Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 165 Brandenburgische Städtebahn-Akt.-Ges. in Brandenburg, Werderstrasse 26 (Sitz bis 9./3. 1914 in Berlin). Gegründet: 2./3. 1901; eingetr. 30./3. 1901. Konz. f. Nebenbahn v. 11./2. 1901. Gründer: Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges., Berlin; Königl. Preuss. Fiskus; Provinz Brandenburg; Kreis Zauch-Belzig; Kreis Westhavelland; Kreis Ruppin; Stadtgem. Brandenburg. Zweck: Bau u. Betrieb einer eingleisigen normalspurigen Nebeneisenbahn von Treuen- brietzen über Belzig, Brandenburg, Rathenow nach Neustadt a. D. Länge 125,6 km. Die Bauarbeiten begannen im April 1901, die Inbetriebnahme der Gesamtstrecke erfolgte am 1./4. 1904. Seit 1./4. 1914 führt die Ges. den Betrieb selbst. Kapital: M. 12 954 000 in 4000 St.-Aktien Lit. A u. 8954 St.-Aktien Lit. B; sämtl. à M. 1000. Die St.-Aktien Lit. A erhalten vorweg 4 % Div. (ohne Nachzahl.-Anspruch) u. sind bei einer event. Liquid. am Kapital bevorzugt. Nachdem auch die St.-Aktien B 3½ % Div. erhalten haben, wird der Rest an beide Aktienarten gleichmässig verteilt. Die Finanzierung dieses Bahnunternehmens ist in der Weise durchgeführt, dass die Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs- Ges. M. 4 000 000 in Prior.-Aktien, die beteiligten 4 Kreise u. die Prov. Brandenburg rund M. 5 000 000 St.-Aktien Lit. B u. der Preuss. Staat M. 4 000 000 St.-Aktien Lit. B übernommen haben. Die M. 4 000 000 St.-Aktien A, früher im Besitz der Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs- Ges., wurden 1904 von der Kgl. Scehandlung angekauft. Anleihen: M. 60 000 zu 4 %; M. 47 500 zu 4 %; M. 90 000 zu 4 %: M. 120 000 zu 4½ %; sämtlich im Bahngrundbuch eingetragen. Getilgt bis Ende März 1920 zus. M. 71 500. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., des Bilanz-R.-F. (5 %), des Spez.-R.-F. (bis zu M. 150 000), event. vertragsm. Tant. an Beamte, Rest Div. (siehe A.-K.). Der A.-R. erhält keine Tant., sondern nur Reisekosten u. Tagegelder für die Reise- u. Sitzungstage. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Bahnanlage 14 472 421, Sicherh.-Wertp. 311 839, Wertp. 1 150 730, Oberbaustoffe des Ern.-F. 255 188, Debit. 614 431, Verlust 419 186. – Passiva: A.-K. 12 954 000, Anleihe 246 000, Tilg.-F. 71 500, Verfüg.-F. 1 080 765, Ern.-F. 262 944, Sonder- rückl. 157 454, Vermögen 122 376, Sicherheits-F. 312 764, Kredit. 2 015 992. Sa. M. 17 223 797. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 4 400 598, Anleihe-Zs. 11 589, Tilg. der Anleihen 8000, Kursverluste 44 137, Bankzs. 27 071. – Kredit: Betriebseinnahmen 4 072 210, Verlust 419 186. Sa. M. 4 491 397. Dividenden: 1904/05–1918/19: Vorz.-Aktien: , 1.6, 2.3. 1.8, 2, 2.2, 2½, 1.8, 2, 3.5, 4, 4, 4, 4, 0 %. St.-Aktien: 1904/05–1914/15: 0, 1915/16–1919/20: %, 1½, 3, 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Staatsminister Friedr. Wilh. von Loeboll, Charlottenburg; Landrat Bernh. von Tschirschky u. Boegendorff, Belzig; Geh. Baurat E. Gantzer, B.-Steglitz. Prokurist: Betriebsleiter Reg.-Baumeister a. D. Karl Joseph. Aufsichtsrat: (8–12) Vors. Landrat Klaus von Bredow, Rathenow; Rittergutsbes. Wilh. von Quast, Radensleben; Wirkl. Geh. Ober-Finanzrat Lottner, Landessyndikus Gerhardt, Geh. Finanzrat Dr. Kipler, Berlin; Major a. D. Wichard von Rochow, Golzow; Bürgermeister O. Simon, Rhinow; Geh. Baurat Mertens, Geheim. Reg.-Rat Binzer, Reg.-Rat Arnold, Reg.- u. Baurat Dr.-Ing. Wienecke, Magdeburg; Oberbürgermeister Schleusener, Brandenburg; Bürgermeister Jahn, Treuenbrietzen; Landrat von dem Knesebeck, Neuruppin; Reg.- u. Baurat Foellner, Magdeburg; Oberbürgermeister Ausländer, Brandenburg. Zahlstelle: Berlin: Bank für Handel u. Ind. Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Actiengesellschaft in Braunschweig, Geysostrasse 15. Gegründet: 27./8. 1900; handelsger. eingetr. 5./9. 1900. Preuss. Konz. für Nebenbahnen 4./3. 1901. Braunschweig. Konz. 21./8. 1900 auf unbestimmte Zeit. Für den Erwerb der Bahn- linien der Ges. gilt der zwischen der königl. preuss. u. der herzogl. braunschweig. Staats- regierung abgeschlossene Staatsvertrag. Zweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahnen von Schöningen über Hötzum nach Glies- marode u. von Hötzum nach Mattierzoll nach Massgabe der der Ges. erteilten Konz. u. der staatsaufsichtsseitig festgestellten Baupläne. Der Betrieb wurde am 15./2. 1902 eröffnet. Die Strecke Gliesmarode-Mattierzoll wurde bereits 11./11. 1901 für den Güterverkehr eröffnet; die Reststrecke Hötzum-Schöningen 2./1. 1902. Die Linie Schöningen-Hötzum-Gliesmarode (Braunschweig) durchschneidet lediglich braunschweig. Staatsgebiet, während die Linie Mattierzoll-Hötzum auf 2 km Länge durch preuss. Staatsgebiet hindurchgeführt wird. Die Linie Schöningen-Gliesmarode (Braunschweig) bildet die Fortsetzung der Nebenbahn Oschersleben-Schöningen (A.-G.) und erhält durch Vermittelung dieser Linie in Oschers- leben u. Schöningen Anschluss an die preuss. Staatseisenbahn. Durch Erlass v. 15./5. 1918 ist die selbständige Einführ. nach Braunschweig mit dem Endbahnhofe Braunschweig- Nordost genehmigt worden. Die neue Strecke ist am 1./2. 1920 eröffnet. Die Gleis- anlagen der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges. nach Bahnhof Braunschweig-Nord werden seit Eröffnung dieser neuen Strecke nicht mehr benutzt. Die Linie Mattierzoll- Hötzum vereinigt sich in Hötzum mit der Linie Schöningen-Braunschweig-Nordost und schliesst in Mattierzoll an die preuss. Staatsbahn an. Ausserdem wird sie in Mattierzoll mit der normalspurigen in Privatbesitz befindlichen Kleinbahn Heudeber-