14 Auswärtige Industrie-Gesellschaften. Act.-Ges. der Brunner Brauerei in Wien I., Herrengasse 8. Gegründet: 5./6. 1872. Zweck: a) der Betrieb der in Brunn seit 1790 bestehenden Bier- brauerei samt dazu gehör. Etabliss. u. Rechten, die Fortführ. u. Erweiter. derselben; b) die Erricht., Erwerb. u. der Betrieb anderer Bierbrauereien oder sonst. Gewerbe u. Fabriketabliss. für eigene oder fremde Rechn.; c) die Erwerbung u. Ausnützung von Grund- u. anderem un- bewegl. Eigentum hauptsächl. zu Zwecken des Bierbrauereigeschäftes; d) die Erwerbung der zum Betriebe obiger Geschäfte erforderl. Gewerbe- u. anderen behördl. Konzessionen. Im Februar 1907 erfolgte seitens der Ges. die Übernahme der Währinger Brauhaus-Kundschaft. Das Geschäftsj. 1910/11 schloss mit einem Verlustsaldo von K 909 092 ab; zur Tilg. dieser Unterbilanz u. zu Abschreib. u. Reservestellungen auf Effekten u. Debit. sowie auf Wechsel- forderungen beschloss die G.-V. v. 27./12. 1911, das A.-K. von K 4 000 000 auf K 2 000 000 durch Abstemp. jeder Aktie von K 200 auf K 100 zu reduzieren u. den hierdurch erzielten Buchgewinn zu dem obigen Zwecke zu verwenden. Gleichzeitig wurde die Ausgabe von K 2 000 000 Prior.-Aktien beschlossen, die mit einer Vorz.-Div. von 5 % ausgestattet sind u. den alten Aktionären bis spät. 29./2. 1912 al pari zum Bezuge angeboten wurden (auf je 2 alte Aktien entfiel 1 Prior.-Aktie à K 200). Kapital: K 4 000 000, hiervon K 2 000 000 5 % Prior.-Aktien in 10 000 Aktien à K 200 u. K 2 000 000 St.-Aktien in 20 000 Aktien à K 100. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: Je 25 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Abschreib. von mind. 2 % an den Immobil. und mind. 7½ % am Fundus nstructus vom Reingewinn 5 % Vorz.-Div. an die Prior.-Aktien, sodann 5 % Div. an die St.-Aktien, vom Rest 10 % an den R.-F., bis derselbe 20 % des A.-K. beträgt, von dem nach Doitier. des R.-F. erübrigenden Jahresgewinn 15 % als Tant. an den V.-R., Rest Super-Div.; erreicht die Div. in einem Jahre nicht 5 %, so kann die Ergänzung bis zu dieser Höhe aus dem R.-F. vorschussweise geschehen. Diese Vorschüsse sind jedoch in den nächsten besseren Tahren dem R.-F. wieder zu ersetzen. Bei einer Liquid. haben die Prior.-Aktien ein Vorrecht auf Kapitalsrückzahlung. Bilanz am 31. Aug. 1917: Aktiva: Kassa u. Bankguth. 45 654, Kaut. 136 907, Effekten 373 450, Wechsel im Portefeuille 1 216 734, Hypoth.-Forder. 486 419, Debit. 752 624, Bier- vorräte 13 219, Gerste, Malz, Hopfen etc. 172 666, Kohle, Fichtenpech, Binderholz u. Fassreifen 50 052, Werkzeuge, Material. u. Requisiten 48 829, Fourageartikel: Hafer, Heu, Stroh etc. 46 129, Zugkräfte 52 500, Transp.-Gebinde 31 297, Lagerfässer u. Gärbottiche 114 887, Fundus instructus 973 509, Mobil. u. Gastwirtschaftseinricht. 4074, Realitäten 2 953 438. – Passiva: St.-Aktien 2 000 000, Prior.-Aktien 2 000 000, R.-F. 24 261, Hypoth.-Lasten 1 094 113, Effekten- Kaut. 83 176, Kredit. 2 204 425, Biersteuerkredit 32 125, nichtbehobene Dividendencoupons 421, Kriegs-Res. 33 866. Sa. M. 7 472 388. Gewinn- u. Verlust-Konto 1916/17: Debet: Biererzeugungs-, Verzehrungs- u. diverse Steuern 434 314, Malz, Hopfen, Kohle, Pech, Eis, Beleucht., Brauerlöhne etc. 1 058 615, Gehälter, Abtrager- u. Knechtelöhne, Abzüge, Frachten, Fourage, Strassenmaut, Provis. u. Depotspesen 460 016, Assekuranz, Zs u. div. Spesen 162 519, Reparat., Material., Requisiten, Binderholz, Fassreifen u. dubiose Forderungen 184 933, Abschreib. 190 910, zus. 2 491 307 K. — Kredit: Vortrag 20 960, Bier, Bierabfälle u. div. Eingänge 2 160 131, Gewinn der Ökonomie 12 826, Mietertrag 49 014, div. Gewinne 232 242, zus. 2 475 173, gibt Verlust 16 134, der durch Entnahme aus der Kriegsreserve gedeckt wurde. Dividenden 1889/90–1916/17: St.-Aktien: 5, 7, 7, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 4, 1½, 3, 4½, 5, 4, 3½, 3½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Prior.-Aktien: 1911/12–1916/17: 2½, 5, 4, 4, 4, 0 %. Coup.- Verj.: Die Div. u. Super-Div. verjährt in 3 J. n. F. Zahlst.: Dresden: Dresdner Bank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Kurs Ende 1890–1917: In Dresden: 79.50, 84.50, 87.50, 108, 127, 115, 110, 115, 115, –, –, . E᷑Ph ...*QQ. Diue Aktien wurden eingef. im April 1885 zu 65 %, wobei fl. 100 = M. 200, seit 1./7. 1893 werden fl. 100 = M. 170 gerechnet. Direktion: Dir. Jean Wanke, Brunn a. Gebirge, com. Dir. Gustav Geiringer Mödling. Verwaltungsrat: Präs. Karl Stögermayer, Vicepräs. Dr. Arth. Kuranda, Karl Armbrecht, Oskar Pollak, sämtlich in Wien; Georg Ebert, Frankfurt a. M.; Friedrich Roth, Brünn. Act.-Ges. der k. k. priv. Teppich- u. Möbelstoff-Fabriken, vorm. Philipp Haas & Söhne in Wien I, Am Stock im Eisenplatz. Gegründet: 1883. Zweck: Erzeugung von Teppichen, Möbelstoffen und aller in die Testilindustrie einschlägigen Artikel sowie aller Arten Möbel, ferner Handel mit den eigenen und fremden Erzeugnissen dieser Art, sowie überhaupt von Kurrentwaren. In der G.-V. v. 17./11. 1900 wurde zur Sanierung der Ges. beschlossen, das A.-K. durch Abstempelung der Aktien auf einen Nominalbetrag von K 150 herabzusetzen. Der hierdurch frei werdende Betrag von K 3 600 000 wurde zuzügl. des R.-F. von K 1 719 015.04 zur Deckung des Verlustsaldos, ferner zu Abschreib. an den Bestand-Konti, am Effekten-, Waren- u. Fabriks-Konto, sodann zur Errichtung eines Delkr.-Kto und einer Rückstellung für die Kosten an Umbauten und Adaptierungen bei Warenhäusern und Fabriken verwendet.