100 Gewerkschaften. Deichmann & Co. Kurs: Aufgelegt im April 1909 zu 100 % Die Teilschuldverschreib. ge- langten im Febr. 1911 an der Bremer Börse zu 99.50 % zur Einführung. Ende 1911–1914: 98.50, 99, 98, 99* % G. Zulassung in Cöln im Februar 1914 beantragt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./9. Gew.-Vers.: 1914 am 9./7. Gewinn-Verteilung: Der Grubenvorstand erhält für seine Tätigkeit eine Gesamt-Tant. von 8 % des bilanzmässigen Reingewinns, der entsteht, nachdem die erforderl. Abschreib- und vom jeweiligen, buchmässig eingestellten Kuxkapital, unter welchem nur eingezahlte Zubussen zu verstehen sind, 4 % in Abzug gebracht sind. Mindestens aber erhält der Vorst. M. 15 000 jährlich. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Grundstückerwerb 3 878 970, Fabrik- u. Gruben- gebäude 1 959 000, Beamten- u. Arb.-Häuser 477 000, Grubenaufschluss 212 000, Abraum 810 033, Schachtanlage 1, Wasserhalt. 47 000, Förderanlage 135 000, elektr. Anlage 359 000, Masch. 1 844 000, Zechenbahn 198 000, Wegebau 1, Werkstätten-Einricht 12 000, Utensil. u. Werkzeuge 24 000, Mobil. 22 000, Magazin 130 406, Wasserleit. 71 000, Fuhrpark 1, Kohlen 1, Kassa 1728, Effekten 2 163 237, Kaut. 6200, Beteilig. 27 500, Debit. 818 850. – Passiva: Kap. 4 500 000, Kaufgelder-Rest 1 241 510, Kredit. 2 703 896, Akzepte 733 288, Oblig. 3 877 000, do. Aufgeld 77 540, Rückstell. einschl. Löhne 4123, Talonsteuer-Res. 15 000, Dispos.-F. 30 000, Kaut. 6200, Vortrag 8372. Sa. M. 13 196 931. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Gesamtunk. 1 174 330, Abschreib. 435 439, Talonsteuerres. 3000, Gewinn (Vortrag) 8372.– Kredit: Vortrag 2970, Brutto-Ertrag M. 1 618 172. Sa. M. 1 621 142. Kurs: Die Kuxe sind an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr Ende Sept. 1911–1913: M. 5250 (G), 7250 (G), 8100 (G); am 28./7. 1914: M. 7900 (G). Ausbeute: Bis 1914 nicht verteilt, da Gewinne stets zu Abschreib. verwendet. Vorstand: Vors. Bergwerks- Dir. Willy Daelen, Wiesbaden; Stellv. Bergwerks- Dir. Raymund Pierre, Eygelshoven-Holland; Rechtsanw. Herm. Bever, Düsseldorf; Fabrikbes. Johs. Colsman, Langenberg-Rheinl.; Gustav Cremer, Uerdingen; Bankier Dr. Aug. Strube, Bremen; Alfred Luyken, Wesel; Komm.-Rat Carl Scheibler, Bank-Dir. Dr. jur. Otto Strack, Fabrikbes. Friedr. Grüneberg, Cöln; Komm.-Rat Fritz Vorster, Cöln-Marienburg; Bank-Dir. van Meeteren, Mülheim (Ruhr). Direktion: Adolf Wagner, Frankleben. 2 1 Gewerkschaft Gute Hoffnung, Braunkohlengruben und Brikettfabriken, Sitz in Cöln, Direktion in Frank- leben (Bez. Merseburg). Gegründet: 22./11. 1910; eingetragen 28./7. 1911 in Cöln. Die Gew. Gute Hoffnung gehört zu der Mitteldeutschen Braunkohlenindustrie u. liegt mit ihrem Grubenfelderbesitz in der Nähe des Dorfes Rossbach b. Weissenfels-Saale. Die Gew. schliesst sich mit ihrem gesamten Grubenfeldbesitz, erworben von der Gew. Michel, an das sogenannte Geiseltal bei Merseburg an u. hat infolge der günstigen Ablagerung eine aussichtsreiche Zukunft. Der Grundbesitz der Gew. Gute Hoffnung umfasst einschliessl. der bereits in Angriff genommenen Flächen ein Terrain von rund 147 ha, von denen etwa 15 ha auf Bau- u. Bahnterrain u. etwa 20 ha auf Haldenterrain entfallen. Die Grubenfelder sind durch 206 systematisch verteilte Bohrungen aufgeschlossen. Das Deckgebirge ist im weitaus grössten Feldesteile ca. 10,5 m stark, während das Kohlenfl6z eine Durchschnittsmächtigkeit von ca. 15,5 m bei schwachwelliger Lagerung aufweist. Das im Grubenfelde anstehende, ausschliessl. durch Tagebau zu gewinnende Kohlentum ist auf mindestens 19 600 000 t Kohle zu bemessen, was einer Lebensdauer von ca. 35 Jahren bei einer jährl. Produktion von ca. 180 000 t Briketts entspricht. Die Kohle ist von erdiger Struktur u. eignet sich vorzüglich zur Brikettierung. Durch einen mit der benachbarten Gew. Michel in Frankleben, die über einen Kohlenreichtum von über 120 000 000 t verfügt, abgeschlossenen Lieferungsvertrag erhöht sich die Lebensdauer u. unter Berücksichtigung umfangreicher Rohkohlenverkäufe auf ca. 45 Jahre. Die Brikettfabrik wird für eine Tagesleistung von 60–70 Doppelwaggons gebaut u. kam Mitte 1912 in Betrieb. Die Anlage setzt sich zus. aus: dem Kessel- u. Pumpenhaus mit 14 Stück Zweiflammrohrkesseln, dem Nassdienst mit 1 kompletten Fein- kohlensystem, 1 Rohkohlensortierungs- u. 1 Kesselkohlenaufbereitungssystem, dem Trocken- u. Pressenhaus mit 7 Pressen grössten Modells u. 2 Mehrstempelpressen, elektr. Zentrale, Kühl- haus, Brikettschuppen, Werkstattgebäude, Masch.-Gebäude, Bade-u. Mannschaftshaus, Verwalt.- Gebäude, dem normalspurigen Anschlussgleise von 10,1 km Länge nach Station Weissenfels a. S. Die Gew. besitzt ferner 12 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit insges. 41 Wohnungen, ausser- dem eine komplette Nasspresssteinanlage von 13 000 000 Stück Jahresleistung, 9 Trocken- schuppen, 1 komplette Wasserhaltung, 1 gut vorgerichteten Tagebau, welcher ausser dem Bedarf für die Nasspresssteinanlage noch Förderkohle für Rohkohlenabsatz liefert. Das Deckgebirge besteht aus Sand u. Kies, der zu Bauzwecken in der Nachbarschaft lohnend verwertet wird. Ferner besitzt die Gew. eine Ziegelei. Für die Einführung der Produkte der Gew. ist gemeinschaftl. mit den Schwester-Gew. Michel u. Leonhardt insofern aus- reichend gesorgt, als das Verkaufsbureau des Michelkonzerns G. m. b. H. in Gross-Kayna sowohl die bereits eingeführten Produkte der Gew. Michel als auch die der Gew. Leonhardt u. Gute Hoffnung vertreibt. Produktions- u. Absatzzahlen werden nicht veröffentlicht. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Seitens der Gewerken sind bisher folg. Kapitalien auf- gebracht: M. 1050 Em.-Kurs pro Kux, M. 2000 Zubusse pro Kux lt. Beschluss der Gew.-Vers. v. 19./12. 1910, zus. also M. 3 050 000 (hiervon noch M. 200 000 Rest).