— Gewerkschaften. 107 Gewinn- u. Verlustkonto: Debet: Gen.-Unk. 167 380, Reichsabgabe 45 930, Anleihe-Zs. 85 000, Abschreib. a. Anlagen 205 428, do. a. Effekten 762, do. a. Beteilig. Carlshall 457 068, Gewinn (Vortrag) 4849. – Kredit: Vortrag 278 428, Gewinn aus Beteilig. Hugo, Effekten u. sonst. Zs. 55 881, Betriebsgewinn 632 109. Sa. M. 966 419. Gewerkschaft Ludwig II., Stassfurt. Gegründet: 15./3. 1873. Das Bergwerkseigentum Gew. besteht aus folgenden, zur Gewinnung von Steinsalz nebst den auf der nämlichen Lagerstätte vorkommenden Salzen, verliehenen Grubenfeldern: 1. dem im Grundbuch des Amtsgerichts von Stassfurt einge- tragenen Bergwerk Ludwig II. mit einem Flächeninhalt von 2 237 161.78 qm, 2. dem im Grundbuch des Amtsgerichts Bernburg eingetr. Bergwerk Ludwig II. Ergänzung mit einem Flächeninhalt von 2 529 700 qm, 3. dem im Grundbuch des Amtsgerichts Bernburg eingetr. Bergwerk Inselfeld mit einem Flächeninhalt von 28 965 qm. Von dem unter 1. genannten Felde ist ein Teil in der Grösse von 1 308 355,56 qm gegen ein bisher dem Königl. Preuss. Bergfiskus gehöriges Feld in der Grösse von 3 391 711 qm ausgetauscht. Der Austausch- vertrag ist rechtsverbindlich abgeschlossen; die Auflass. der Felder konnte jedoch noch nicht erfolgen, weil sie sich wegen der Formalitäten noch nicht haben erledigen lassen können. Die Gesamtgrösse der der Gew. Ludwig II. gehörigen Steinsalz u. Kalifelder wird sich nach Auflass. der vorgedachten Felder auf insges. 6 879 182,22 qm stellen. Ausserdem gehören der Gew. Ludwig II. die beiden im Grundbuch des Amtsgerichts Stassfurt eingetr. Solbergwerke Karl Adolph u. Karl Adolph der Zweite. Die Grösse dieser beiden Bergwerke kann z. Zt. nicht genau angegeben werden, da sie in noch nicht völlig klargestellter Weise durch den oben erwähnten Feldaustausch beeinflusst wird. Das gesamte Grubenfeld liegt auf dem Nordostflügel des sogen. Stassfurt-Egelner Rogensteinsattels u. kann bei der grossen Regelmässigkeit des Kalivorkommens in dem Stassfurter Gebiet als durchweg kaliführend angesehen werden. Die anstehenden Salze bestehen aus Carnallit u. aus Kainit. Die im Gesamtfelde anstehenden Mengen gewährleisten bei der jetzigen Höhe der Förder. die Durch- führung des Betriebes für mehr als 100 Jahre. Das Grubenfeld ist aufgeschlossen durch 2 Schächte von 510 bezw. 640 m Teufe. In dem Anhaltischen Feldesteil ist 1913/14 ein dritter Schacht abgeteuft worden, der Ende Mai 1914 in einer Teufe von 627 m das Kali- lager angefahren hat, bei 695 m wurde die Endteufe in älterem Steinsalz erreicht. Die Kraftanlagen der älteren Schachtwerke bestehen aus 10 Zweiflammrohrkesseln von zus. 780 qm Heizfläche, die sämtlich mit Dampfüberhitzern ausgestattet sind. Die beiden Fördermasch. haben eine Leistung von 400 bezw. 500 PS. u. sind imstande, in der acht- stündigen Schicht zus. 9750 dz Salze zu fördern. Die elektr. Zentrale ist mit 3 Heissdampf- masch. u. einem Dieselmotor ausgerüstet, welche zus. 1000 Kw. Drehstrom von 500 Volt Spannung erzeugen können. Der zur Beleuchtung dienende Gleichstrom wird durch Um- former erzeugt. Für den Kraftbetrieb unter Tage steht ausserdem eine Luftkompressor- anlage von 130 PS. zur Verfügung. Der Ventilator, System Capell, ist imstande, 2000 ebm Luft zu bewegen. Die sämtl. Dampfmasch. sind an eine Zentralkondensation für stündlich 17 000 kg Dampf angeschlossen. Die Salzmühlanlage enthält 5 Mahlsysteme mit einer Leistung von 1400 dz in der Stunde. Die Mühlen werden durch Elektromotoren angetrieben. Zum Verladen des Kainits dient eine mechan. Verladeeinrichtung. Hilfsanlalen sind ausreichende Werkstätten, Material.-Niederlagen u. Arbeiterumkleide- Aufenthaltsräume vorhanden. Die ältere Schachtanlage ist durch eine normalspurige G von etwa 3 km Länge mit der Staatsbahnstrecke Magdeburg–Güsten verbunden. Die neue Schacht- anlage wird durch ein normalspuriges Gleis, dessen Bau eingeleitet ist, mit der Anschluss- bahn des Herzogl. Anhaltischen Salzwerks zu Leopoldshall verbunden. Die Verarbeit. der geförderten Salze erfolgt, sofern diese nicht vertragsmässig an die sogen. Sonderfabriken ge- liefert werden, durch die gemeinschaftl. mit dem Anhaltischen Fiskus errichtete „Chemische Fabrik Friedrichshall in Anhalt, G. m. b. H. zu Leopoldshall“ (s. unten). Der Grundbesitz der Gew. umfasst 100, 0149 ha, auf denen sich die Werksanlagen, ein Verwalt.-Gebäude, 7 Wohn- häuser u. 10 1%% befinden. 13,5202 ha des Grundbesitzes, für welche der Kaufpreis M. 135 202 beträgt, sind mit einer Hypoth. von M. 122 000 belastet, die mit 4 % jährl. zu verzinsen u. in 10 Jahresraten von je M. 12 200 zu tilgen ist. Die jetzige Beteilig. der Gew. am Gesamtkaliabsatz ist von der Verteilungsstelle des Kalisyndikats ab 1./11. 1915 festgesetzt auf 6.0615 für Schacht I, 3.1859 für Schacht II, 1.8382 Tausendstel für Schacht III. Die Lieferungen an Kalisalzen haben betragen in: Carnallit Kainit Boracit 1910/11 dz 1 240 505,25 24 425,.– — 1911/12 5 941 648,57 506 854,25 207,.– 1912/13 „ 248 614 55 496 428, 50 99,28 Die Absatzzahlen für 161%1 u. 1914/15 wurden nicht veröffentlicht. Die Gew. gehört dem „Ausschuss der Steinsalzwerke Deutsches Steinsalz-Syndikat, Leo- poldshall-Stassfurt“ an, u. zwar mit einer Quote von 12, 88 %. Die hieraus resultierenden Lieferungen betragen jährlich etwa 900 000 dz. Zweck: Die Gew. bezweckt: 1. den Betrieb des ihr gehör. Salzbergwerks Ludwig II. bei Stassfurt; 2. die Aufsuchung, Mutung u. sonst. Erwerb. von Sol-Quellen, Steinsalz nebst andern Salzen, Stein- u. Braunkohlen, überhaupt von mineral. Produkten jeder Art; 3. die