Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- Betriebs-Gesellschaften. 181 gegen dieselbe Entschädigung, mind. aber gegen Zahlung des auf den Bau der Bahn ver- wendeten Anlagekapitals an den Staat oder an einen von der Staatsregier. bezeichneten Dritten abzutreten, wenn die Ges. es ablehnt, die nach dem Ermessen des Ministers bezw. der obersten Reichsbehörde gebotene Umänder. zu einer Vollbahn vorzunehmen. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspurigen Eisenbahn von Königsberg nach Bad Cranz für personen- u. Güterverkehr. Länge 28,3 km. Betriebseröffnung am 31./12. 1885. Gemäss G.-V.-B. v. 8./8. 1894 wurde ferner die vollspurige Nebenstrecke Cranz-Cranzbeek, 2,2 km. ausgebaut u. am 8./7. 1895 eröffnet. Die G.-V. v. 29./1. 1898 beschloss den Bau der voll- spurigen Nebenbahn Cranz-Neukuhren, 18,19 km (Eröffn. des Gesamtbetriebes am 25./5. 1901, teilweise [15 km] schon am 20./12. 1900 eröffnet), sowie die Einführung des Vollbahnbetriebes während der Sommermonate auf der Hauptbahn (am 5./8. 1900 aufgenommen). Die G.-V. v. 25./9. 1912 beschloss die Ausdehnung des Unternehmens auf die Übernahme des Baues u. zeitweiligen Betriebes einer Kleinbahn von Grossraum nach Ellerkrug. Kapital: M. 3 000 000, u. zwar M. 1 442 000 in 2884 Aktien (Nr. 1–2884) à M. 500 u. M. 1 558 000 in 1558 Aktien (Nr. 2885–4442) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 442 000; die G.-V. v. 25./2. 1899 beschloss Erhöhung um M. 558 000 in 558 Aktien à M. 1000, welche von der Deutschen Genoss.-Bank für M. 700 000 übernommen wurden; von diesen neuen Aktien wurden M. 524 000 den Aktionären 6.–20./3. 1900 zu 130 % abzügl. 4 % Bau-Zs. vom Zahlungstage bis 31./3. 1900 angeboten, nicht bezogene Stücke zu 136 % anderweitig begeben: Lt. G.-V. v. 25./9. 1920 weiter erhöht um M. 1 000 000 auf M. 3 000 000 in Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920, übernommen von der Dresdner Bank zu 112½ % u. den Aktion. im Verh. 2: 1 zu 117½ % angeboten. Die Kap.-Erhöh. diente zur Deckung der schweb. Schuld u. Wiederauffüll. der in Anspruch genommenen Fonds sowie zur Beschaff. von Mitteln für Erweiter. der Bahnanlagen. Anleihen: M. 200 000 in 4 % Oblig. lt. G.-V. v. 25./2. 1899, Stücke à M. 1000. Zs.: 1./4. u. 1./10. Tilg. zau pari ab 1./4. 1905 durch jährl. Ausl. von 1 % im Aug. (zuerst 1904 auf 1./4.) Zahlst.: Berlin u. Königsberg: Dresdner Bank. M. 200 000, aufgenommen 1905 bei der städt. Sparkasse zu Königsberg, verzinsl. zu 4 % u. tilgbar mit 1 % ab 1./4. 1907. M. 200 000 zu 4 % lt. G.-V. v. 28./9. 1908. Tilg. ab 1./4. 1910 mit 1 % p. a. Ungetilgt am 31. März 1920 von allen 3 Anleihen: M. 506 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Bis 30./9. in Berlin oder Königsberg. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 500 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Vorerst Dotation des Ern.-F., des Spez.-R.-F. (bis M. 30 000 erreicht) event. Abschreib., hierauf etwaige Tant. an Dir. u. Beamte, 5 % zum Bilanz-R.-F. (Grenze 10 %), event. Sonderrückl., Rest bis 4 % als Div. Bleibt alsdann noch ein Überschuss, 80 erhält von diesem der A.-R. noch bis 7½ % Tant., weiterer Überrest wieder Div. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Bahnanlage einschl. Verbesser. abz. Wert des verkauften Landes in Neukuhren 3 243 070, Wertp. 537 203, Kaut. der Beamten etc. 20 996. Naterialwerte des Ern.-F. 2066, Bankguth. abz. M. 473 617 Verpflicht. 872 521, Materialwerte des Betriebes, Betriebsvorschüsse u. Kassa 21 064, Eorder. der Betriebsrechnung 374 793. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 506 000, getilgte do. 94 000, Schuld an die Betriebsrechn. 374 793, Ern.-F. 375 411. Spez.-R.-F. 35 291, Bilanz-R.-F. 201 410, Neben-Ern.-F. 26 865, Dispos.-F. 40 000, Unterst.-F. 3767, Kaut.-Forder. der Beamten etc. 20 996, Div.-F. der Vorjahre 5292, Talonsteuer-Res. 9207 (Rückl. 4600), Renten-F. 70 956, Kriegsschäden-F. 40 000, Schuld an fremde Verwalt. aus dem Abrechnungsverfahren 1 030 635, Oblig.-Zs. 20 240, do. Tilg. 9760, Staatseisenbahnsteuer 16 250, Div. 160 000, Tant. 10 636, Vortrag 20 201. Sa. M. 5 071 716. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 1 532 598, Rückl. in den Ern.-F. 49 175, Betriebsüberschuss 241 688. – Kredit: Vortrag 50 286, Betriebseinnahme 1 745 656. Zs. 27 518. Sa. M. 1 823 461. Kurs Ende 1902–1920: 111, 118, 128.10, 147, 157, 133, 118.75, 127.75, 132.30, 138.50, 131, 130.50, 135.50*, –, 120, 125, 122*, 133, 142 %. Aufgelegt 27./6. 1894 zu 30 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1902/03–1919/20: 4¼, 5½, 5 /, 5 /0, 6½, 4½, 6, 6½, 7, 7½, § 6* 7½, 8 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Baurat H. Castner, Berlin; Reg.-Baumeister Aloys Linden, Königsberg. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Bankier Sigm. Weill, Stellv. Bank-Dir. Wilh. Kleemann, Berlin; Bankier Wilh. Ramm, Rechtsanw. Eugen Goldstein, Berlin; Oberpräsident z. D. Adolf von Batocki, Bledau. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Königsberg i. Pr.: Dresdner Bank; Berlin: Jarislowsky & Co. Lausitzer Eisenbahn-Gesellschaft in Sommerfeld., Reg.-Bezirk Frankfurt a. O. Gegründet: 21./3. 1896. Am 1./12. 1896 Rauscha-Freiwaldau, am 1./10. 1897 Teuplitz- Sommerfeld, am 15./6. 1898 Muskau-Teuplitz eröffnet; 1894 u. 1895 Hansdorf-Priebus erbaut. Konz. v. 29./4. 1896 u. 11./2. 1901 nach dem Gesetz v. 3./11. 1838. Qweck: Bau u. Betrieb der vollspurigen Nebenbahnen a) Muskau-Teuplitz-Sommerfeld (Länge 42,68 km) u. b) Rauscha-Freiwaldau (8,42 km). Die G.-V. v. 28./9. 1900 beschloss c) An- kauf der normalspurigen Nebeneisenbahn Hansdorf-Priebus (Länge 23 km) von der Lokal- bahn-A.-G. in München für M. 1 479 000 mit Wirkung ab 1./4. 1901. Alle drei Bahnen sind N=