Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 47 Bau-Aktien-Gesellschaft Berlin-Lankwitz in Berlin W. 9, Köthenerstr. 48. (Firma bis 20./3. 1916: Terrain- u. Bau-Akt.-Ges. Berlin-Lankwitz). Gegründet: 13./7., 6./8. u. 22./8. 1912; eingetr. 24./8. 1912. Gründer: Lankwitzer Terrain- u. Baugesellschaft m. b. H., B.-Lankwitz, deren Hauptgesellschafterin die Gemeinde Berlin- Lankwitz war, Gutsbesitzer Friedrich Dillges, Sanitätsrat Dr. Oliven zu Berlin-Lankwitz etc. Zweck: Erwerb u. Veräusserung von Grundstücken, Aufschliessung von Grundstücken, Übernahme u. Ausführ. von Bauten auf eigene u. fremde Rechnung u. andere, die bauliche Entwicklung der Gemeinde B.-Lankwitz fördernde Geschäfte. Die Ges. ist befugt, disponible Barmittel auszuleihen oder sonst nutzbar zu machen, Unternehm., welche nach dem Er- messen des Vorstandes u. des A.-R. ihre Zwecke fördern, zu begründen u. einzurichten oder sich an solchen Unternehmungen zu beteiligen. Das Gelände der Ges. steht zum Teil in ihrem Eigentum, zum Teil hat sie unentziehbare u. gesicherte Rechte darauf. Nach weiteren belangreichen Grundstücksankäufen im J. 1915/16 stellte sich am 30./6. 1916 der unbebaute Besitz an anbaufähigen Strassen im Hochbau- gelände auf 1952 qR, im Landhausgelände auf 2248 qR u. im Villengelände auf 74 qR. Rohland besitzt die Ges. im Hochbaugelände 54 680 dR, im Landhausgelände 15 386 qR. An Gebäuden besass die Ges. Ende Juni 1916 im Hochbaugelände 8 fertige – im Landhaus- gelände zwei fertige Häuser, enthaltend 107 Wohnungen u. 9 Läden. Bei voller Vermietung bringen diese Häuser unter Annahme der bisherigen Mietspreise über M. 200 000 Ertrag. Die Gebäude sind vornehmlich Hochbauten mit 4 Stockwerken, vereinzelt Landhäuser mit 3 Stockwerken, deren Wohnungen zu einem Preise von M. 350 bis M. 500 für das Zimmer vermietet worden sind. In 1916/17 wurden weder Grundstückumsätze getätigt, noch Bauten ausgeführt. Die Ges. hat lediglich ein Haus von einem Hyp.-Schuldner übernommen und die beiden Bauten bei den Kasernen zu Ende geführt. Um diese 3 Wohnhäuser erhöhten sich die Besitzwerte an Häusern auf M. 3 238 029. Die Abrechnung des J. 1916/17 ergab einen Verlust von M. 11 598, sodass sich der Gesamtverlust auf M. 40 738 erhöhte; 1917/18 auf M. 53 066 u. 1918/19 auf M. 140 654 gestiegen. In den 13 Wohnhäusern der Ges. befinden sich 148 Wohnungen und 13 Läden. Kapital: Bis 1919: M. 1 000 000 in 1000 Nam.-Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Von den Aktien sind 475 Stück Lit. A und 525 Stück Lit. B. Die Aktien B hat sämtlich die Mitgründerin Lankwitzer Terrain- und Baugesellschaft m. b. H. in Berlin- Lankwitz übernommen. Für diese Aktien Lit. B werden Aktienurkunden nur auf besonderem Antrag und auf Kosten des Antragstellers ausgefertigt. Die Aktien Lit. B gingen 1916 in das Eigentum der Gemeinde Berlin-Lankwitz über. Das ganze A.-K. ist voll eingezahlt. Nach dem Beschluss der G.-V. v. 14./1. 1919 sollte das A.-K. um bis M. 3 000 000 erhöht werden; diese Erhöh. ist zum Betrage von M. 1 000 000 auch gemäss Aufsichtsratsbeschluss v. 10./3. 1919 u. 8./4. 1919 erfolgt. Das A.-K. beträgt jetzt M. 2 000 000. Auf diese A.-K.- Erhöh. werden ausgegeben 1000 auf den Inhaber u. über M. 1000 lautende Aktien zum Nennbetrage, zuzügl. 4 % Zs. v. 1./1. 1919 bis zum Zahlungstage u. zuzügl. der Stempel- kosten, die vom 1./1. 1919 div.-ber. sind; von ihnen erhalten 700 Stück (Gruppe C) gemein- sam mit den Aktien Gruppe A von dem jährlichen Reingewinn vorweg 5 %, 300 Stück sind Gruppe D im Gewinn A u. C nachstehend. Das gesamte A.-K. zerfällt nunmehr in über M. 1000 Iautende Aktien, 475 Stück auf Namen (Gruppe A), 700 Stück auf den Inhaber (Gruppe C), beide Gruppen zugleich bevorrechtigt hinsichtlich des Gewinnanteils, 525 (Gruppe C) auf den Namen u. 300 Stück (Gruppe D) auf den Inhaber. Hypotheken u. Kaufschulden: M. 8 473 080. Die Ges. hat es für zweckmässig gehalten, zum Teil selbst zur Bebauung ihres Geländes zu schreiten. Tilgungsanleihe: M. 1 000 000, aufgenommen 1915/16; bis 1954 zu tilgen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., dann 10 % Tant. an A.-R., etwaige a. 0. Rücklagen, Rest weitere Div. Aus dem verbleib. Überschuss wird zunächst den Aktionären die etwa rückständige Div. dergestalt gezahlt, dass dieselben auch nach Eintritt der Ges. in Liquidation auf das eingezahlte A.-K. noch 5 % laufende Zs. erhalten. Von dem Rest erhält der A.-R. einen Anteil von 10 %; dieser Anteil verringert sich um diejenigen Summen, welche dem A.-R. durch feste Vergütungen etwa bereits früher zugeflossen sind. Der alsdann noch verbleibende Überschuss wird unter die Aktionäre gleichmässig verteilt. Siehe auch oben. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Gelände u. Geländerechte 6 945 243, Häuser 3 335 158, Kapitaleinlagerest 490 000, Wertp. 807 703, verschied. Guthaben 1 007 748, Beteilig. 25 000, Lagerbestände 23 469, Hypoth. 25 000, Einricht. 1, Kassa 1049, Verlust 140 654. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 852, Sonderrückl. 8323, Tilgungsanleihe 1 000 000, Hypoth. u. Kauf- schulden 8 473 080, versch. Verbindlichkeiten 1318 773. Sa. M. 12 801 028. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 53 066, Unk. 21 600, Kursverlust 110 699. – Kredit: Verschiedenes 31534, Hausverwalt. 13 175, Verlust 140 654. Sa. M. 185 365. Dividenden 1912/13–1918/19: 0, 0, 0, 07 0, 0, 0 %. Direktion: Rud. Barsch. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bürgermeister Dr. Rud. Beyen- dorff, Oberstleutnant Carl Nissen-Meyer, B.-Lankwitz; Otto Mediger, Hamburg.