104 Gewerkschaften. obere Lager hat eine Mächtigkeit von 1–1½ m, ist jedoch bei einem Salzgehalt von 26 % gut abbauwürdig. Das im Jahre 1908 begonnene Abteufen des Förderschachtes wurde bis 668 m gebracht u. war Anfang 1910 so weit gediehen, dass der Schacht dem Betriebe übergeben werden konnte. Die Fördersohle ist bei 660 m angesetzt. Der Schacht hat einen lichten Durch- messer von 5.5 m u. ist für die Aufnahme von 2 selbständigen Forderungen eingerichtet. Die Hauptförderung erfolgt mittels elektr. Fördermaschine. Das Werk ist an das Leitungs- netz der Oberrheinischen Kraftwerke A.-G. angeschlossen worden u. bezieht den Betriebs- strom von diesem Unternehmen, während die eigene Kraftzentrale eine volle Betriebsreserve bildet. Es sind 2 Schächte mit je vollständig eingerichteten Betriebsanlagen u. einer Chlor- kaliumfabrik im Betriebe. Mit der Förderung von Kalisalzen wurde 1910 begonnen. Die auf Grund der (14./10. 1910) Befahrung der Gew. Amelie zugewiesene Quote wurde auf 14.66 Tausendstel festgesetzt. Im Dez. 1910 trat die Gew. Amélie dem Kalisyndikat bei. Das Kontingent nach dem Reichskaligesetz beträgt jetzt für Schacht I ab 1./11. 1915 9.3307 %0. Die ausgedehnten Ausrichtungsarbeiten auf dem Werke Amelie haben be- züglich der Aufschlüsse die Erwartungen erfüllt. Die unterirdischen Aufschlüsse in Ver- bindung mit der Leistungsfähigkeit der Tagesanlagen hat die Verteilungsstelle dadurch an- erkannt, dass sie das Werk den besten der Klasse IV zugerechnet hat. Grundbesitz ca. 80 ha. Seit 1./10. 1911 wird der Betrieb der Gew. von der A.-G. Deutsche Kaliwerke geführt. Am 1./11. 1911 wurde mit dem Abteufen des zweiten Schachtes mittels Senk- verfahrens begonnen. Der Schacht liegt 700 m vom ersten entfernt u. wurde mit Schacht 1 verbunden. Ende des Jahres 1912 wurde bei 518 bezw. 542 in Teufe das Kalilager angefahren, Schacht II erhielt ab Januar 1913 eine provisorische Quote von 3.68 Tausendstel, jetzt ab 1./11. 1915 2.4510 %%o betragend. Der Absatz in dz K. O stellte sich 1914 auf M. 155 514 für Amelie I. u. II. Die Werke waren 1914 zeitweilig vom Feinde besetzt u. musste der Betrieb stillgelegt werden. Zugunsten der Gew. Max, bei Reichsweiler (siehe unten), deren Hauptgewerkin die Gew. Amdlie ist, hat diese die Garantie für einen Bankkredit von M. 1 000 000 übernommen. – Die Gew. Amelie besass urspr. je 99 Kuxe der 100teiligen Gew. Max, Marie, Anna, Else u. Alex mit je 9 Feldern, Theodor u. Marie-Louise mit je 10 Feldern, Rudolf mit 8 Feldern, Josef mit 7 Feldern u. Fernand mit 6 Feldern. Sie verkaufte 1910 499 Kuxe der in eine 1000teil. Gew. umgewandelten Gew. Max für M. 1500 pro Kux sowie die sämtlichen Kuxe der Gew. Alex für M. 25 000 u. Rudolf für M. 22 500 pro 100teil. Kux. Im Jahre 1911/12 wurden die Kuxe der Gew. Marie, Marie-Louise, Theodor, Fernand u. Anna von den der- zeitigen Gewerken der Gew. Amélie zum ungefähren Buchwert übernommen, nachdem von der Gew. Marie-Louise 2 Maximalfelder abgetrennt u. andererseits von der bei der Gew. Amelie bleibenden Gew. Anna 3 Maximalfelder der Gew. Fernand zugeschlagen waren. Der Gew. Amelie blieben hiernach: 501 Kuxe der Gew. Max, je 990 Kuxe der Gew. Else mit 9, Josef mit 7 Feldern. 1911 wurden die Gew. Else u. Josef unter Beteilig. der Gew. Amelie in Betrieb gesetzt. Gew. Else u. Gew. Josef. Die Kuxe dieser Gew. gehören fast sämtlich der Gew. Amelie. Die beiden Schächte liegen rund 235 m von einander entfernt unmittelbar an der Bahnlinie Mülhausen-Sennheim. Sie sind ausserdem mit den Schächten I u. II der Gew. Amelie durch eine Eisenbahn verbunden. Die beiden Schächte erreichten im Okt. 1912 das untere Kalilager u. zwar Schacht Else bei 490,30 m Teufe, Schacht Josef bei 521 m Teufe. Die Mächtigkeit des oberen Lagers stellte sich bei beiden Schächten auf 0, 80 m, die des unteren Lagers auf ca. 5 m. Beide Werke haben ab 1./12 1912 provisorische Quoten von 3.16 %0 bezw. 3.03 % erhalten, jetzt ab 1./11. 1915 2.3081 bezw. 2.2186 %0 betragend. Die Ver- bindung zwischen beiden Schächten ist hergestellt. Förderung u. Versand sind aufgenommen. Ge w. Max. (Siehe auch oben.) Die Gew. erreichte mit dem Schachte bei 496 m das obere u. bei 514 m das untere Kalilager. Die Mächtigkeiten der beiden Lager betragen 1 bezw. ca. 3,50 m bei einem Kaligehalt von 18,6 bezw. 22,3 % K: 0. Dem Werke ist eine Provisorische Quote ab 1./8. 1912 erteilt, jetzt ab 1./11. 1915 2.4510 %0 betragend. Die Aus- richtungsarbeiten ergaben bisher gute Resultate. Zweck: Ausbeutung des Bergwerks „Ameélie“ zu Wittelsheim; Mutung, Erwerb von Mutungsrechten u. Bergwerken, sowie die Beteilig. an anderen Bergwerken, insbesondere durch Erwerb von Kuxen. Kuxe der Gew. Amélie: 1000 Stück unteilbare Kuxe. Das Kap.-Kto stand Ende 1914 mit M. 6 000 000 zu Buch. Die Majorität der Kuxe befindet sich im Besitz der Deutschen Kaliwerke A.-G. in Bernterode. Hyp.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, rückzahlb. zu 103 %. aufgenommen lt. Gew.-Vers. v. 30./4. 1910 zur Tilg. der Bankschulden u. zur Beschaff. der zur Erricht. einer Chlorkaliumfabrik, zur Erbauung eines neuen Schachtes u. überhaupt zum vollständ. Ausbau der Anlagen nötigen Geldmittel. Stücke laufend auf den Namen der Deutschen Bank zu Berlin oder deren Order. Übertragung durch Indossament. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. mit jährl. 3 % u. Zs. durch Auslos. im Juli zum 1./10. (erstmals 1913) lt. Plan bis spät. 1934. Die Schuldnerin ist befugt, ab 1913 verstärkte Auslos. vorzunehmen oder auch sämtl. noch ausstehende Teilschuldverschreib. mit Frist von 3 Monaten auf einen Quartalsersten, jedoch nicht früher als zum 1./10. 1913, zu kündigen. Zur Sicherheit ist eine Sicherheitshyp. auf dem Bergwerksbesitz u. auf 14 ha 30 a 42 qm Grundbesitz der Gew. an