494 Ausländische Banken, Hypotheken-Banken und Sparkassen. Zweck: Betrieb von Bank- u. Handelsgeschäften aller Art; Bewillig. von Darlehen a) auf grundbücherl. eingetr. Realitäten entweder in barem Gelde oder in Pfandbr., b) auf hypoth. sichergestellte Schuldforder., c) auf Jurisdiktions- u. Kommunal- mit reg.-ämtl. bezw. behördl. Genehm. verschriebene öffentl. Benefizien u. Einkünfte, d) an Ges. gegen gesetzlich gesicherte Prior. oder staatl. Garantie. Ein Hyp.-Darlehen kann nur dann gewährt werden, wenn das- selbe durch die angebotene Hyp. vollkommen sichergestellt ist. Die Sicherstellung ist als eine vollkommene zu betrachten, wenn der Schätzungswert der als Hyp. angebotenen Realität mind. das Zweifache der Darlehenssumme u. der etwa vorhergehenden grundbücherl. Eintragungen beträgt. Wälder u. Weingärten können nur bis zu einem Drittel des Schätzungswertes (der Bodenwert ohne die Waldbestände u. Kulturanlagen) als Hyp. angenommen werden; bei Hyp.- Darlehen auf Gebäude müssen dieselben gegen Feuerschäden versichert sein. Auf Grund dieser Hyp.-Geschäfte ist die Sparcassa berechtigt, Pfandbr. herauszugeben, u. zwar nur bis zur Höhe der Darlehensforder.; auch darf die Gesamtsumme der ausgestellten Pfandbr. den 20fachen Betrag des für diesen Geschäftszweig errichteten spec. Sicherstell.-F. nicht übersteigen. Zur Sicherstellung der Pfandbr. dienen a) die Hyp.-Darlehensforder., auf Grund deren die Pfandbr. emittiert wurden. b) der Sicherstell.-F., welcher Ende 191b K 8 214 760 betrug, c) das A.-K. u. d. R.-F. Die Pfandbr. sind zufolge Erl. d. Ung. Finanzminist. v. 19./1. 1894 kautionsfähig u. geignet zur Anlage von Mündelgeldern; ferner werden dieselben zufolge Erl. des k. u. k. gemeins. Kriegsminist. v. 11./4. 1893 als Militärheiratskautionen angenommen. Zur Förderung ihrer Geschäftsinteressen gründete die Vereinigte Budapester Haupt- städtische Sparcassa im Jahre 1911 unter der Firma „Hauptstädtische Bank und Wechsel- stuben Actiengesellschaft' mit einem Kapital von K 1 000 000 eine besondere Aktiengesell- schaft, welche ihre auf das Wechslergeschäft bezügliche u. in das Bankfach schlagende Ge- schäftstätigkeit im Nov. 1911 begann. Ausserdem steht die Ges. durch Aktienbeteilig. mit nachstehenden Provinz-Geldinstituten in näherer Beziehung: mit der Debrecener Industrie- u. Handelsbank, der Volkswirtschaftliche u. Gewerbe-Bank in Nagyvärad u. der Kaschauer Volksbank in Kaschau. Kapital: K 15 000000 in Aktien à K 600; letzte Erhöhung K 3 000 000 erfolgte auf Beschluss der a. o. G.-V. v. 28./9. 1910. 4 % Budapester Hauptstädt. Sparcassa-Pfandbriefe. In Umlauf 31./12. 1915: K 46 645 400 in Stücken à K 200, 1000, 2000, 10 000. Zs.: 1./5., 1./11. Tilg.: Durch Ausl. im April u. Okt. per 1./11. resp. 1./5 innerh. 50 J. Zahlst.: Berlin: Bank für Handel u. Ind.; Breslau: Bresl. Disconto- Bank, E. Heimann. Die Coup. sind in Ungarn steuerfrei, die Einlös. in Deutschl. geschielit zum jeweil. Tageskurse für kurz Wien. Aufgel. in Berlin 12./8. 1896 K 3 000 000 zu 98.75 %. Kurs in Berlin Ende 1896–1914: 98.25, 97.90, 96.40, 91.25, 89.60, 88.50, 97.90, 98.60, 97.75, 96.50, 96, 92, 91.30, 91.70, 91.80, 91, 84.50, 83, –* %. Verj. der Coup. in 3 J., der verl. Stücke in 32 J. n. F. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Max. 60 St. Gewinn-Verteilung: 1 % zur Abschreib. auf Reealitäten, 8 % Tant. an Dir., 2 % Grat. an Beamte, 1 % zu Gunsten des Instituts-Pens.-F., 1 % zu gemeinn. Zwecken, ferner event. 5 % zum ordentl. R.-F. (bis 50 % des Stammkapitals), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Kassa 3 748 425, Hypoth.-Darlehen in bar 3 722 620, do. in Pfandbr. 159 440 805, Vorschüsse auf Wertp. 37 481 868, eskomptierte Wechsel des Instituts 55 093 228, do. des Kreditvereins 6 197 070, Effekten 20 107 846, do. des Pfandbr.- Sicherstell.-F. 8 214 760, do. des Kommunal-Oblig.-Sicherstell.-F. 3 000 000, do. des Instituts- Pens.-F. 1 297 515, Institutshäuser 2 030 000, im Lizitat.-Wege gekaufte Realitäten 388 564, div. Debit. 9 229 114. – Passiva: A.-K. 15 000 000, ordentl. R.-F. 15 000 240, Spezial-R.-F. 6353 947, R.-F. des Kreditvereins 993 975, Sicherstell.-F. des Kreditvereins 431 943, Instituts- Pens.-F. 1 297 515, Einlagen 103 337 579, Einlage des königl. ung. Finanzministeriums 241 448, div. Kredit. 1 689 516, 4½ % fl.-Pfandbr. 53 826 600, 4½ % k. Pfandbr. 57 283 400, 4 % k. Pfandbr. 46 645 400, verloste Pfandbr. 1 532 800, alte Div. 4770, unbehob. Pfandbr.-Coup. 176 374, transit. Zs. 2 797 156, Reingewinn 3 339 154. Sa. K 309 951 816. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Passiv-Zs. 3 949 932, abgeschriebene dubiose Forder. 178 879, Geschäfts- u. Kap.-Zs.-Steuer 818 616, Regiespesen 537 011, Gehälter 677 192, Reingewinn 3 339 154. – Kredit: Gewinnvortrag vom Jahre 1914 429 582, Zs. 8 061 216, Gewinnanteil vom Kreditverein 96 253, Zs.-Erträgnis der Institutshäuser 127 511, Provis. und Gewinn im Pfandbr.-Darl.-Geschäfte 786 222. Sa. K 9 500 783. Verwendung des Reingewinns: Abschreib. vom Institutsgebäude 29 096, Tant. an Direk- tion 232 766, do. an Beamte u. Diener 58 191, zum Instituts-Pens.-F. 29 096, für gemeinnützige u. wohltätige Zwecke 29 096, 162 % Div. 2 500 000, a. o. Remun. an Institutsbeamte u. Diener 30 000, Vortrag auf 1916 K 430 909. Dividenden 1890–1915: 15, 16, 17, 18½, 19½, 20, 20, 20, 20, 20, 20⅝, 20, 19½, 19¼½, 19½, 19½, 19, 19 19½, 20, 20, 20, 20, 20, 15, 16 %. Direktion: Präses Exz. Friedrich Baron von Harkänyi, Magnatenhaus-Mitglied, Vize- Präses: Exz. Dr. Albert v. Berzeviczy u. Hofrat Sigismund von Rupp. Gen.-Dir.: Königl. Ung. Hofrat Ludwig Szécsi. Direktions-Mitglieder: Ludwig Adler, Dr. Les von Budai-Gold- berger, Dr. Rudolf Havass, Dr. Desiderius von Heinrich, Franz von Jälics, Ludwig Kollär, Dr. Eugen von Zsigmondy. Aufsichtsrat: Präses: Exz. Franz von Bolgär. Vize-Präses: Andreas Biscara. Mitglieder: Karl Adäm, Dr. Karl von Ronay, Adolf Dirnfeld. Ausschuss-Mitglieder: Dr. Josef von Adler Räcz, Dr. August Bän, Dävid Brust, Adalbert Ebner, Dr. Julius Frischmann, Albert Jemnitz,