93 Ausländische Eisenbahnen. Wegen Elektrisierung der Linien Salzburg-St. Leonhard-Gartenau-Reichsgrenze u. Karo- linenbrücke-Parsch wurde am 17./12. 1907 ein neuer Vertrag mit der Gemeinde Salzburg ab- geschlossen, der von der a. o. G.-V. v. 4./1. 1908 genehmigt wurde. Der elektr. Betrieb wurde im Juli 1909 aufgenommen; für die Stromliefer. innerhalb des Territoriums der Stadtgemeinde Salzburg wurde ein Vertrag mit den städt. Elektrizitätswerken in Salzburg abgeschlossen, während die ausserhalb des Stadtgebietes Salzburg gelegenen Bahnlinien ihren Strom von dem den Elektrizitätswerken in Salzburg gehörigen Kraftwerke „Eichetmühle“ bei Grödig beziehen. Lt. Vertrag vom 8./3. 1909 mit der Stadtgemeinde Salzburg übernahm die Ges. den Betrieb der elektr. Stadtbahn für Rechnung der Stadtgemeinde. Dieser Betriebsvertrag, welcher mit dem 31./12. 1911 ablief, wurde durch einen neuen Vertrag, angenommen von dem Gemeinderat der Stadt Salzburg am 23./12. 1911 u. von der Ges. am 8./1. 1912, bis 31./12. 1916 verlängert. Erfolgt am 31./12. 1915 von keiner Seite eine Kündig., so läuft der Vertrag automatisch weiter u. zwar derart, dass er am 31./12. des der Kündig. folg. Kalender- jahres erlischt. Der Betrieb wird auf Rechnung u. Gefahr der Stadtgemeinde geführt u. erhält die Ges. für die Betriebführung 4 % der jährl. Bruttoeinnahmen. Folgende neue Projekte beschäftigen die Ges.: 1) die Verlängerung der Linie Salzburg-Lamprechtshausen nach Hackenbuch; 2) die Erbauung einer Lokalbahn von Lamprechtshausen nach Mattighofen; 3) der Bau der Linie Nonntal-Grossgmain; 4) die Verbindungslinie von der Station St. Leon- härd mit der Stadtgemeinde Hallein. Die Ges. besitzt K 26 000 Prior.-Aktien u. K 81 000 St.-Aktien der Gaisbergbahn. Die G.-V. v. 26./6. 1915 genehmigte den Betriebsvertrag mit der Gaisbergbahn. Nach langwierigen Verhandlungen mit dem k. k. Eisenbahnministerium hat die Ges. beschlossen, die Linie Salzburg-Lamprechtshausen an das k. k. Staatsärar zu verkaufen. Obwohl über den Kaufpreis noch keine Einigung erzielt wurde, hat das k. k. Eisenbahnministerium diesen Ankauf doch im Artikel XIV der Lokalbahnvorlage vorgesehen. Durch den Kriegsausbruch ist die Erledigung auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben. Steuerfreiheit: Die Steuerfreiheit für die Linie Salzburg-Hangender Stein mit der Ab- zweigung Karolinenbrücke-Parsch endet am 21./4. 1915, jene der Linie Salzburg-Lamprechts- hausen am 29./4. 1920; die Drahtseilbahn geniesst überhaupt keine Steuerfreiheit. Rückkaufsrecht: Nach Ablauf der Konz. ad 1–5 fällt das Eigentum der Unternehm. ohne Entgelt dem Staate resp. der Stadtgemeinde Salzburg zu. Gegen Entschädig. kann der Staat die Unternehm. zu 1, 2 u. 4, die Stadtgemeinde Salzburg die Unternehm zu 3 auch schon vor Ablauf der Konz.-Zeit erwerben. In diesem Falle zahlt der Staat für die noch fehlende Konz.-Dauer eine mind. 5 % Rente oder eine dementsprechende Kapitalsabfind., die Stadtgemeinde Salzburg für das Unternehmen zu 3 die gleiche Entschädig. Die Linie Salzburg-Lamprechtshausen ist nach langwierigen Verhandlungen mit dem k. k. Eisenbahn- ministerium an das k. k. Staatsbahnärar verkauft worden. Obwohl über den Kaufpreis noch keine volle Einigung erzielt wurde, hat das k. k. Eisenbahnministerium diesen Ankauf doch im Artikel XIV der Lokalbahnvorlage vorgesehen. Kapital: K 4 660 000 = fl. 2 330 000 in Aktien à K 400 = fl. 200. Die Aktien werden nach einem Tilg.-Plane innerh. der Konc.-Dauer der Lokalbahnen im Wege der Verl. oder des freih. Rückkaufs getilgt; an Stelle der durch Verl. getilgten Aktien werden Genussscheine verabfolgt, welche auf die Super-Div. Anspruch haben. Die Verlos. der Aktien ruht bis 1919, doch wird die Amortisationsquote gemäss des Tilgungsplanes dem Reingewinn jährlich entnommen und dadurch das Tilgungskto II sukzessive ausgeglichen. Bisher getilgt K 229 600. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St. die Aktien müssen spät. 8 Tage vor der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst der für die planmässige Tilg. des A.-K. erforderliche Betrag, sodann bis 5 % Div. für die noch nicht getilgten Aktien, von dem etwaigen Überschuss eine von der G.-V. zu bestimmende Tant. an den V.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Bahnanlagekto: Salzburg-Reichsgrenze 1 272 009, Karo- linenbrücke-Parsch 218 215, Salzburg-Lamprechtshausen 2 356 000, Seilbahn Hohensalzburg 442 819, Pferdebahn 130 504; Omnibuslinien 85 994, Restaurat.-Anlage Seilbahn mit Inventar 154 458, Bauerweiter.-Kto I. Teil 209 610, do. II. Teil 433 540, Bahnhofumbau Salzburg u. Elektrisierungs-Kto 2 310 871, Realitäten 110 471, Inventar 20 709, Materialvorrat 64 784, Effekten 80 724, Depos. 72 000, Debit. 206 036, Kassa 19 159, Projektekto 36 449, Tilg.-Kto 1 32 388, do. II 65 200. – Passiva: A.-K. 4 430 400, Amort.-Kto 229 600, alte Div. 1073, Spar- kassa Innsbruck Anleihekto 719 928, do. Tilg.-Kto 30 072, Sparkassa Salzburg Anleihekto I 772 354, do. Tilg.-Kto 27 646, do. Anleihe-Kto II 30 428, do. Anleihe-Kto III 500 000, Spar- kassa Linz Anleihe-Kto 28 975, Subventionen 250 000, Zs.- u. Amort.-Rückstandskto 23 975, Verwaltungsrats-Depot 72 000, Kredit. 817 480, Akzepte 250 000, Ern.-F. der Bahnen (allg.) 25 841, do. der Omnibuslinien 386, Investitions-F. 453, R.-F. (gesellschaftl.) 39 031, Spez.-R.-F. 5187, Reingewinn 67 114. Sa. K 8 321 941. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Betriebsüberschuss: I. Linie Salzburg-Reichs- grenze-Parsch 157 809, II. Salzburg-Lamprechtshausen 74 508, vertragsm. Einnahme (Über- schuss) bei der Betriebsführung der Elektr. Stadtbahn Salzburg 2388. Sa. K 234 704. –— Ausgaben: Betriebsverlust der Drahtseilbahn Hohensalzburg 3390, Zs. 153 067, Sparkassa Innsbruck Tilg.-Kto 4883, do. Tilg.-Rückstand 2977, Sparkassa Salzburg Tilg.-Kto I 3273, bleibt Reingewinn 67 114, welcher verwendet wurde: Tilg. des A.-K. 12 800, Rückl. in den R.-F. II (gesellschaftl. R.-F.) 4660, Jahresdquote zur Deckung des Tilg.-Kto 540, Vergüt. an Revisionskommission K 250, 1 % Div. 44 304, Vortrag K 4560.