Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 163 Alsterthalbahn-Akt.-Ges., im Gutsbezirk Wellingsbüttel, Kreis Stormarn. (Hamburger Adresse: Plan Nr. 6.I.) Gegründet: 6./9. 1912; eingetr. 9./9. 1912 in Wandsbek. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspurigen Hauptbahn von Ohlsdorf über Wellingsbüttel nach Poppenbüttel und die unentgeltliche Abtretung der fertiggestellten Bahn an den Preuss. Eisenbahnfiskus. Das zur plan- u. anschlagsmässigen Vollendung u. Ausrüstung der Bahn erforderl. Anlagekapital wurde auf den Betrag von M. 2 183 000 festgesetzt. Von diesem Kapital waren M. 500 000 im Wege der Aktienbegebung aufzubringen (siehe A.-K.). Das weiter benötigte Kap. von M. 1 683 000 stellte die Alsterthal-Terrainges. der Alsterthal- bahn-Akt.-Ges. in der Form eines nicht rückzahlbaren unverzinsl. (verlorenen) Zuschusses zu den Baukosten zur Verfüg. Die Frist für die Vollendung u. Inbetriebnahme der Bahn ist bis 1./10. 1921 verlängert worden. Eine provisorische Inbetriebnahme der Alstertalbahn erfolgte aber im Jan. 1918. Der Staatsregierung steht, unbeschadet des gesetzlichen Ankaufsrechts, das Recht zu, unter den nachstehenden Bedingungen das gesamte Eisenbahnunternehmen zu erwerben: I. a) Erfolgt der Erwerb bei Fertigstellung der Alstertalbahn, so geht das gesamte Unter- nehmen mit allem Zubehör, ohne jegliche Entschädigung schulden- und lastenfrei in das nbeschränkte Eigentum des preuss. Staates über. b) Erfolgt die eigentümliche Übernahme des Bahnunternehmens durch den preuss. Staat zu einem späteren Zeitpunkte, jedoch vor Ablauf von 10 Jahren nach der Betriebseröffnung der Bahn, 8o sind der Alstertalbahn- A.-G. für die schulden- und lastenfreie Abtretung des gesamten Unternehmens mit allem Zzubehör und allen Fonds an den preuss. Staat diejenigen Summen zurückzuzahlen, die von der Ges. bis zum Tage des Erwerbs für die Betriebsführung an die Staatseisenbahn- verwaltung entrichtet worden sind. II. Nach Ablauf von 10 Jahren nach der Betriebs- eröffnung der Bahn ist die Alstertalbahn verpflichtet, das gesamte Unternehmen mit allem Zubehör und allen Fonds gegen Erstattung der aus eigenen Mitteln aufgewendeten not- wendigen und nützlichen Anlagekosten jederzeit an den preuss. Staat auf dessen Verlangen abzutreten. Als eigene Mittel gelten auch die nach Massgabe des Artikels II der Konzessions- urkunde von der Alstertal-Terrainges. aufgewendeten Beträge. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, von den Gründern zu pari übernommen. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Forder. an die Aktionäre 275 000, Bahnbau 2 365 226, Kassa 342, Bankguth. 1416, Wertp. 86 725, Debit. 100 514, Verlust 248 054. – Passiva: A.-K. 500 000, Rückstell. 2 523 876, Kredit. 43 403. Sa. M. 3 077 280. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 1641, Kursgewinn 850, Verlust 47 316. – Kredit: Verwalt.-Kosten Bahnbaukosten 8348, Kursverlust 1975. Sa. M. 49 808. Dividenden 1912/13–1919 20: 0 % (Baujahre). Direktion: Hausmakler Friedr. Wilh. Wentzel, Hamburg, Plan Nr. 6; Dr. jur. Gottfried Krichauff, Klein Flottbek, Elbchaussee 8; H. C. Vering, Hamburg, Holzdamm 8 I. Prokuristin: Hermine Malwine Kohler, Hamburg. Aufsichtsrat: Vors. Ed. Henneberg, Poppenbüttel; Stellv. Conrad Reuter, Berlin; Hans Kirsten, Hamburg; Joachim Hübbe, Belitz i. M. Eisenbahn-Gesellschaft Altona-Kaltenkirchen-N eumünster in Altona a. E., Kaltenkirchenerstr. 1. Gegründet: 21./6. 1883. Konz. für Altona-Kaltenkirchen v. 27./4. 1883, für Kaltenkirchen- Bramstedt v. 10./5. 1897. Zur Verlegung der Bahn von der Provinzialchaussee wurde die Allerhöchste Konz. am 18./9. 1911 erteilt (siehe unten). Mit dieser Verlegung von der Chaussee wurde die Verbindung mit der Staatsbahn nach Stellingen verlegt. Erwerbs- berechtigt war der Preuss. Staat nach 30 Jahren auf Grund der letzten 5 jähr. Durchschnitts- Div. bezw. nach den event. Vereinbarungen; jedoch ist in der Konzessionsurkunde für die neue Strecke Bramstedt-Neumünster ausgesprochen dass der Preuss. Staat von dem Rechte auf Erwerbung der Bahn erst 9 Jahre nach der Betriebseröffnung der Strecke Bramstedt- Neumünster Gebrauch machen kann. Zweck: Betrieb einer Neben-Eisenbahn zwischen Altona über Kaltenkirchen nach Bramstedt zur Beförderung von Personen und Gütern aller Art. Die Strecke Altona- Kaltenkirchen ist am 8./9. bezw. 24./11. 1884, die Strecke Kaltenkirchen-Bramstedt am 20./8. 1898 eröffnet. Die Strecke Altona-Ellerau, welche auf der Altona-Kieler Chaussee läuft, wurde 1911/12 auf eigenen Bahnkörper verlegt u, der Betrieb der neuen Strecke am 17./12. 1912 eröffnet. Die G.-V. v. 21./5. 1913 beschloss Anderung der Firma Altona-Kalten- kirchener Eisenbahn-Ges. in Eisenbahn-Ges. Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (erst 1915 erfolgt), sowie Weiterführung der Bahn von Bad Bramstedt nach Neumünster, wofür die Konzess. 1914 erteilt wurde. Diese neue, 20 km lange Strecke wurde am 1./8. 1916 eröffnet. Bahnlänge jetzt 67.02 km, Nebengleise 24.34 km, Spurweite 1.435 m. Kapital: M. 5 340 000, und zwar M. 402 000 in 1340 St.-Prior.-Aktien (Lit. A) à M. 300, M. 438 000 in 146 St.-Prior.-Aktien (Lit. B) à M. 3000 (diese im Besitz der Stadt Altona), M. 360 000 in 1200 St.-Aktien I à M. 300, M. 660 000 in 550 St.-Aktien II von 1897 à M. 1200, M. 1 410 000 in 1175 St.-Aktien III von 1911 à M. 1200, sowie 1725 neue St.-Aktien v. 21/5. 119