86 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Landschaft der Provinz Westfalen in Münster. Statut genehmigt durch Allerh. E. v. 15./7. 1877 mit Abänderungen, genehmigt durch = Allerh. E. v. 27./7. 1883, 31./8. 1885, 20./11. 1889, 12./10. 1896, 18./9. 1899, 28./1. 1901 u. 17./9. 1909. Zweck: Die Landschaft der Provinz Westfalen ist eine öffentliche Kreditanstalt, welche den Grundbesitzern der Provinz Westfalen, der Kreise Rees, Dinslaken, Mülheim a. Ruhr, Stadt- u. Landkreis Essen u. Stadtkreis Duisburg u. der Fürstentümer Waldeck u. Pyrmont den Realkredit für deren Besitzungen zu vermitteln bezweckt; sie hat das Recht, zur Be- schaffung der zur Beleihung des Grundbesitzes ihrer Mitglieder erforderlichen Valuta, mündelsifchere Pfandbr. auszufertigen. Die Beleihung erfolgt lt. Statut innerhalb der ersten zwei Dritteile des Ertragswertes der zu beleihenden Objekte durch erststellige Hypothek. Ausser den Hypoth. haften den Pfandbr.-Inh. die sämtl. Mitgl. der Landschaft solidarisch bis zu 5 % ihres urspr. Schuldkapitals, ausserdem das gesamte Vermögen der Landschaft. Die älteren Pfandbr. können von dem Verbande nur zum Zwecke der statutenmässig zu bewirkenden Einlösung u. mit 6 Monat Frist gekündigt werden. Für die seit 1./1. 1897 aus- gegebenen Pfandbr., welche den Stempel „Folge II' tragen, ist auch Rückzahlung in bar u. demgemäss Ausl. u. Künd. der betr. Pfandbriefe zulässig. Die seit dem 1./1. 1900 aus- gegebenen Pfandbriefe, welche den Stempelaufdruck ,Folge IIIé tragen, können mit Ge- nehmigung der Königl. Staatsregierung den Inhabern zum Zweck der Umwandlung mit 6 Monat Frist gekündigt werden. Die Tilg. erfolgt halbjährl. mit ½ % des Nominalbetrages unter Zurechnung der Zs. der Tilgungsguthaben. Mit den Zinsen wird % Beitrag zu den Verwaltungskosten erhoben. Der Überschuss der Verwalt. wird bis zur Höhe von ⅓ % des Schuldkapitals alljährlich den Schuldnern im Reserve- bez. Tilg.-Kto gutgeschrieben u. der verbleibende Rest dem „Eigentümlichen Fonds der Landschaft“ überwiesen. Wenn der Kurs unter pari, oder nicht bedeutend über pari, werden die zu amortisierenden Stücke freihändig angekauft, bei höherem Kurs kann (es ist seit 1886 geschehen) Ausl. al pari im Mai u. Nov. zum 1. Jan. u. 1. Juli erfolgen. Seit 1907 hat nur freihändiger Ankauf stattgefunden. Rückzahl. des Kapitals können die Schuldner beliebig, jedoch für die vor 1897 ausgegebenen Pfandbr. nur in Pfandbr. bewirken. Zahlst.: Münster i. W.: Kasse des Verbandes; Berlin: Preuss. Central-Genoss.-Kasse, Nationalbank f. Deutschland. In Umlauf sind Ende 1915: 4 % Pfandbr. M. 55 152 500, 3½ % Pfandbr. M. 41 270 000, 3 % Pfandbr. M. 4 966 500. 4 % Westfälische Pfandbriefe in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000. Zs.: 2./1., 1./7. Kurs in Berlin Ende 1890–1914: 103.25, 101.80, 102.90, 102.90, 104.70, 104.70, 102.30, 101.75, 102.20, 102.20, 101.10, 102.20, 103.90, 102.60, 103, 102.40, 101.70, 98.10, –, 100.50, 100, 99.50, 97.70, 95.25, 94.40* %. 3½ % Westfälische Pfandbriefe in Stücken à M. 100, 200, 400, 800, 2000, 4000. Zs.: 2./1., 1./7. Kurs in Berlin Ende 1890–1914: 96.80, 95.80, 98.60, 97.60, 101.50, 102, 100.50, 100, 3 360 97, 99.25, 99.25, 98.70, 98.10, 95.20, 90.60, 95.10, 91.50, 90.80, 90.60, 87.40, 86.50, 85.50* %. 3 % Westfälische Pfandbriefe in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000. Zs.: 2./1., 1./7. Eingef. in Berlin im März 1895 zu 97.10 %. Kurs in Berlin Ende 1895–1914: 95.80, 93.70, 92.20, 9 0 86.20, 83.80, 87.50, 89.40, 89.70, 88, 88.80, 86.70, 88.75, 86.25, 83.75, 81.75, 81.60, 7 30, 76, –* %. 3½ % Westfälische Pfandbriefe, Folge II in Stücken à M. 100, 200, 400, 800, 2000, 4000. Zs.: 2./1., 1./7. Eingeführt in Berlin im Jan. 1897. Kurs in Berlin Ende 1897–1914: 100, 99.30, 94.50, 93.50, 97, 99.25, 99.50, 98.70, 98.10, 95.20, 90.60, 95.10, 91.50, 90.80, 90.60, 87.40, 86.50, 85.50* %. 3 % Westfälische Pfandbriefe, Folge II in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000. Zs.: 2./1., 1./7. Eingeführt in Berlin im Jan. 1897. Kurs in Berlin Ende 1897–1914: 92.20, 10 83.80, 87.50, 89.40, 89.70, 88, 88.80, 86.70, 82.90, 86.25, 83.75, 81.75, 81.60, 77.30, 76, –* e%. 4 % Westfälische Pfandbriefe, Folge III in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000. Zs.: 2./1., 1./7. Eingeführt in Berlin 16./2. 1900: 101.10 %. Kurs in Berlin Ende 1900–1914: 101.10, 102.20, 103.90, 102.60, 103, 102.40, 101.70, 98.10, 100.50, 100.50, 100, 99.30, 97.70, 93.75, 94.40* %. 3½ % Westfälische Pfandbriefe, Folge III in Stücken à M. 100, 200, 400, 800, 2000, 4000. Zs.: 2./1., 1./7. Eingeführt in Berlin M. 6 000 000 im Mai 1902, weitere M. 10 000 000 im Okt. 1905, M. 20 000 000 im Sept. 1906. Kurs in Berlin Ende 1902–1914: 99.25, 99.50, 98.70, 98.10, 95.20, 90.60, 95.10, 91.50, 90, 90.60, 87.40, 86.50, 85.50* %. 3 % Westfälische Pfandbriefe, Folge III in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000. Zs.: 2./1., 1./7. Eingeführt in Berlin M. 3 000 000 im Mai 1902. Kurs in Berlin Ende 1902–1914: 89.40, 89.70, 88, 88.80, 86.70, 82.90, 86.25, 83.75, 80.60, 81.60, 77.30, 76, –*X%. Verj. der Coup. in 4 J., der Stücke in 30 J. n. F. Schlesische Landschaft in Breslau. Errichtet: Durch das Reglement vom 9. Juli 1770 zur Förderung des Realkredits der Grundbesitzer der Provinz Schlesien. Die Beleihung erfolgt bis zu des Taxwertes; durch das Regulativ vom 22. Nov. 1858 ist die Beleihung auf das vierte Sechstel des Taxwertes durch Pfandbr. Lit. C gestattet worden; ferner wurde durch die Regulative vom 11. Mai 1849