Gewerkschaften. 99 Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Syndikats-Unk. 31 140, Zentral-Unk. 15 310, Abschreib. 252 540, Oblig.-Unk. 1714, do. Zs.-Kto 331 875, Talonsteuer-Res. 3750, Zs. 106 644, Kriegskosten 27 603, Reingewinn 124 242. – Kredit: Vortrag 30 575, Grundstück-Verwalt. 11 497, Wohn- gebäude- do. 27 702, Kohlen 311 714, Briketts 61 355, Koks 232 238, Nebenproduktegewinnung 216 736. Sa. M. 894 820. Repräsentant: Rittergutsbes. Eugen von Kulmiz, Ida- u. Marienhütte b. Saarau; Sub- stituten: Oberbergrat R. Siegemann, Breslau; Bergassessor u. Bergwerks-Dir. Hugo Moeller, Waldenburg. Gewerkschaft Michel Braunkohlengruben u. Briketfabriken, Sitz in Cöln, Direktion in Frankleben (Bez. Merseburg). Gegründet: 16./6. 1906; eingetr. 14./5. 1909 in Cöln. Der Grubenfelderbesitz der Gew. liegt im Geiseltal bei Merseburg, welches sich durch die Mächtigkeit seiner Kohlenflöze aus- zeichnet. Die Kohle wird hier ausschliessl. durch Tagebau gewonnen. Die Absatzmöglichkeiten der im Geiseltal liegenden Werke sind als sehr günstige zu bezeichnen. Die Gew. grenzt an die Eisenbahnlinie Merseburg-Mücheln-Querfurt. Die Gew. hat auf ihrer Kaynaer Anlage (Grube Rheinland) 16 Pressen voll im Betrieb, darunter 3 Stück 127 u. 4 Stück 147 Pressen voll im Betrieb; eine grössere Mehrstempelpresse ist im Bau. Der durch Verträge gesicherte Gruben- felderbesitz umfasst einschl. der bereits in Angrifi genommenen Flächen 683 Morgen = 170.63.03 ha, welche durch ca. 230 Bohrungen, systematisch über das Grubenfeld verteilt, aufgeschlossen sind. Ausserdem sind noch 21.40.10 ha Haldenterrain u. 25 ha Fabrik- u. Bau- gelände vorhanden. Ferner ist in der Gemarkung Runstedt das Auskohlungsrecht für eine Fläche von 583 Morgen = 146 ha durch notarielle Verträge vom 28./10. 1909 u. 20./5. 1910 erworben worden. Das anstehende, ausschliesslich durch Tagebau gewinnbare Kohlen- quantum wird auf mindestens 123 000 000 t geschätzt. Die Brikettfabrik hat z. Z. eine Tagesleistung von 120 Dwg., nach Durchführung der beschlossenen Erweiterung wird die Tagesleistung 140 Dwg. Briketts betragen. Der Bau selbst ist so durchgeführt, dass eine Vergrösserung auf die doppelte Leistung jederzeit erfolgen kann. Die Förderung der Kohle aus dem Tagebau erfolgt mittelst einer 500 m langen Kettenbahn, welche für drei Förder- bahnen eingerichtet ist. Ausser den zur Fabrik gehörigen Gebäuden u. Masch.-Anlagen sind vorhanden eine elektr. Zentrale, ein normalspuriges Anschlussgleise 2.5 km nach Station Frankleben, eine elektr. betriebene Wasserhaltung; ferner ein Verwalt.-Gebäude, eine Werks- kantine mit Schlafsälen 15 verschiedene Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser. Die Gew. Michel ist an den Braunkohlen-Gew. „Gute Hoffnung“ zu Rossbach, „Leonhardt“' bei Neumark u. ,Vesta“ bei Grosskayna mit je 150 Kuxen beteiligt, an welche beiden Gew. die Gew. Michel ihre Kohlenfelder zu Rossbach u. bei Neumark mit Gewinn verkauft hat. Gew. Leonhardt kam 1911 u. Gew. Gute Hoffnung im Sommer 1912 in Betrieb. Ein Teil der Gerechtsame von Michel wurde im März 1912 an die Gew. Vesta verkauft u. mit dieser Gew. ein Betriebs- gemeinschaftsvertrag abgeschlossen. Der Vertrieb der Produkte wird in Gemeinschaft mit den Erzeugnissen der Schwester-Gew. Leonhardt, Gute Hoffnung u. Vesta durch das Ver- kaufsbüro des Michelkonzerns, G. m. b. H., in Grosskayna bewirkt. Die Förderungs- u. Fabrikationsziffern werden nicht veröffentlicht. Kuxe: Anzahl 1000. Seitens der Gewerken sind bisher folgende Kapitalien aufgebracht worden: M. 1100 pro Kux Emiss.-Kurs, M. 2500 pro Kux Zubusse lt. Gew.-Vers. v. 16./6. 1906, M. 2000 pro Kux Zubusse lt. Beschluss der Gew.-Vers. v. 28./2. 1908, zus. M. 5600 oder für 1000 Kuxe M. 5 600 000. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lIt. Gew.-Vers. v. 18./12. 1908, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Deutschen National- bank Zweigniederlass. Mülheim a. d. Ruhr oder deren Order u. durch Indoss. über- tragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1914 durch jährl. Auslos.; auch freihänd. Rückkauf ist zulässig. Seit 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. statthaft. Sicher- heit: Eine Sicherungshyp. von M. 4 200 000 an dem gesamten zur Grube Rheinland gehör., bereits eingetr. oder durch Kaufverträge u. Vormerkungen gesicherten Grund- besitz der Gew. Die Gew. verpflichtet sich, die noch nicht aufgelassenen Grundstücke, sobald dieses angängig ist, aufzulassen u. für die Sicherungshyp. zur Mithaft zu stellen, Von dem eingetragenen Terrain sind 23½ ha mit Sicherungshyp. in Höhe von M 137 400 belastet. Dieselben sollen Forder. der Verkäufer sichern, die entstehen, wenn die belasteten Grundstücke ausgekohlt werden sollten. Der Fall kann nie eintreten, da diese Grundstücke, teils mit Fabrikanlagen bebaut sind, teils als Haldenterrain dienen. Auf dem gekauften aber noch nicht eingetr. Grubenterrain ruhen noch M. 1 211 846 Restkaufgelder (Stand Aug. 1915), die nach den Verträgen mit den Verkäufern im Jahre 1918 bis auf M. 233 826 u. bis 1922 vollständig seitens der Gew. getilgt sein müssen. – Demnach ist das gesamte gegen- wärtige u. zukünftige Vermögen der Gew. zugunsten der Anleihe festgelegt, so dass also die Gew. ohne Einverständnis der Teilschuldverschreib.-Besitzer oder deren Vertreter über Ver- mögensstücke nicht verfügen kann. Vertreterin der Anleihebesitzer: Deutsche Nationalbank, Zweigniederlass. Mülheim a. d. Ruhr. Aufgenommen zwecks Zahlung von Restkaufgeldern, Abstossung von Bankschulden u. sonst. Verbindlichkeiten, sowie für den Ausbau der Brikett- fabrik von 9 auf 18 Pressen, nebst den dazu gehörigen Nebenanlagen. Ende März 1915 noch in Umlauf M. 3 877 000. Zahlst.: Mülheim a. R. u. Bremen: Deutsche Nationalbank; Cöln: 3