198 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Übernahme des Betriebes der Kleinbahnen der Kreise Ost- u. Westprignitz (im ganzen 194.04 km, davon ca. 92 km vollspurig u. ca. 102 km schmalspurig) – u. zwar für Rechnung dieser Kreise – ausgedehnt. Kapital: M. 3 420 000 in 4500 St.-Aktien B und 4500 Prior.-St.-Aktien A à M. 300, sowie 360 St.-Aktien B u. 360 Prior.-St.-Aktien A à M. 1000. Die Prior.-St.-Aktien A besitzen Vorzugsrecht auf 4½ % Div. (ohne Nachzahlungsanspruch) und volle Voreinlösung im Falle der Liquidation der Ges. Urspr. A.-K. M. 2 700 000 in 4500 St.-Aktien u. 4500 St.-Prior.-Aktien à M. 300; erhöht It. G.-V.-B. v. 30./1. 1894 um M. 720 000 in 360 St.-Aktien u. 360 St.-Prior.-Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: Je M. 300 A.-K. =1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., des Spez.-R.-F. (bis M. 65 000 erreicht), 5 % zum Bilanz-R.-F. (Grenze 10 %), etwaige Sonderrücklagen; vom verbleib. Reingewinn 4½ % Div. vorweg an Prior.-St.-Aktien A, alsdann bis zu 5 % Div. an St.-Aktien B, Rest auf beide Aktienarten zu gleichen Teilen. Der A.-R. erhält eine feste Vergüt. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Bahnanlage 4 191 926, Bau- u. Betriebsstoffe 419 216, Wertpap. 473 177, Pfandgelder 35 623, Guth. in der Bahnanlage 375 856. – Passiva: A.-K. 3 420 000, Vorschuss aus den Betriebseinnahmen 524 366, Spez.-R.-F. 68 215, Ern.-F. 697 090, Neben-Ern.-F. 50 000, Dispos.-F. 38 109, R.-F. 313 905 (Rückl. 5946), unerhob. Div. 4152, Pfand- gelder 35 623, Eisenbahnsteuer 12 825, Div. für Vorz.-A. 102 600, do. für St.-A. 111 150, für rückst. Ausbess. 50 000, Vortrag 67 762. Sa. M. 5 495 800. Gewinf- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Ausg. 2 841 352, Ern.-F. 246 833, Tilg. der Bahnanlagevorschüsse 6215, Betriebsgewinn 350 283. – Kredit: Übertrag 94 221, Betriebs.- einnahmen 3 336 067, Zs. 13 640, Kursgewinn 756. Sa. M. 3 444 685. Kurs Ende 1903–1920: St.-Prior.-Aktien: 110, 110.50, 128, 134.50, 125.25, 124, 112.75, 123, 124, 123.75, 113, –*, –, 100, –, 100*, –, – %. Aufgelegt 1886 zu 102.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1904/05–1919/20: 6, 6½, 6½, 6½, 6½, 6½, 7, 7½, 6½, 6½, 6½, 6½, 6½, 6½, 5½ 6½ %; St.-Prior.-Aktien 1904/05–1919/20: 5½, 6, 6, 6, 6, 6, 6½, 7, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 5, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Oberbaurat Rich. Hartmann. Aufsichtsrat: (5–10) Vors. Direktor der Städte-Feuersozietät Doerfel, Berlin; Stellv. Landrat von Winterfeld, Kyritz; Bank-Dir. Emil Wiglow, Brandenburg; Bürgermeister a. D. Dr. Schultz, Wittstock; Landessyndikus Gerhardt, Berlin; Erbjägermstr. von J agow, Rühstädt; Bürgermstr. a. D. Riedel, Pritzwalk; Zimmermstr. Max Viereck, Perleberg. Zahlstellen: Perleberg: Eigene Hauptkasse; Berlin: Kur- u. Neumärkische Ritterschaftl. Darlehnskasse. * Reinickendorf-Liebenwalde-Gross-Schönebeck'er Eisenbahn-Aktiengesellschaft mit dem Sitze zu Berlin, Direktion u. Betriebs- verwaltung: NW., Alexander-Ufer 5. Gegründet: 14./3. 1900 mit Nachträgen v. 5./5. u. 22./6. 1900; eingetr. 28./6. 1900. Konz. v. 12./2. 1900. Gründer s. Jahrg. 1901/02. Die Dauer der Ges. ist nicht beschränkt; jedoch ist laut Konz.-Urkunde der Staatsregierung unbeschadet des gesetzl. Ankaufsrechts gestattet, das Unternehmen jederzeit, jedoch nicht vor Ablauf von 10 Jahren seit dem Tage der Betriebs- eröffnung, gegen Erstattung der von dem Unternehmen aus eigenen Mitteln notwendig oder nützlich aufgewendeten Anlagekosten, eigentümlich zu erwerben. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspur. eingleisigen Nebeneisenbahn von Reinickendorf- Rosenthal über Basdorf nach Liebenwalde u. von Basdorf nach Gross-Schönebeck mit einem Güteranschlussgleis von Reinickendorf nach Schönholz (1.57 km). Länge 60,6 km. Betriebs- eröffnung 21./5. bezw. 3./6. u. 16./7. 1901, sodass die durchschnittl. Betriebszeit 1901/02 rund 10 Mon. betrug; Betriebseröffn. auf dem Anschlussgleis 16./11. 1907. Der Betrieb der Bahn u. deren Unterhalt war bis 31./3. 1913 durch Vertrag dem Reg.-Baumeister a. D. August Steinfeld bezw. seit 1911 an dessen Rechtsnachfolger die Eisenbahnbau-Ges. Becker & Co. G. m. b. H. in Berlin übertragen. Der Betriebsunternehm. erhielt für die Betriebsführung 33 % der Betriebseinnahmen, ferner für jedes geleistete Zugkilometer 50 Pf., sowie als Entschädig. für Bureaukosten jährl. M. 5000; jedoch im Ganzen nicht mehr als 64 % der jährl. Betriebseinnahmen. Die übrigen Einnahmen wurden halbjährl. an die Ges.-Kasse ab- geführt. Für die Dauer des obengenannten Betriebsvertrages, also bis Ende März 1913, hatte der Betriebsunternehmer für die Aktien Lit. A eine Div. von 4 % garantiert, ebenso für Aktien Lit. B 4 % für 1911/12 u. 1912/13. Seit 1./4. 1913 führt die Ges. den Betrieb selbst. Die Pläne der Ges., ihre Bahnlinie über Liebenwalde hinaus bis Zehdenick (Neuhof) zu verlängern u. durch eine Schnellbahn sich an das Berliner Schnellbahnnetz anzuschliessen, konnten bisher nicht verwirklicht werden. Das Vorzugsrecht der Aktien Lit. A wurde dahin eingeschränkt, dass ihnen das Recht auf Nachzahl. rückständiger Div. nicht mehr zusteht, sondern dass sie nur auf eine Vorz.-Div. von 4 % Anspruch haben. Erst nachdem die Aktien Lit. B auch 4 % Div. erhalten haben, erfolgt die weitere Verteilung des verfügbaren Gewinns unter beide Aktienkategorien nach Massgabe ihres Anspruchs. Kapital: M. 3 730 000 in 2830 St.-Aktien Lit. A à M. 1000 und in 900 St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Die Aktien A geniessen bis 4 % Vorz.-Div. (s. auch oben u. unten bei Gewinn-