Ausländische Industrie-Gesellschaften. 543 kannen- und Kistenfabrik auf einem 30.62 ha umfassenden Grundstück, welche jährlich 5 000 000 Bidons u. 2 000 000 Kisten fabrizieren kann; eine zweite Kisten- u. Bidonfabrik der Gesellschaft befindet sich in Saloniki, eine dritte in Rustschuk (Eigentum der Tochter- gesellschaft „Nafta“ in Sofla). Dem Betriebe der Ges. dienten vor Ausbruch des Krieges wischen Rumänien u. den Mittelmächten Reservoire mit einem Gesamtfassungsgehalt von 350 000 t, Röhrenleitungen in einer Länge von insgesamt 400 km, Werkstätten zur Herstellung u. Reparatur von zum Bohrbetriebe erforderlichen Werkzeugen, etwa 400 eigene Zisternen- wagen u. 600 Mietzisternen. Der Grubenbetrieb erfolgt zum grossen Teile mittelst elektr. Kraft, wofür die Ges. ein über 180 km umfassendes Leitungsnetz angelegt hat. Auf den grösseren Gruben werden die Grubengase als Betriebskraft ausgenutzt; erhebliche Mengen Grubengase werden ausserdem noch verkauft. Mit dem Eintritt Rumäniens in den Weltkrieg wurde der ordnungsmässige Gang des Unternehmens auf allen Gebieten lahm gelegt. Die Ges. wurde von der rumänischen Regierung als feindliches Unternehmen erklärt und unter Zwangsverwaltung gestellt. Kurz vor der Besetzung Bukarests durch die Mittelmächte ist der Zwangsverwalter nach Jassy geflüchtet und hat die Geschäftsbücher u. Urkunden von dem Sitz der Ges. weg- genommen. Gleichzeitig hat mit Zustimmung u. Beihilfe der rumänischen Regierung eine englische Zerstörungskommission die gesamten Grubenanlagen u. Raffinerien der rumän. Erdölgebiete zu vernichten versucht. Hierdurch hat auch die Steaua Romana grossen Schaden erlitten; die Raffinerie in Campina wurde planmässig von allen Seiten in Brand gesteckt, es gelang aber den einrückenden deutschen Truppen, das Feuer bald zu löschen. Dem Vernichtungswerk der rumänischen Regierung und ihrer Verbündeten sind 143 749 t Warenvorräte der Ges. zum Opfer gefallen. Die Wiederherstellungsarbeiten auf den Gruben u. in der Raffinerie sind zu Beginn des Jahres 1917 mit grösstem Nachdruck in Angriff ge- nommen worden, doch lässt es sich noch nicht voraussehen, wann alle Schäden völlig gut- gemacht sein werden. Die Verwaltung hofft, dass die Ges. auf Grund des zwischen PDfeutschland und Rumänien abgeschlossenen Friedensvertrages für alle Zerstörungen ent- schädigt wird. Rohölproduktion 1901/02–1916: 142 320, 132 400, 184 608, 209 797, 218 473, 328 340, 335 954, 341 988, 447 021, 402 728, 420 767, 403 008, 382 170, 386 709, 1915 (7½ Monate) 230 940, 1916 (vom 1./1.–27./8. [(Kriegsausbruch] 236 791; in den Raffinerie-Anlagen ver- arbeitetes Rohöl 1901/02–1916: 121 150, 148 094, 175 483, 185 761, 229 416, 313 916, 391 815, 356 615, 465 969, 501 654, 446 427, 501 808, 425 909, 339 328, 1915 (7½ Monate) 213 458; 1916 (vom 1./1.–27./8.) 251 842 t. Die Ges. hatte, um sich in den Ländern von Mittel- u. West-Europa dauernden Absatz cür einen Teil ihrer Produkte zu sichern, sich mit M. 5 000 000 an der Ende 1906 gegründeten Europäischen Petroleum-Union Gesellschaft m. b. H. beteiligt. Dieser Besitz ist in Höhe von M. 3 000 000 aus der früheren Beteil. an der Petroleum Produkte A.-G. hervorgegangen, die Europ. Petroleum-Union hat die gesamten früheren Anlagen der Petroleum Produkte A.-G. und deren Tochter-Gesellschaft, welche vordem die Verkaufs-Organisation der Steaua Romana in Mittel- und West-Europa bildeten, und ferner die einstigen Verkaufs-Organi- sationen der bedeutendsten russischen Petroleum Produzenten, nämlich der Naphta Produktions-Ges. Gebrüder Nobel und der Rothschildschen Produktions-Ges., erworben. Das Stammkapital der Europ. Petroleum-Union beträgt M. 37 000 000. Im Frühjahr 1909 verkaufte die Steaua Romana ihre Beteiligung an der Europäischen Petroleum-Union, ohne dass dadurch das bestehende Verhältnis zur E. P.-U. eine Anderung erlitten hätte. Im Sept. 1913 erwarb sie von der Deutschen Petroleum-A.-G. wieder M. 15 000 000 Anteile der Europ. Petroleum-Union mit Div. pro 1912 gegen Hergabe von Lei 50 000 000 neuen eigenen Aktien, welche mit 25 % einbezahlt waren. Im Frühjahr 1915 wurde ein weiterer Posten Anteile der Europ. Petroleum-Union erworben. Zur Aufbringung der Mittel für diesen Erwerb wurden Lei 10 000 000 junge Aktien vollgezahlt. Für das rumän. Inland- geschäft hat die Steaua Romana mit anderen rumänischen Raffinerien eine besondere Distributions-Gesellschaft mit einem Kapital von Frs. 1 000 000 gegründet, welche unter Leitung der Steaua Romana steht. Für Klein-Asien und den Archipel hat die Ges. am 23./9. 1909 die Deutsch-Rumänische Petroleum-Ges. m. b. H. (Kapital M. 500 000, hiervon M. 300 000 im Besitz der Steaua), für Bulgarien am 1./1. 1912 die Aktien- gesellschaft „Naphta“ (Kapital Lewa 1 000 000 voll eingezahlt, der Steaua gehörig) ge- gründet. Der Verkauf von Benzin in Deutschl. wird von der Steaua Romana Petroleum-Ges. m. b. H. (Kap. M. 2 000 000), die Anlagen in Hamburg, Regensburg u. Berlin hat, besorgt. Für den Verkauf von Heiz- u. Treiböl in Italien hat die Ges. in 1910 gemeinsam mit der Gruppe der Royal Dutch u. der Société Anonyme d'Armement, d'Industrie et de Commerce (Nobel u. Rothschild) die Societä Anonyma Italiana Importazione Olii mit einem Kapital von Lire 900 000 gegründet (später auf Lire 1 500 000 erhöht), an welcher sie mit einem Drittel beteiligt ist. Kapital: Lei 100 000 000 in 200 000 Aktien à Lei 500, voll eingezahlt. Urspr. A.-K. Lei 2 400 000, dann auf Lei 10 000 000, hierauf durch G.-V.-B. vom 28. Okt./10. Nov. 1903 auf Lei 17 000 000, durch G.-V.-B. vom 31. Okt./13. Nov. 1905 auf Lei 24 000 000 u. durch Beschluss der a. o. G.-V. v. 6./19. Dez. 1906 auf Lei 30 000 000 erhöht. Die a. o. G.-V. v. 17./30. April 1910 beschloss, das A.-K. von Lei 30 000 000