, Zentral-Unk. 17 457, Abschreib. 336 154, Oblig.-Unk. 1425, do. Zs.-Kto 337 500, Talonsteuer-Res. 3750, Zs. 21 813, Wohngebäude- Verwalt. 7697, Gewinn 340 575. – Kredit: Vortrag 54 298, Grundstückverwalt. 3415, Kohlen 364 295, Brikett 76 844, Koks 342 593, Nebenproduktegewinnung 267 546. Sa. M. 1 108 993. Repräsentant: Rittergutsbes. Eugen von Kulmiz, Ida- u. Marienhütte b. Saarau; Sub- stituten: Oberbergrat R. Siegemann, Breslau; Bergassessor u. Bergwerks-Dir. Hugo Moeller, Waldenburg. Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft zu Eisleben. Gegründet: Die ältesten Nachrichten über den Mansfeld'schen Bergbau reichen zurück bis ins 12. Jahrh., sind aber sehr mangelhaft. Nach Spangenberg (Mansfeld'sche Chronik, Eisleben 1572) soll im Jahre 1199 bei Hettstedt an der Stelle, wo später die Ortschaft Kupferberg erbaut wurde, die erste Gewinnung von, Kupferschiefer durch 2 Bergleute (Nappian und Neucke) stattgefunden und später die Erbauung des Hettstedter Schlosses durch die Grafen von Arnstein, sowie die Entstehung der Stadt Hettstedt selbst veranlasst haben. Nach anderen Nachrichten von Franke (Historie der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1723) sollen die Grafen von Mansfeld zuerst im Jahre 1215 vom Kaiser Friedrich II. mit dem Bergbau beliehen sein. Dagegen behaupten andere Chronisten, wie Gmelin, dass die erste Beleihung dieser Grafen mit dem Bergbau erst im Jahre 1364 unter Kaiser Karl IV. und zwar innerhalb der sogenannten kaiserlichen Berggrenze erfolgt sei. Die Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft wurde im Jahre 1851 durch Konsolidat. der vorherigen Silber-Kreuz-Kupferkammer-Ober- u. Mittelhütte'schen Gewerkschaften gebildet. Zweck: Die Ausbeutung des durch landesherrl. Verleihung oder unter anderem Rechts- titel erworbenen und ferner zu erwerbenden Bergwerkseigentums, das Aufsuchen, Erwerben und Verwerten von Fossilien und mineralischen Produkten aller Art, die Zugutemachung derselben und der Verkauf der daraus dargestellten Erzeugnisse in rohem oder verfeinertem Zustande, ferner die Verwaltung und Nutzung des ihr sonst gehörigen oder noch zu er- werbenden beweglichen und unbeweglichen Vermögens. Neuestes Statut v. 13./10. 1903, allerhöchst bestätigt 4./1. 1904. Das Bergwerkseigentum setzt sich zus. aus verschiedenen, von einander völlig unabhängigen Bestandteilen: 1. Der Kupferschieferbergbau (Schächte Hermann, Dittrich, Clotilde, Hohenthal, Zirkel, Freiesleben, Vitzthum u. Paul) und Hüttenbetrieb im Mansfelder See- und Gebirgskreise samt der dazu gehörigen Masch.- Werkstatt und schmalspur. Bergwerksbahn von 85.490 km Länge auf freier Strecke sowie normalspur. Anschlussbahn an Bahnhof Eisleben von 3.2 km Länge. Die Gew. besitzt ferner 3 Rohhütten, 2 Röstanstalten mit Schwefelsäurefabriken, 2 Spurhütten, 1 Entsilberungsanstalt, 2 Kupferraffinierhütten u. 4 elektrische Centralen; 2. die Zeche Mansfeld nebst Koksanstalt auf Schacht Colonia bei Langendreer in Westfalen und 14 Kohlenfelder nördl. u. östl. der Stadt Hamm a. d. Lippe; hieraus sollen 4 selbständige Gewerkschaften gebildet werden, wo- XLIII