Kredit-Banken und andere Geld-Institüte. Bank für keramische Industrie, Akt.-Ges., Dresden. Gegründet: 25./3. 1919; eingetr. 12./12. 1919. Gründer: Gebr. Arnhold, Dresden; Porzellan- Fabrik C. M. Hutschenreuther, Akt.-Ges., Hohenberg a. d. Eger; Porzellanfabrik C. Tielsch & Co., Akt.-Ges., Neu-Altwasser; Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Akt.-Ges., Charlottenburg; Triton-Werke, Akt.-Ges. (vormals Ferd. Müller), Hamburg; Rich. Blumenfeld, Veltener Ofenfabrik, Akt.-Ges., Velten b. Berlin; Alteste Volkstedter Porzellanfabrik, Akt.-Ges., Volkstedt; Akt.-Ges., Triptis; Vereinigte Magnesia-Co. u. Ernst Hildebrandt, Akt.-Ges., Berlin- Pankow. Zweck: Bankgeschäftliche Unternehmungen aller Art, die sich auf das Gebiet der keramischen, insbesondere der Porzellanindustrie oder auf dasjenige verwandter Geschäfts- zweige und Hilfsbetriebe beziehen. Hierunter fällt der Erwerb, die Gründung, Zusammen- legung und Veräusserung derartiger industrieller Betriebe, sowie von Aktien, Geschäfts- anteilen, Schuldverschreibungen und sonstigen Werten von solchen, der Erwerb, die Gründung, Zusammenlegung und Veräusserung eigener Produktionsstätten, der Rohstoff- bezug, die Förderung der einschlägigen Kunst und Fechnik, insbesondere wissenschaftlicher Versuche, sowie der Produktion überhaupt, die Erhöhung des Absatzes im In- und Aus- lande, sowie die Bildung von Zusammenschlüssen zwecks Erreichung solcher Ziele und sämtliche mit alledem in mittelbarer oder unmittelbarer Verbindung oder Beziehung stehende Geschäfte u. Rechtshandlungen. Die Ges. pachtete das vormals königl. Palais in Leipzig u. hat nun dasselbe als Ausstellungshaus für die keram. Ind. umgebaut. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu pari; ein- gezahlt 25 %. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: ImI. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. April 1920: Aktiva: Aktionäre-Kto 2 250 000, Kasse 1694, Debit. 604 460, Effekten- u. Konsortialbeteilig. 212 500. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Kredit. 27 095, Rein- gewinn 41 559. Sa. M. 3 068 655. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 43 503, Reingewinn 41 559. – Kredit: Provis. 37 072, Zs. 26 919, Effekten 21 071. Sa. M. 85 063. Dividende 1919/20: 4 %. Direktion: Dir. Oscar Kreidl, Dr. Alfred Meyer, Dresden. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. Heinrich Arnhold, Dresden; Stellv. Gen.-Dir. Hugo Auvera, Hohenberg a. d. Eger; Gen.-Dir. Nicol. Jungeblut, Charlottenburg; Bankdir. Stadtrat Dr. Johs. Krüger, Dresden; Dir. Georg Faist, Altwasser; Dir. Wilh Pötter, Hamburg; Dir. Komm.-Rat Curt Gretschel, Triptis; Gen.-Dir. Komm.-Rat Edmund Troester, Rudolstadt; Kaufm. Max Kaufmann, Berlin; Bankier Hans Arnhold, Berlin; Dir. Isidor Silberstein, Pankow; Kommerzial-Rat Rich. Lichtenstern, Wien; Dir. Rich. Blumenfeld, Charlottenburg. Creditanstalt für Industrie u. Handel in Liqu. in Dresden, Johannesstrasse 4. Die Bank war das Finanzinstitut der am 15./6. 1901 in Konkurs geratenen Akt.-Ges- Elektricitäts-Werke (vorm. O. L. Kummer & Co.) in Dresden, welcher Ges. nebst ihrem Konzern die Bank übergrosse Kredite eingeräumt hatte, wodurch sie im Juni 1901 selbst in Zahlungsschwierigkeiten geriet. Zur Befriedigung der Einleger und Buchgläubiger beschloss eine Anzahl Banken und Bankhäuser unter der Bedingung, dass die Wechsel- gläubiger Stundung gewähren, der Creditanstalt ca. M. 6 000 000 gegen Unterpfand zur Ver- fügung zu stellen. Durch diese Hilfsaktion wurde der Ausbruch des Konkurses verhindert und eine ruhige Abwickelung der Geschäfte ermöglicht. Die G.-V. v. 12./7. 1901 beschloss die Liquid. der Bank. (Siehe d. Jahrg. 1901/1902–1903/1904 d. Handbuches.) Das Bankgrund- stück wurde im Dez. 1906 zum Buchwerte von M. 1 350 000 verkauft. Bei Beendigung der Liquidation der Allg. Ind.-Akt.-Ges. hat die Bank zu ihrem eigenen Besitz noch nom. M. 535 000 Aktien der Nordischen Elektrizitäts- u.- Stahlwerke in Danzig hereinnehmen müssen, worauf bei der Sanier. 1905 M. 130 000 nachzuzahlen waren. Die G.-V. der Credit- anstalt v. 10./12. 1906 beschloss dann die in ihrem Besitz befindl. nom. M. 652 000 Vorz.-Aktien der Nord. Elektrizitäts- u. Stahlwerke als II. Liquid.-Rate an die Creditanstalts-Aktionäre im Verhältnis von M. 30 000 Creditanstalts-Aktien zu M. 1000 Nordstahl-Aktien = M. 166 666 in natura zu verteilen, wobei es dem Ermessen der neuen Besitzer freigestellt war, auf letztere Aktien anlässlich der 1906er Sanierung 35 % zuzuzahlen. Die Nord. Elektrizitäts- u. Stahl- werke meldeten übrigens Ende Jan. 1907 den Konkurs an. Das am 12. Juli 1908 beendete 7. Liquidationsjahr 1907/08 schloss mit einer Unterbilanz von M. 17 565 416 ab. (Die Eröffnungs- bilanz vom 12./7. 1901 hatte einen Fehlbetrag von nur M. 17 542 249 ausgewiesen.) 1908 konnten die Steinbrüche im Plauenschen Grunde zu einem annehmbaren Preise verkauft werden, ebenso 1909 ein Trennstück des Riesaer Areals. Der Verlust ermässigte sich 1908/09 auf M. 17 564 042. 1909/10 konnte vom Grundbesitze der Ges. nichts veräussert werden. 1910/11 gingen weitere M. 40 000 an ausstehenden Hypoth.-Geldern ein, auch konnte ein Teil des Risaer Grundbesitzes verkauft werden. Die flüssigen Mittel gestatteten hiernach, eine weitere Liquid.-Rate von 1½ % an die Aktionäre zu verteilen (siehe unten). Im August 1916 wurde der Rest des Risaer Baulandes veräussert, dann 1918/19 2000 qm Bauland in Reick u. den Rest des Grund-