Gewerkschaften. 95 Cewerkschaften. Gewerkschaft Giessener Braunsteinbergwerke vormals Fernie in Giessen. Gegründet: 29./11. 1898 durch Umwandlung der am 2./7.1898 gegründeten A.-G. Giessener Braunsteinbergwerke in eine Gew. Eingetr. 11./11. 1904. Neuestes Statut v. 4./1. 1904, genehmigt von der Grossherz. Bergbehörde zu Darmstadt am 14./3. 1904 u. 14./3. 1911. Zweck: Der Betrieb u. die Verwert. der in den Gemarkungen Giessen, Grossen-Linden, Leihgestern, Schiffenberg, Klein-Linden, Heuchelheim, Allendorf a. d. Lahn belegenen Berg- werksberechtigungen nebst allen Immobil., Mobil. u. Anlagen, welche früher im Besitze des C. W. B. Fernie zu Giessen sich befanden; ferner Betrieb u. Verwert. noch weiter zu erlangender Berechtigungen u. Bergwerke, sowie die Herstell. aller Anlagen u. der Betrieb aller Geschäfte, welche die Ausnützung dieser Bergwerke u. die Verwert. der Produkte der- selben befördern. Besitztum: Die Berechtsame bezw. Grösse d. Felder der Gew. beträgt ca. 11 726 000 qm, von denen erst ca. 300 000 qm ausgebeutet sind, sodass ein noch abzubauendes Feld von 11 426 000 qm verbleibt, in dem reiche Lager von Manganerz ruhen, sodass die Gew. im Stande ist auf lange Jahre hinaus die Hütten-Industrie mit Manganerz zu versorgen. Der Augenschein zeigt u. die Bohrlöcher u. Versuchsschächte beweisen, dass überall in dem Felde, bis zur Landesgrenze hin, Erz ansteht. Damit stimmen auch sämtl. vorhandenen Gutachten überein. Gewonnen werden Manganeisenstein, Braunstein, Brauneisensteine u. Manganschlämme. Die Betriebsanlagen bestehen aus Tage- u. Tiefbau, elektrischer Centrale, Pumpwerk, Eisenbahn etc. Für Neuanlagen 1902–1906 waren M. 1 500 000 erforderlich, speciell wurde eine Agglomerier-Anstalt erbaut u. die Erweiterung der elektr. Centrale vorgenommen. Versand der Gew. 1907–1913: 197 317, 127 000, ca. 125 000, ca. 145 000, ca. 160 000, 203 615, 193 497 t Manganerz, Braunstein, Schlämme u. Nebenprodukte. Förderung 1907–1914: 196 880, 145 516, ca. 116 000, ca. 130 000, ca. 145 000, 203 615, 193 497 t. Belegschaft 1914: rund 550 Mann. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Umschreib.-Stelle: Justizrat Grünewald, Giessen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers. 1914 am 2./5. 4 % Anleihe von 1899. M. 3 500 000 (davon in Umlauf 2./1. 1915 M. 1 825 000) in Stücken à M. 1000. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. ab 2./1. 1902 durch Verl. im Sept. per 2./1. des folg. Jahres zu 105 % in jährl. Raten von mind. M. 100 000; die Gew. ist berechtigt, vom 2./1. 1902 ab die Tilg. zu verstärken oder die ganze Anleihe auf einmal zu kündigen; sie ist verpflichtet, vom 2./1. 1902 ab die Rückzahl. zu verstärken in der Weise, dass sie für jede 1000 t, welche sie in dem unmittelbar vorhergegangenen Jahre, zuerst also im Jahre 1901, über 100 000 t Ferni-Erze gefördert, eine Teilschuldverschreib. mehr zur Rückzahl. zu bringen hat. Sicher- heit: Zur Sicherheit der Anleihe hat die Gew. an ihren sämtl. Berggerechtsamen u. Immobil. mit allen Zubehören, welche nach Gesetz u. Bestimmung Immobiliar-Qualität haben, eine erste Kaut.-Hypoth. zu Gunsten des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Co. in Cöln bestellt. Zahlst.: Giessen: Kasse der Gew., Jacob Grünewald; Bonn: Louis David; Cöln: Sal. Oppen- heim jr. & Co. Eingeführt in Düsseldorf im Juni 1899 zu 100.50 %. Kurs Ende 1899–1914: –, –, –, 82, –, 93.50, 93, 93.50, 90, 89, 90, 93, 95, 93, 97, 94* %. Notiert in Düsseldorf. 4½ % Anleihe von 1904 bzw. 1905: M. 1 000 000, davon M. 175 500 noch nicht begeben; rückzahlbar zu 105 %; Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Sicherheit: Zweite Hypoth. Tilg. Ab 2./1. 1909 durch jährl. Ausl. von mind. M. 40 000. Bei steigendem Versand der Fernie-Erze tritt verstärkte Amort. ein. In Umlauf am 2./1. 1915: M. 508 500. Zahlst. wie bei Anleihe 1. Anleihe II wird nicht offiziell notiert. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Berggerechtsame 4 650 000, Gebäude 275 000, Ge- lände 50 000, Förderstollen 71 850, Anschlussgeleise 38 000, Siloanlage 28 500, Wasserleit. 1, Agglomerieranlage 17 000, elektr. Anlage 21 000, Pumpen u. Aufzüge 31 800, Masch., Kessel, Motore etc. 90 700, Kippwagen, Weichen u. Schienen 10 000, Mobil. 1, Geräte 1, Fuhrpark 1, Vorräte 220 331, Kasse 2028, Wertp. 168 661, Kaut. 58 700, Aussenstände 166 262, Avale 10 000, Ausbeute, verteilt in 1914 50 000. – Passiva: A.-K. 2 643 882, Anleihe von 1899 1 954 000, do. von 1906 547 500, Anleihe-Tilg.-F. 43 050, Erzliefer.-Res. 99 500, Anleihe-Zinsen- Kte 51 680, rückständ. Oblig. 4200, unerhob. Ausbeute 100, lauf. Rechnungen 364 063, Löhne u. Rechnungen aus Dez. 55 999, Avale 10 000, Gewinn 185 863. Sa. M. 5 959 838. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Anleihe-Zs. I 78 160, do. II 24 637, Neben-Ausgaben 68 686, Reingewinn 185 863 (davon Ausbeute 50 000, Rückzahl. von Oblig. 13 350, Vortrag 2513). – Kredit: Betriebsüberschuss 360 731, Nebeneinnahmen 26 617. Sa. M. 387 348. Ausbeute für 1899 u. 1900 je M. 450 pro Kux; für 1901 u. 1902: 0; für 1903–1914: M. 225, 300, 175, 100, 300, 150, 200, 200, 200, 225, 237.50, 50 pro Kux. 1915: I. Qu.: M. 50, II. u. III. Qu.: je M. 100, IV. Qu.: M. 125 pro Kux. Zahlst. wie bei Anleihen. Kurs: Die Kuxe wurden im Jan. 1904 zum Handel an der Essener Börse eingeführt. Kurs in Essen 1904: höchster 5825, niedrigster 4075 pro Kux. 1905: höchster M. 5250, niedrigster M. 2975. 1906: höchster M. 4975, niedrigster M. 2950. 1907: höchster M. 4975,