694 Gewerkschaften. dem Kaliwerke Niedersachsen, Akt.-Ges. zu Wathlingen. Die bergmännischen Aufschlüsse sind gute. In einer Teufe von 400, 500 u. 650 m wurden vom Förderschacht aus Quer- schläge u. Horizontalbohrungen ausgeführt, deren Resultate bestätigten, dass sich die Kali- lager aus guten u. regelmässig gelagerten Sylviniten u. Hartsalzen zusammensetzen. Die Schachtanlage ist ohne störende Ereignisse 1905–1909 durchgeführt worden. – Die Betriebs- anlagen der Gew. bestehen ausser der eigentlichen Schachtanlage aus einer Fördermaschine, einer Rohsalzmühle mit zwei Mahlsystemen, einer elektr. Zentrale von 1250 PS. normale Leistung, einem Kesselhaus mit 8 Zweiflammrohrkesseln, einer grossen Zentralwerkstatt, provisorischen Waschkaue, Verwaltungsgebäude, Salzschuppen u. Wohnhaus des Betriebs- leiters. Ausserdem ist seit Anfang 1911 eine Chlorkaliumfabrik in Betrieb, die werktäglich bis zu 12 000 dz Rohsalze verarbeitet. Die Inbetriebnahme der zweiten Fördermasch. erfolgte im Frühjahr 1911. – Der Grundbesitz der Gew. Riedel beträgt 13.55 ha, wovon 12.05 ha zu Betriebsanlagen u. 1.49 ha zum Bau des Wohnhauses für den Betriebsleiter benutzt worden sind. Mit der Akt.-Ges. Kaliwerke Niedersachsen zu Wathlingen wurde eine Vereinbarung getroffen, nach der die beiden Schächte durchschlägig gemacht werden sollen. Die unterirdische Verbindung ist fertiggestellt. — Dem Kalisyndikat gehört die Gew. seit Aufnahme der Förderung an. Hhr definitiver Beitritt erfolgte im Dez. 1909 mit einer Quote von 17.74 %0 für 1910. Die Quote wurde inzwischen durch den Hinzutritt neuer Werke ab 1./1. 1915 weiter auf 9.1768 %0 ermässigt, entsprechend dem durch das Kaligesetz festgelegten Kontingent. Im J. 1911–1914 wurden 113 428, 137 520, 127 451, 87 358 dz K20 abgesetzt. Die Gew. ist alleiniger Gesellschafter der Burgdorfer Kreisbahnen G. m. b. H., Hannover, welche die Transporte von der Schachtanlage nach dem Bahnhof Burgdorf u. zurück bewerkstelligt. Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1912 ca. M. 1 100 000. Kuxe: 1000 Stück. Die Mehrheit der Riedel-Kuxe (772 Stück) ging Mitte 1910 in den Besitz der Alkaliwerke Ronnenberg über. – Umschreibungsstelle: Grubenvorstand in Han- nover, Landschaftsstr. 6 1 – Zubussen: Im J. 1905 wurden eingezogen M. 250, 1906 M. 500. 1907 M. 1250, 1908 M. 1 000 000, zus. M. 3 000 000. Anleihe: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. It. Gew.-Vers. v. 4./10. 1909; rückzahlbar zu 103 %: Stücke zu 1000 M. auf den Namen der Deutschen Nationalbank in Bremen oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. lt. Plan ab 1913 bis spät. 1937 durch jährl. Auslos. spät. im März auf 1./9. (zuerst 1913); ab 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hyp. zur I. Stelle auf dem Grundbesitz in einer Grösse von 13 ha 54 a 97 qm nebst allen Bestandteilen u. Zubehör, insbesondere den auf dem Grundsitze befindlichen Schacht. Der Erlös der Anleihe diente zur Deckung von aufgelaufenen Verbindlichkeiten sowie zur Abtragung des in Anspruch genommenen Bankkredits. Noch in Umlauf Ende 1914 M. 2 869 030. Verj. der Coup. 4 J. (K), der Stücke in 10 J. (F). Zahlstellen: Bremen: Deutsche Nationalbank; Hamburg: Schröder Gebrüder & Co.; Hannover: Bank für Handel u. Ind., Max Meyerstein, Heinr. Narjes; Berlin: S. Bleichröder, Nationalbank für Deutschland; Frankf. a. M.: Pfälzische Bank. Kurs 1910–1914: 99.50, 97.50, 96, 93, 93* %. Aufgelegt am 5./7. 1910 von den Zahlstellen zu 99.75 %. Notiert in Hamburg u. Bremen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers.: 1915 am 30./4. Gewinn-Verteilung: Der Grubenvorstand erhält ausser dem Ersatz seiner Auslagen 5 % der zu verteilenden Ausbeute, mindestens aber M. 17 500 pro Jahr, die auf Unk.-K. verbucht werden, soweit sie nicht aus dem Reingewinn bezahlt werden können. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Schachtanlage 2 842 253, Grundstücke 85 652, Gerecht- same 1, Bergwerks-Gebäude 1 303 000, Bergwerksmasch. 898 000, Wasserversorg. 17 000, Platz u. Wegebau 84 000, Bahnhofsanlage 32 000, Inventar 68 000, Beamten- u. Arb.-Häuser 166 000, Fuhrwerk 1, Fabrik-Gebäude 750 000, do. Einricht. 698 000, Waren u. Material. 300 472, Effekten u. Beteilig. 315 700, Stammeinlage-Kto Kalisyndikat 15 000, Kassa 3406, Debit. 706 167. – Passiva: Zubusse 3 000 000, Akzepte 535 000, Anleihe 2 869 030, do. Zs.-Kto 50 475, Kredit. einschl. Rückstell. 1 830 149. Sa. M. 8 284 654. Gewinn- u. Verlustkonto: Debet: Gen.-Unk. 187 640, Zs. u. Provis. 249 461, Arb.- u. Beamten-Versich. 63 685, Abschreib. 428 382. M. 929 170. – Kredit: Gewinn aus Verkauf von Bergwerksprodukten 929 170. Kurs: Die Kuxe werden an keiner Börse notiert. – Im freien Verkehr ult. Sept. 1908 ca. M. 2200 G; ult. Sept. 1909: M. 4700 G; ult. Sept. 1910: M. 5500 G;.ult. Sept. 1911 nicht notiert; ult. Sept. 1912: M. 9500; 1913 u. 1914: Im Juli ohne Notiz. Ausbeute: Eine solche wurde bis 1910 nicht verteilt, da 1905–1909 Baujahre waren u. 1910 nur die Abschreib. verdient wurden. Ausbeute 1911–1914: M. 350, 500, 450, 0 pro Kux. Wegen Zubusse siehe bei Kuxe. — Zahlstellen: Hannover: Max Meyerstein; Berlin: Nationalbank für Deutschland; Bremen: Deutsche Nationalbank. Grubenvorstand: Vors. Bankier Selly Meyerstein (Hannover); Stellv. Freih. C. von Aretin, Regensburg; Bank-Dir. Dr. jur. A. Strube, Bremen; Sally Bacharach Bank-Dir. Curt Sobernheim, Bank-Dir. Marba, Geh. Justizrat Kempner, Dr. List, Berlin; Bank-Dir. Aug. Hoffmann, Essen; Justizrat Schlegel, Regensburg. Direktion: Bergassessor Paul Behrendt, Hannover; Betriebsleitung: Gruben-Insp. Klaus u. Dr. Lindenberg, Hönigsen.