98 Gewerkschaften. weitere Schachtanlage (Eugenschacht), welche mit 2 Fördereinricht. ausgerüstet werden soll, ist in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Dittersbach im Entstehen begriffen. Diese Grubenbaue sind durch einen ungefähr in der Mitte des Melchiorfeldes liegenden, 40 qm Querschnitt besitzenden Hauptförderschacht, den Tiefbauschacht, erschlossen, der mit zwei Fördereinricht. ausgestattet ist. Diese beiden Fördermasch. können jährlich mind. 500 000 t fördern. Vornehmlich als Wetterschacht dient ein 700 m östlich gelegener, 270 m tiefer Schacht von einem Querschnitt von 8 qm, der mit einer Fördermasch. versehen ist, dureh die jährlich mind. 100 000 t zu Tage gehoben werden könuen. Der Tiefbauschacht besitzt Eisenbahnanschluss u. Verladung nach dem Bahnhof Dittersbach. Die unterird. Förderung der Kohle geschieht teils durch Seilbahnen, teils durch Pferde. Der Abbau der Flöze bietet keine Schwierigkeiten, da die Druckverhältnisse nicht ungünstig sind; Schlagwetter treten nur in ganz geringer Menge auf. Die Wasserzuflüsse sind gering; ausreichende Wasserhalt.- Vorricht. sind vorhanden. Über Tage befinden sich am Hauptförderschacht 2 aus 14 bezw. 9 Kesseln bestehende Dampferzeugungs-Anlagen, die beiden Förderungsanlagen, eine Sepa- rationsanlage, eine Kohlenwäsche, eine Brikettfabrik mit 2 Pressen und eine aus 120 Ofen bestehende Kokerei nebst Ammoniakfabrik, ferner eine Grubenschmiede, eine Brettschneide, eine Luftkompressoranlage, ein Zechenhaus mit Lampenstube u. Badeanstalt, eine elektr. Zentrale, welche zurzeit über 5000 PS. verfügt, eine Wasserreinigungsanlage u. eine Konden- sationsanlage, schliesslich die Grubenanschlussbahn nach Bahnhof Dittersbach. Die Tages- anlagen am Wetterschacht bestehen aus einer Förderanlage mit anschliess. Separation, einer Ventilatorenanlage u. Luft-Kompressoranlage, ferner einem Zechenhaus mit Lampenstube. Belegschaft der Gruben zurzeit 1600 Mann. An Grundeigentum besitzt die Gew. bebaute Grundstücke im Werte von über M. 500 000 u. Ländereien im Werte von über M. 250 000. Die Ländereien umfassen das gesamte zwischen dem Bahnhof Dittersbach und der durch die Bahn nach Waldenburg gebildeten Schleife liegende Gelände, ferner Grundstücke, westlich u. östlich der Dorfstrasse Dittersbach und einige Wiesen-Grundstücke östlich der Kaiser Friedrichshöhe und im Bärengrund. Förderung 1907–1914: 365 685, 366 400, 378 105, 369 114, 383 164, 388 205, 359 493, 322 261 t. Produktion: 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 EKoä-kekeke ........... 79 141 101 7408 1605 409 109675 Briketts t 24 842 16 810 21 199 9 941 32 050 35 975 29 804 21 356 Ammoniak kg 699 635 708 549 676 150 806 562 1 108 422 1 121 532 1 141 075 1 155 640 Bei der Melchiorgrube einschl. Neue konsolidierte Ernestinen-Grube stellten sich die Netto- gewinne 1907–1914: M. 613 946, 766 824, 682 474, 539 560, 377 518, 408 048, 340 575, 121 242. Die früheren Gewinne wurden fast sämtlich nicht zur Verteilung gebracht, sondern wieder zur Erweiterung u. Vermehrung im Betriebe investiert. Ausbeuten 1909–1914: M. 400, 200, 150, 300, 270, 100 pro Kux. Zweck: Ausbeutung des Bergwerks sowie Herstellung u. Betrieb von Anlagen u. Unter- nehmungen, welche die Ausnutzung des Bergwerks u. die Verwert. seiner Produkte erfordert. Das Mineral, auf welches die Verleihung erfolgt ist, ist die Steinkohle. Kuxe: Anzahl 1000; dieselben werden an keiner Börse notiert. Anleihe: M. 7 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 8./4. 1909, rück- zahlbar zu 102 %. 1500 Stücke à M. 2000, 3000 à M. 1000, 3000 a M. 500, lautend auf den Namen der Breslauer Disconto-Bank oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 bis spät. 1943 durch jährl. Auslos. oder freihändigen Rückkauf von mind. M. 250 000 in der ersten Hälfte des April auf 1./7. (zuerst 1914); ab 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypothek im Betrage von M. 7 650 000 zugunsten der Breslauer Disconto-Bank zur I. Stelle auf dem ges. Bergwerkseigentum der Gew. nebst den den Grubenanlagen dienenden Grundstücken und allem Zubehör eingetragen. Verpfändung erstreckt sich auf alle auf diesem Grundbesitz befindl. Gebäude u. Masch. nebst allem Zubehör. Aufgenommen zur Konsolidierung schweb. Schulden, auch solcher, die hypothekarisch eingetragen sind, zur Verstärk. der Betriebsmittel u. für den weiteren Ausbau der Gruben. In Umlauf Ende 1914 M. 7 250 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Gew.-Kasse; Breslau: Bank f. Handel u. Ind. u. deren Fil., G. von Pachalys Enkel; Berlin: Bank für Handel u. Ind. u. Fil., Delbrück Schickler & Co.: Posen: Ostbank f. Handel u. Gewerbe u. Fil. Kurs in Breslau Ende 1909–1914: 103, 102, 101.25, 98.75, 95.25, 98.50* %. Die Anleihe wurde daselbst am 25./5. 1909 zum ersten Kurse von 100.75 % zur Einführung gebracht. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewinn-Verteilung: Hierüber beschliesst die Gew.-Vers. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Bergwerks-Berechtsame 1 332 221, Grundstücke 830 454, Wohngebäude 1 110 285, Bergwerksanlagen: Betriebsanlagen über Tage 1 009 649, Koksanstalt 1 308 969, Masch. u. Kessel 768 392, Beleucht.-Anlage 22 748, Eisenbahnanschluss 59 349, Betriebs- anlagen unter Tage 490 489, im Bau begriffene Anlagen 2 217 672, Gespanne 1, Inventar 119 602, Material. u. Lagerbestände 374 121, vorausbez. Versich. u. Lohnvorschüsse 9218, Debit. 1 302 560, Niederschles. Kohlen-Syndikats-Beteilig. 6000, sonst. Beteilig. 4 143 651, Kassa 34 457. – Passiva: A.-K. 4 116 055, Hypoth. 762 500, Oblig. 7 250 000, do. Zs.-Kto 75 521, R.-F. 2 042 819 (Rückl. 10 000), einbehaltene Löhne u. dergl. 14 028, Talonsteuer-Res. 22 500, Avale 600 000, noch zu zahlende Löhne 141 264, do. Rechnungen etc. 909, Ausbeute 100 000, Vortrag 14 242. Sa. M. 15 139 842.