208 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-Ges. in Eschershausen. Gegründet: 25./5. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Konzession für den preussischen Teil der Bahn lautet vom 6./8. 1898. Die Preuss, Staatsregierung hat sich das Recht vorbehalten, das Eigentum der in Preussen belegenen Bahnstrecke nach Ablauf von 30 Jahren, vom Tage der Betriebseröffnung an gerechnet, oder auch später nach einjähriger Kündig. gegen Erstattung des Anlagekapitals nach Abzug der Wertverminder. käuflich zu erwerben. Konz. für den braunschweig. Teil v. 16./9. 1898. Zweck: Betrieb der normalspurigen Nebeneisenbahn von Vorwohle nach Emmerthal. Bahnlänge 32,3 km, wovon 23,4 km auf braunschweig. Gebiet u. 8,9 km auf preuss. Gebiet entfallen. Betriebseröffnung 9./10. 1900. Den Betrieb führt seit 1./4. 1917 die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Ges. in Berlin. Kapital: M. 3 055 000 in 2600 St.-Aktien Lit. A u. 455 St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Die St.-Aktien Lit. A geniessen bis 4 % Vorz.-Div. Die Ges. erhielt von der Braunschweig. Regierung eine Staatssubvention von M. 405 000. Die G.-V. v. 25./9. 1906 genehmigte die Aufnahme einer erforderlichenfalls hypoth. sicher zu stellenden Anleihe bis zum Betrage von M. 300 000; die G.-V. v. 24./9. 1914 erhöhte diesen Betrag um M. 300 000, also auf M. 600 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr in Eschershausen, Braunschweig oder Hannover. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, ferner Beitrag für zwei getrennt zu bildende besondere R.-F. für die Strecken im Braunschweig. u. Preuss. Gebiet. Erreichen beide R.-P. zus. die Summe von M. 50 000, so können die Rücklagen mit Genehmig. des Braunschweig. Staatsministeriums solange unterbleiben, als die Fonds nicht um je eine volle Jahres- rücklage wieder vermindert sind. Eine Verstärkung der regelmässigen Zuweisung an beide Fonds muss erfolgen, sobald solche von dem Braunschweig. Staatsministerium gefordert wird. Weiter Beitrag zu den Ern.-F.; sodann die vertragsm. Tant. an Beamte, vom verbleib. Rest bis 4 % Div. an St.-Aktien Lit. A, ohne Nachzahl.-Verpflichtung für etwaige Ausfälle, bis 4 % an St.-Aktien Lit. B, Überschuss an alle Aktien gleichmässig. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Bahneinheit 3 992 087, Wertp. 129 421, Kassa 1899, Betriebsvorräte 53 770, Vorräte für Ern. 68 678, neue Rechnung 2, Kapitalertragsteuer 186, — Passiva: A.-K. 3 055 000, R.-F. 406 038, Ern.-F. 73 615, Sonderrückl. 63 652, verfügbare Beträge 91 573, Bankschulden 423 610, rückst. Div. für B-Aktien 2320, Rückstell. für Wieder- Berstell. der Betriebsmittel 25 000, Div. der Aktien A 104 000, Vortrag 1235. Sa. M. 4 246 044. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 22 384, Ern.-F. 41 772, Sonderrücklagen 3992, Gewinn 105 235. – Kredit: Vortrag 958, Betriebsüberschuss 172 425. Sa. M. 173 383. Dividenden: Akt. A: 1901/02–1919/20: 3½0, 3½, 3 /0, 4, 4½, 5, 5.1, 4.1, 4.8, 5, 4.9, 5.3, 4, 4, 4, 3.3, 4, 4, 4 %; Aktien B: bis 1903/04: 0 %; 1904/05–1919/20: 1, 4½, 5, 5.1, 4.1, 4.8, 5, 4.9, 5.3, 4, 0, 0, 0, 0, 4, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Stadtrat Erich Cruse, Baurat Carl Griebel, ausführender Direktor u. tech. nisches Mitglied Masch.-Dir. Ernst Quandt, Berlin. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Bank-Dir. Karl Mommsen, Berlin; Stellv. Geh. Bau-Rat O. Bandekow, Charlottenburg; Eisenbahn-Dir. Rich. Grabbe, Wilmersdorf; Fabrik-Dir. Theodor von Helmolt, Dir. Carl Bodenstab, Hannover; Gen.-Dir. Max Dräger, Schöneberg; Ober-Ing. Wilh. Blodek, Berlin; Gemeindevorsteher Wilh. Tacke, Kemnade. Zahlstellen: Berlin: Mitteldeutsche Creditbank; Braunschweig: Braunschweig. Bank u. Kreditanstalt. Westfälische Landes-Eisenbahn Akt.-Ges. in Lippstadt. Gegründet: 1882 als Warstein-Lippstadter Eisenbahn-Ges. Firma 1896 wie oben geändert. Betriebseröffn. der Strecke Warstein- Lippstadt 1./11. 1883. Konz. für die Linien unter 1 v. 24./3. 1882 u. 16./12. 1896; für die Linien unter II v. 11./12. 1899 unbeschränkt. Der Preuss. Staat kann die Bahnen auf Grund des Gesetzes vom 3./11. 1838 gegen Entschädig. erwerben, jedoch die Bahn von Borken nach Burgsteinfurt mit Abzweig. von Stadtlohn nach Vreden schon nach Ablauf von 15 Jahren nach der Betriebseröffnung. Zweck: I. Bau u. Betrieb normalspuriger Nebeneisenbahnen für Personen- u. Güterverkehr u. zwar: a) Warstein-Lippstadt (30,88 km), später trat hinzu b) Lippstadt-Beckum (28, 59 km), c) (54,18 km), d) Neubeckum-Warendorf (20,50 km). In Sa. 134,15 km; sämtlich in Betrieb. II. Die G.-V. v. 21./4. 1899 beschloss den Bau weiterer Linien: 1) Sennelager-Wiedenbrück (32, 43 km), eröffnet 1./9. 1902, 2) Westfälische Nordbahn: Borken-Burgsteinfurt (mit Abzweigung von Stadtlohn nach Vreden), eröffnet 1./10.1902, zus. 63, 66 km, 3) Neubeckum-Münster (35,54 km),, eröffnet 1./10. 1903, Sa. 131,53 km, sodass das gesamte Bahnnetz 265,78 km beträgt. Geplant ist eine vollspurige Nebeneisenbahn von Burgsteinfurt über Emsdetten nach dem Hafen Saerbeck als Fortsetzung der Nebeneisenbahn Borken-Burgsteinfurt. Die Ges. besass Ende März 1919: 40 Lokomotiven, 79 Personenwagen, 26 Post- u. Gepäck- wagen, 475 Güterwagen etc. Betriebseinnahmen 1909/10–1919/20: M. 2 471 375, 2 774 256, 3 047 898, 3 280 236, 3 420 684, 2 742 481, 2 574 579, 3 001 449, 4 162 585, 5 586 895, 9 652 815.