– 318 Ausländische Industrie-Gesellschaften. Die Zukunft der Ges., welche sich in staatlicher Zwangsverwalt. befindet, ist ungewiss. Wie verlautet, will ein Projekt des russischen Handelsministeriums für die Umwandl. der Ges. die Aktien deutscher Staatsangehöriger für nichtig erklären u. zwischen dem Staats- schatz u. den Städten Petersburg u. Moskau aufteilen, doch verweigert Petersburg hierzu die Zustimmung, da es die Petersburger Filiale käuflich übernehmen möchte. Kapital: Rbl. 50 000 000 und zwar Rbl. 41 000 000 St.-Aktien und Rbl. 9 000 000 Vorz.-Aktien à Rbl. 500. Das Grundkapital betrug urspr. Rbl. 1 000 000, eingeteilt in 2000 Aktien Emission I zu je Rbl. 500. Im Jahre 1888 wurde das Kapital auf Rbl. 3 000 000 durch Ausgabe von 4000 Aktien Emission II zu je Rbl. 500 erhöht u. im Jahre 1894 durch Einlieferung u. Vernichtung von Rbl. 1 100 000 Emission II auf Rbl. 1 900 000 reduziert. Die Aktien I u. II Em. waren auf Namen gestellt. Im Jahre 1896 wurde alsdann das Kapital um Rbl. 4 100 000 durch Ausgabe von 8200 auf Inhaber lauten- den Aktien Emission III zu je Rbl. 500 auf Rbl. 6 000 000 erhöht. Die St.-A. sämtlicher 3 Emissionen wurden im Jahre 1906 durch neue und gleichartige Stücke ersetzt, welche mit russischem, deutschem u. französ. Texte versehen sind u. die Nr. 1–12 000 tragen. Die G.-V. v. 2./15. Juni 1903 beschloss, das A.-K. um Rbl. 12 000 000 durch Ausgabe von 24 000 Stück Vorz.- Aktien zu je Rbl. 500 zu erhöhen, u. begab hiervon zunächst 18 000 Stück = Rbl. 9 000 000. Hinsichtlich der unbegebenen restl. Rbl. 3 000 000 wurde die Verwaltung durch Beschluss der G.-V. v. 4./17. Mai 1907 ermächtigt, nach ihrem Ermessen entweder 6000 Stück-Vorz.- Aktien zu emittieren oder aber die behördliche Genehmigung für die Ausgabe von 6000 Stück St.-Aktien einzuholen, wobei es der Verwaltung in beiden Fällen überlassen blieb, im Einvernehmen mit den zuständigen Behörden den Kurs, den Zeitpunkt u. alle näheren Bedingungen für die Emission festzustellen. Das Gesuch der Verwaltung die Ausgabe der unbegebenen Rbl. 3 000 000 Aktien betreffend wurde am 23./12. 1907 Allerhöchst genehmigt; ausserdem hatte der Minister für Handel u. Gewerbe auf Antrag der Verwaltung genehmigt, dass die St.-Aktien zum Nominalwert ohne den statutengemäss zwecks Dotierung des R.-F. vorgesehenen Zuschlag emittiert werden konnten. Nach behördlicher Genehmigung beschloss der Verwaltungsrat Rbl. 3 000 000 neue St.-Aktien auszugeben u. zwar in der Weise, dass die Aktionäre auf je 5 St.- oder Vorz.-Aktien eine neue St.-Aktie mit Dividendenbezugsrecht ab 1./1. 1908 zu pari franko Zs. bis zum 17./30. Mai 1908 beziehen konnten. Die G.-V. vom 4./17. Mai 1909 beschloss das A.-K. um Rbl. 6 000 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 12 000 St.-Aktien, die den Besitzern der alten Aktien in der Weise angeboten wurden, dass auf je 3 alte St.-Aktien oder Vorz.-Aktien eine neue Aktie zu pari bezogen werden konnte. Die G-V. v. 6./19. April 1910 beschloss die Ausgabe von weiteren Rbl. 6 000 000 St.-Aktien, welche den Besitzern der alten Aktien mit der Massgabe angeboten wurden, dass auf je 4 alte Stamm- oder Vorz.-Aktien eine neue Aktie zu 105 % bezogen werden konnte. In der A. 0. G.-V. v. 21. Febr./5. März 1912 wurde die Ausgabe von weiteren Rbl. 10 000 000 St.- Aktien beschlossen, die an der Div. pro 1912 in halber Höhe der auf die alten St.-Aktien entfallenden Div. teilnehmen. Die neuen Aktien wurden den Besitzern der alten Aktien in der Zeit vom 7./20. Mai bis einschl. 19. Mai/1. Juni 1912 derart angeboten, dass auf je 3 alte Stamm- oder Vorz.-Aktien eine neue St.-Aktie zu 107 % bezogen werden konnte. Die a. O. G.-V. v. 28. Jan./10. Febr. 1914 beschloss das A.-K. von Rbl. 40 000 000 auf Rbl. 50 000 000 durch Ausgabe von Rbl. 10 000 000 neuen St.-Aktien zu erhöhen. Die neuen Aktien wurden den Besitzern der alten Aktien in der Zeit vom 16.–29. Juni bis einschl. 28. Juni/11. Juli 1914 derart angeboten, dass auf je 4 Stück St.- oder Vorz.-Aktien eine neue, mit dem russischen Stempel versehene St.-Aktie zum Kurse von 107 % bezogen werden konnte. Für die in Deutschland bezogenen Aktien waren die Kosten für den deutschen Effektenstempel mit mit M. 32.40 pro Aktie u. der Schlussscheinstempel von dem beziehenden Aktionär mit zu entrichten. Die neuen Aktien nehmen an der Div. pro 1914 in halber Höhe der auf die alten St.-Akten entfallenden Div. teil. Geschäftsjahr: Jetzt Kalenderj., früher 16./5.–15./5. a. St. (das mit dem 16./5. 1903 begonnene Geschäftsj. endete am 31./12. 1903 a. St.). Gen.-Vers.: Einberufung nicht später als im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., aber eine Person kann keine grössere Anzahl von St. haben, als der Besitz eines Drittels des gesamten Grundkapitals der Ges. ergibt. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zur Dotierung des R.-F., sowie nicht mehr als 5 % des urspr. Wertes der steinernen Gebäude u. nicht mehr als 10 % des urspr. Wertes des übrigen bewegl. u. unbewegl. Eigentums für Abschreib., bis 6 % Div. an die Vorz.-Aktien sowie den- jenigen Betrag, welcher etwa in früheren Jahren an einer jährl. Div. von 6 % auf die Vorz.- Aktien gefehlt hat. Pie Nachzahlung einer Dividende auf die Vorz.-A. geschieht an den Einreicher des Coupons desjenigen Jahres, aus dessen Gewinn die Nachzahlung bewirkt wird. Nachdem dann die St.-Aktien eine Dividende bis zu 3 % und von dem alsdann noch verbleibenden Überschuss die Verwaltung 10 % als Tant. erhalten hat, wird die restl. Summe, soweit sie als Div. zur Ausschüttung kommt, unter Vorz.-A. u. St.-A. gleichmässig verteilt. Im Falle einer Liquidat. der Ges. werden die Ansprüche der Besitzer von Vorz.-A. vor den Ansprüchen der Besitzer von gewöhnlichen Aktien befriedigt. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundbesitz: St. Petersburger Werk 730 765, Moskauer do. 686 260, Lodzer do. 1 048 023; bauliche Anlagen: St. Petersburger Werk 3 597 522, Moskauer do. 2 771 564, Lodzer do. 1 419 856; motorische u. elektr. Anlagen in den Zentralen: St. Peters- burger Werk 5 733 414, Moskauer do. 5 411 626, Lodzer do. 2 556 656; Leitungsnetze: St. Peters- burger 9 204 994, Moskauer do. 16 455 865, Lodzer do, 2 205 087; Werkstätteninventar, Mobil.