Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 51 Boden-Aktiengesellschaft Steglitz, Sitz in Berlin, W. 9, Potsdamerstr. 4. Gegründet: 12./6. 1909, eingetr. 24./6. 1909. Gründer siehe ds. Handb. 1913/14. Zweck: Der Erwerb von Grundstücken aller Art sowie deren Verwaltung u. Verwertung insbesondere auch Herstellung von Strassen, Plätzen, Baulichkeiten u. sonst. Anlagen u. auch Veräusserungen im ganzen oder in Parzellen. Die Ges. ist befugt, Darlehen gegen hypoth. Sicherheit zu geben u. zu nehmen, Kredite in Anspruch zu nehmen, Barmittel durch Anlegung bei Bankhäusern, Ankauf oder Beleihung von Effekten, Ausleihungen oder Diskontierungen von Wechseln nutzbar zu machen, Unternehmungen, welche nach dem Ermessen des Vorstands u. des A.-R. ihre Zwecke fördern, zu begründen, einzurichten oder sich an solchen Unternehm. zu beteiligen. Die Ges. hat in Steglitz 7180 qR u. in Marien- felde 6150 qR Nettobauland erworben, die am 31./3. 1910 mit M. 2 514 485 zu Buche standen. Von dem kleineren Teil des Steglitzer Grundbesitzes, für den Landhausbau vorgeschrieben ist, wurde 1909/10 ein Grundstück mit einem Gewinn von M. 27 194 verkauft. 1910/11 Ver- kauf von 4 Baustellen (zus. 352.1 qR) in Steglitz. Abzüglich der an die Gemeinde ab- zutretenden Parzellen verblieben in Steglitz rund 6200 dR. 1911/12 875 qR, 1912/13 530 qR, 1913/14 656 qR verkauft, 1914/15 2 Arealverkäufe von 169.55 qR. verrechnet, so dass Ende März 1915 verblieben 3941 qR. Diese liegen im Hochbaubezirk. Von dem Grundbesitz in Marienfelde hat die Ges. 1910/11 eine an der Berlinerstr. belegene Front-Baustelle mit an- gemessenem Nutzen, ebenso 1911/12 3 Baustellen, 1913/14 2 Baustellen (128 qR) verkauft. Des weiteren wurden 1910/11 einige Grundstücksparzellen an die Gemeinde Marienfelde gegen eine entsprechende Entschädigung im Enteignungswege abgetreten. Der Bebauungsplan für das Steglitzer Areal ist genehmigt. Die Ges. bebaute 1914/15 4 Grundstücke in Steglitz am Stadtpark, mit M. 1 010 945 verbucht. Buchwert des gesamten unbebauten Grundbesitzes ult. März 1917 M. 2 275 665. Im J. 1916 wurde ein Haus in Wilmersdorf übernommen. Im J. 1916/17, 1917/18 u. 1918/19 fanden keine Verkäufe statt, dagegen wurden 1916/17 u. 1918/19 je 3 früher verkaufte Parzellen wieder zurückgenommen. 1919/20 musste der Marienfelder Grundbesitz verkauft werden, weil dessen Aufschliessung noch grosse Mittel erfordert hätte, ferner wurden 2 Baustellen vom Steglitzer Grundbesitz zu Friedenspreisen abgestossen. Zwei Kaufverträge mussten aufgehoben und die Gewinne zurückgebucht werden. Im Jahre 1920/21 wurden bereits eine Baustelle und 4 selbsterbaute Häuser verkauft. Im J. 1914/15 ermässigte sich der Gewinnvortrag v. M. 101 896 auf M. 36 418, aufgezehrt in 1915/16, ausser- dem ergab sich ein Verlust von M. 57 757, erhöht 1916/17 auf M. 258 448, 1917/18 auf M. 396 906; hiervon M. 348 000 durch Akien Zuzahlung gedeckt (siehe bei Kap.), sodass ein Verlust von M. 48 906 verblieb, erhöht 1918/19 um M. 258 964, 1919/20 um M. 75 751 auf M. 383 622. Kapital: M. 1 200 000 in 870 Vorz.-Aktien u. 330 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Zur Zuführ. neuer Mittel beschloss die G.-V. v. 31./8. 1917 eine einmalige Zuzahl. von 40% = M. 400 pro Aktie einzufordern, wodurch diese in Vorz.- Aktien umgewandelt werden. (Frist zur Zuzahl. 3./7. 1918.) Auf diese Vorz.-Aktien werden bei Auflös. der Ges. zunächst M. 1400 gezahlt, der dann verbleibende Überschuss wird auf die St.- u. Vorz.-Aktien verteilt. Bei einer etwaigen Div.-Ausschüttung erhalten die Vorz.- Aktien vorweg eine Dividende von 5 % auf den Nennbetrag. Ein etwaiger weiter zur Ver- fügung stehender Reingewinn wird auf die St.- und Vorz.-Aktien verteilt. Die G.-V. v. 23./3. 1918 beschloss noch für die Zuzahlungen eine Sicherheitshypoth. auf. den Steglitzer Grundbesitz zu bestellen. Die Zuzahlung wurde auf 870 Aktien mit M. 348 000 geleistet. A.-K. jetzt wie oben. Die G.-V. v. 31./8. 1918 beschloss den Wegfall der Div.-Zahlung. Vorhandener Gewinn soll nach Tilgung der Oblig.-Anleihe zur Rückzahl. auf Aktien verwendet werden. Hypotheken: M. 1 390 560 auf unbebautem und M. 1 536 500 auf bebautem Grundbesitz. Hypoth.-Anleihe: M. 300 000 in 6 % Oblig. à M. 1000; lt. G.-V. v. 17./7. 1915. Tilg. zu pari durch Auslos. im Jan. auf 1./5. (zuerst 1916). In Umlauf am 31./3. 1920 M. 202 000. Eine Rückzahl. auf Aktien u. die Zahlung einer Div. von mehr als 5 % darf erst erfolgen, wenn die Oblig. getilgt sind. Zahlst.: Berlin: Dienstbach & Möbius. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Aug. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige weitere Rückl., 4 % Div., dann je 5 % Tant. an Vorst. u. A.-R., Rest nach G.-V.-B. Ausser obiger Tant. bezieht der A.-R. eine feste Vergüt. von zus. M. 5000. Wegen Abänd. lt. G.-V. v. 31./8. 1917 siehe bei Kap. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Grundstücke einschl. Strassenanlagen 1 823 565, Hausgrundstücke 1 840 487, Kassa 1136, Bankguth. 216 310, Restkaufgelder 18 200, sonstige Debit. 87 120, Inventar 1, Hypoth.-Forder. 258 846, Effekten 21 576, Verlust 383 622. —– Passiva: Vorzugsaktien 870 000, Stammaktien 330 000, Obligat. 202 000, Hypoth 2 927 060, do. Tilgungsmasse 20 866, vorausbez. Mieten 3387, Bankschulden 103 575, sonst. Kredit. 187 321, Obligat.-Zs. 6655. Sa. M. 4 650 865. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 307 870, Kursverlust 2224, Verlust durch ausgefallene Hypoth. 34 799, do. bei Aufheb. von Kaufverträgen 35 332, Hypoth.- Damnum 837, Zs. 93 880, Steuern 13 941, Handl.-Unk. 27 038. – Kredit: Pachteinnahmen 1440, Gewinn aus verkauftem Grundbesitz 127 937, Hauserträgnisse 2924, Verlust 383 622. Sa. M. 515 923. 4*