Ausländische Industrie-Gesellschaften. 545 englische Zerstörungskommission die gesamten Grubenanlagen u. Raffinerien der rumän. Erdölgebiete zu vernichten versucht. Hierdurch hat auch die Steaua Romana grossen Schaden erlitten; die Raffinerie in Campina wurde planmässig von allen Seiten in Brand gesteckt, es gelang aber den einrückenden deutschen Truppen, das Feuer bald zu löschen. Dem Vernichtungswerk der rumänischen Regierung und ihrer Verbündeten sind 143 749 t Warenvorräte der Ges. zum Opfer gefallen. Die Wiederherstellungsarbeiten auf den Gruben u. in der Raffinerie sind zu Beginn des Jahres 1917 mit grösstem Nachdruck in Angriff ge- nommen worden, doch lässt es sich noch nicht voraussehen, wann alle Schäden völlig gut- gemacht sein werden. Die Verwaltung hofft, dass die Ges. auf Grund des zwischen Deutschland und Rumänien abgeschlossenen Friedensvertrages für alle Zerstörungen ent- schädigt wird. Rohölproduktion 1901/02–1915: 142 320, 132 400, 184 608, 209 797, 218 473, 328 340, 335 954, 341 988, 447 021, 402 728, 420 767, 403 008, 382 170, 386 709; 1915: (7½ Monate) 230 940; 1916: (vom 1./1.–27./8. [Kriegsausbruch] 236 791; 1917: 171 026 t: in den Raffinerie- Anlagen verarbeitetes Rohöl 1901/02–1915: 121 150, 148 094, 175 483, 185 761, 229 416, 313 916, 391 815, 356 615, 465 969, 501 654, 446 427, 501 808, 425 909, 339 328; 1915: (7½ Monate) 213 458; 1916: (vom 1./1.–27./8.) 251 842; 1917: ? t. Die Ges. hatte, um sich in den Ländern von Mittel- u. West-Europa dauernden Absatz für einen Teil ihrer Produkte zu sichern, sich mit M. 5 000 000 an der Ende 1906 gegründeten Europäischen Petroleum-Union Gesellschaft m. b. H. beteiligt. Dieser Besitz ist in Höhe von M. 3 000 000 aus der früheren Beteil. an der Petroleum Produkte A.-G. hervorgegangen, die Europ. Petroleum-Union hat die gesamten früheren Anlagen der Petroleum Produkte A.-G. und deren Tochter-Gesellschaft, welche vordem die Verkaufs-Organisation der Steaua Romana in Mittel- und West-Europa bildeten, und ferner die einstigen Verkaufs-Organi- sationen der bedeutendsten russischen Petroleum Produzenten, nämlich der Naphta Produktions-Ges. Gebrüder Nobel und der Rothschildschen Produktions-Ges., erworben. Das Stammkapital der Europ. Petroleum-Union beträgt M. 37 000 000. Im Frühjahr 1909 verkaufte die Steaua Romana ihre Beteiligung an der Europäischen Petroleum-Union, ohne dass dadurch das bestehende Verhältnis zur E. P.-U. eine Anderung erlitten hätte. Im Sept. 1913 erwarb sie von der Deutschen Petroleum-A.-G. wieder M. 15 000 000 Anteile der Europ. Petroleum-Union mit Div. pro 1912 gegen Hergabe von Lei 50 000 000 neuen eigenen Aktien, welche mit 25 % einbezahlt waren. Im Frühjahr 1915 wurde ein weiterer Posten Anteile der Europ. Petroleum-Union erworben. Zur Aufbringung der Mittel für diesen Erwerb wurden Lei 10 000 000 junge Aktien vollgezahlt. Für das rumän. Inland- geschäft hat die Steaua Romana mit anderen rumänischen Raffinerien eine besondere Distributions-Gesellschaft mit einem Kapital von Frs. 1 000 000 gegründet, welche unter Leitung der Steaua Romana steht. Für Klein-Asien und den Archipel hat die Ges. am 23./9. 1909 die Deutsch-Rumänische Petroleum-Ges. m. b. H. (Kapital M. 500 000, hiervon M. 300 000 im Besitz der Steaua), für Bulgarien am 1./1. 1912 die Aktien- gesellschaft „Naphta“ (Kapital Lewa 1 000 000 voll eingezahlt, der Steaua gehörig) ge- gründet. Der Verkauf von Benzin in Deutschl. wird von der Steaua Romana Petroleum-Ges. m. b. H. (Kap. M. 2 000 000), die Anlagen in Hamburg, Regensburg u. Berlin hat, besorgt. Für den Verkauf von Heiz- u. Treiböl in Italien hat die Ges. in 1910 gemeinsam mit der Gruppe der Royal Dutch u. der Sociétée Anonyme d'Armement, d'Industrie et de Commerce (Nobel u. Rothschild) die Societä Anonyma Italiana Importazione Olii mit einem Kapital von Lire 900 000 gegründet (später auf Lire 1 500 000 erhöht), an welcher sie mit einem Drittel bñʒeteiligt ist. Kapital: Lei 100 000 000 in 200 000 Aktien à Lei 500, voll eingezahlt. Urspr. A.-K. Lei 2 400 000, dann auf Lei 10 000 000, hierauf durch G.-V.-B. vom 28. Okt./10. Nov. 1903 auf Lei 17 000 000, durch G.-V.-B. vom 31. Okt./13. Nov. 1905 auf Lei 24 000 000 u. durch Beschluss der a. o. G.-V. v. 6./19. Dez. 1906 auf Lei 30 000 000 erhöht. Die a. o. G.-V. v. 17./30. April 1910 beschloss, das A.-K. von Lei 30 000000 auf Lei 50 000 000 zu erhöhen. Die neuen mit 50 % eingezahlt. Aktien, welche vom 1./14. Mai 1910 ab div.-ber. sind, wurden mit einem Agio von 30 % auf die Einzahl. der Deutschen Petroleum- Aktien-Ges. in Berlin überlassen. Die G.-V. v. 26. Sept./9. Okt. 1911 ermächtigte den V.-R., nach seinem Ermessen weitere Einzahlungen auf diese neuen Aktien einzufordern. Auf Grund dieser Ermächtigung wurde die Vollzahlung der Aktien zum 30. April/13. Mai 1912 oeeinberufen. In der a. o. G.-V. vom 27. Aug./9. Sept. 1913 wurde beschlossen, das A.-K. um LIeei 50 000 000 auf Lei 100 000 000 zu erhöhen. Die neuen zunächst nur mit 25 % einbe- zahlten Aktien wurden der Deutschen Petroleum-A.-G. gegen M. 15 000 000 Anteile der EHEurop. Petroleum-Union in Zahlung gegeben. Von den jungen Aktien wurden im Frühjal 1915 Lei 10 000 000 vollgezahlt, so dass für das Geschäftsjahr 1915, das die Zeit vom 14./ bis 31./12. 1915 n. St. umfasste, Lei 70 000 000 Aktien div.-ber. waren. Die Vollzahlung der Lei 40 000 000 bisher mit 25 % einbezahlter Aktien letzter Ausgabe wurde auf den 1% 1919 eeinberufen, so dass also von diesem Zeitpunkt das ganze Aktienkapital von Lei 100 000 000 voll div.-ber. ist. .. 5 % Schuldverschreib. von 1905 Serie I: M. 9 000 000 = Lei 11 070 000 in Stücken à M. 11097ò000, 2000 = Lei 615, 1230, 2460. Zs.: 1./5., 1./11. n. St. Tilg.: Von 1905 ab durch Verl. zu 10 1./8. n. St. per 1./11. n. St. nach einem Tilg.-Plane innerh. 30 Jahren, verstärkte? und. mit 3 monat. Frist zulässig. Zahlst.: Berlin: Deutsche Bank, Bank f. Hand e etc. 1919 1920. I. XXXXV