Ausländische Industrie-Gesellschaften. 513 mit Italien hat die Gesellschaft eine ihrer wichtigsten Produktionsstätten, die Papier- und Zellulosefabrik in Podgora verloren. Wenn es auch gelang, einen Teil der in der Fabrik zurückgebliebenen Vorräte an Papier, Zellulose, Schwefel und sonstigem Material weg- zuschaffen, so sind doch die Gebäude u. Maschinen der Fabrik durch das Bombardement bis zur völligen Unbrauchbarkeit beschädigt und die noch vorhandenen Vorräte haben schweren Schaden gelitten. Die Gesellschaft hofft z war, dass eine Schadensgutmachung durch die Regierung zu erwarten ist, hat aber doch für nötig erachtet, für die Immobilien und Mobilien der Fabrik Podgora eine ausserordentliche Verlustreserve in Höhe von K 2 858 134 zu schaffen. Dieser Verlustreserve wurden ausserdem K 717 647 als Reserve für zu be- fürchtende Verluste aus Forderungen u. Warenlager im feindlichen Ausland etc. zugewiesen. Durch Abschreibung auf die im Besitz der Gesellschaft befindlichen Aktien der k. k. priv. Pittener Papierfabrik, welche bisher mit K 5 529 462 zu Buch standen und die jetzt mit al pari d. h. zu K 4 000 000 aufgenommen sind, hat die Ges. ausserdem einen Verlust von K 1 529 462 erlitten. Durch diese Verluste erhöht sich die vorjährige Unterbilanz auf K 6 734 842. Zur Tilg. dieses Verlustsaldos beschloss die G.-V. vonn 25./5. 1916, das .P. der Gesellschaft von K 20 000 000 auf K 12 500 000 durch Reduktion des Aktiennominales von K 400 auf K 250 herabzusetzen. Gleichzeitig wurde beschlossen, den durch staatliche Entschäligung oder anderweitige Realisierungen freiwerdenden Teil der ausserordentl. Verlustreserve“ nicht zur Gewinnverteilung heranzuziehen, sondern zur Stärkung der ge- sellschaftlichen Mittel zu verwenden, indem diese Reserve die Bestimmung erhält, bloss zum Ausgleiche etwaiger künftiger Unterbilanzen dienen zu dürfen. Produktion: 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Papier 266 766 299 436 273 170 312 421 302 187 312 660 200 361 9 Cellulose 274 561 278 273 286 896 280 367 268 217 259 723 225 393 3 Strohstoff 6427 2 666 — — 7? Holzstoff und Pappe 60 672 64 619 63 411 55643 57 475 62 271 51 397% 7 Verkaufswert d. erzeugten K K K 3 K K K K Fabrikate 19 173 166 19 328 729 19 858 165 19 844 920 20 595 823 20 828 433 7? 7 Verkaufswert der erzeugten Fabrikate: 1910 1911 1912 1913 1914 1915 Pittener Papierfabrik K 6 475 756 K 7 086 536 K 7 136 685 K 6 840 423 ? ? Galizische Papierfabrik 1 318 668 1 256 031 1091.730 960 868 ? 92 Heinrichsthaler Papierfabrik 4 077 222 4 380 493 4 079 611 4 107 951 ? 2 Actiengesellschaft der K. k. priv. Pittener Papierfabrik in Wien; gegründet 1858. A.-K.: K 4 000 000 sämtlich im Besitz der Ges. Div. 1899–1904: je 6 %, 1905–1915: 8, 8, 0, 8, 8, 8, 12, 10, 5, 0, 6― 3 K. k. priv. Heinrichsthaler Papierfabriks Actiengesellschaft vormals Martin Kink & Co. in Wien; gegründet 1908. A.-K.: K 2 500 000, im Besitz der Ges. am 31./12. 1915: K 500 000. Div. 1909–1915: 5, 8, 8, 8, 7, 0, 4 %. Die Aktien wurden an der Wiener Börse am 1./6.1911 zu K 302 pro Stück à K 200 eingeführt. Galizische Papierfabriks-Aktiengesellschaft vorm. Gebr. Fialkowski in Biala; ge- gründet 1907. A.-K.: K 800 000 sämtl. im Besitz der Ges. Div. 1908 –1915: 0, 0, 4, 0, 0, 0, 0,0 % Kapital: K 12 500 000 in 50 000 Aktien à K 250. Urspr. fl. 4 000 000 in Aktien aà fl. 200, davon bis Sept. 1885 in Umlauf 14 380 Aktien; die noch im Besitze der Ges. befindl. 5620 Aktien 30.9. 1885 mit Div. ab 1886 begeben. Die G.-V. v. 13./10. 1887 ermächtigte den V.-R., weitere 10 000 Akt. = fl. 2 000 000 gegen volle Einzahl. des Nom.-Betrages auszugeben; letztere wurden 1891 von einem Grazer Konsortium übernommen. Lit. Beschl. der G.-V. v. 18./4. 1906 wurde das A.-K. um. K 4 000 000 auf K 16 000 000 erhöht behufs Erwerbung der Aktien der Pittener Papierfabrik. Die G.-V. v. 11./4. 1910 beschloss, das A.-K. um weitere K 4 000 000 auf K 20 000 000 zu erhöhen. Die neuen Aktien wurden vom Wiener Bankverein zum Kurse von K 425 Pro Aktie à K 400 übernommen. Durch Beschluss der G.-V. vom 25./5. 1916 wurde das A.-K. von K 20 000 000 auf K 12 500 000 durch Abstempelung der Aktie von K 400 auf K 250 herabgetzt. Pfandbrief-Darlehen: K 1 472 188. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Halbj. Stimmrecht: Je 25 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % Div.; vom verbleibenden Betrage mind. 5 % an R.-F., 10 % Tant., Rest Super-Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Immobile Werte (exklus. Podgora) 9 094 109, mobile Werte (exkl. Podgora): Vorräte an Rohmaterial. u. Halbfabrikaten 1 344 629, Papiervorräte in den Fabriken 878 171, Papiervorräte in den Niederlagen 1 963 722, Wechselportefeuille 492 252; Effekten 323 925, 20 000 Pittener Aktien 4 000 000, 4000 Aktien der Galizischen Papier- fabrik A.-G. 800 000, 2500 Aktien der Heinrichsthaler Papierfabrik A.-G. 500 000, zus. 5 623 925, da von Abschreib. 800 000, bleiben 4 823 925, Kassabestände 58 700, Debit. 4 917 894, Wald-Konto 108 721. Immobilien u. Mobilien der Papierfabrik Podgora 3 411 236, Saldo als Verlust 6 734 842, zus. 33 828 202. – Passiva: A.-K. 20 000 000, Kaiser-Jubiläums-Unterstütz.-F. 200 000, Kreditoren: alt. Div. 40, lauf. Kredit. 5 257 193, Pfandbr.-Darlehen 1 472 188, Annuitätenschuld Fialkowski 123 000, Tratten 3 200 000, ausserordentl. Verlustreserve 3 575 781. Sa. K 33 828 202. Staatspapiere etc. 1916/1917. I. XXXNIII.