Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 211 Hlektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen ete. Kreis Altenaer Schmalspur-Eisenbahn-A.-G. in Lüdenscheid. Gegründet: 21./8. 1886. Konz. v. 24./5. 1886. 14./11. 1888 u. 3./6. 1901 als Nebenbahn. Sitz bis Anfang 1905 in Altena. Zweck: Bau u. Betrieb schmalspuriger Eisenbahnen von untergeordneter Bedeutung im Kreise Altena: a) von Altena nach Lüdenscheid 14,55 km, im Betrieb seit 1./10. 1887; b) von Werdohl nach Augustenthal 10,59 km, im Betrieb seit 15./12. 1887, Fortsetzung von Augusten- thal nach Schafsbrücke-Lüdenscheid 5,60 km, seit 1./4. 1905 in Betrieb; c) von Schalks- mühle nach Halver 9,45 km, im Betrieb seit 5./3. 1888; d) die Verbindungsbahn in Lüden- scheid (1,20 km) seit 11./4. 1904 in Betrieb. Die Bahnen zus. 41,39 km sind eingeleisig, mit iIm Spurweite und für den Betrieb mit Lokomotiven hergestellt u. schliessen in Altena, Lüdenscheid, Werdohl und Schalksmühle mittels eines Anschlussgeleises an die Preussische Staatsbahn an. Nach Art. 17 der Konz. steht dem Minister der öffentlichen Arbeiten resp. der obersten Reichsaufsichtsbehörde die Berechtigung zu, zu verlangen, dass anstatt der betr. schmal- spurigen Bahn eine Bahn mit normaler Spurweite gebaut werde. Ankaufsrechte des Staates: Nach Art. 18 der Konzession ist die Staatsregierung berechtigt, von dem Rechte des Ankaufs der Bahnen nach Massgabe der Bestimmung des § 42 des Eisenbahngesetzes vom 3. Nov. 1838 schon nach Ablauf von 10 Jahren nach Eröffnung des Betriebes, event. auf der zuletzt fertiggestellten Bahn, Gebrauch zu machen. Kapital: M. 2 100 000 in 1100 Vorz.-Inh.-Aktien Lit. A (Nr. 1–1100) à M. 1000, mit dem Vorrecht auf 4½ % Div. (ohne Nachzahlungsanspruch) und auf das Kapital im Falle einer Auflösung, und 1000 Inh.-Aktien Lit. B (Nr. 1–1000) à M. 1000. Der Staat ist mit M. 200 000 in Aktien Lit. A und mit M. 200 000 in Aktien Lit. B, die Landgemeinde Lüdenscheid mit M. 74 000 in Aktien Lit. A beteiligt. Anleihen: I. M. 300 000 in 4 % Oblig. von 1893, Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10.; Tilg. ab 1899 durch jährl. Ausl. von 1 % = M. 3000 u. ersp. Zs. im Juli-Sept. (erste 1898) auf 1./4. 1899; seit 1900 verstärkte Tilg. oder gänzliche Rückzahl. zulässig. Die Anleihe ist an 1. Stelle im Bahngrundbuch eingetragen. In Umlauf Ende März 1920 M. 204 500. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der ausgelosten Stücke in 11 J. II. M. 400 000 in 4½ % Oblig. lt. Genehmigung v. 24./7. 1902, 800 Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10.; Tilg. ab 1905 bis längstens 1942 durch jährl. Ausl. bezw. Rückkauf von M. 4000 = 1 % u. ersp. Zs. im Juli/Sept. (erstmals 1900) auf 1./4. 1905; seit 1911 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündigung mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihe ist in das Bahngrundbuch hinter An- leihe I eingetragen. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.). In Umlauf Ende März 1920: M. 317 500. III. M. 200 000 in 4½ % Oblig. lt. Genehm. v. 19./12. 1903, Stücke à M. 500, sonst wie Anleihe II. Die Anleihe ist im Bahngrundbuch an dritter Stelle eingetragen. In Umlauf Ende März 1920: M. 159 000. Zahlst. für alle Anleihen: Ges.-Kasse; Berlin: Mitteld. Creditbank, Jarislowsky & Co.; Meiningen: Bank f. Thür. vorm. B. M. Strup Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst nach den Bestimmungen des der Genehmigung des Min. der öffentl. Arbeiten unterliegenden, periodisch zu revidierenden Regulativs die dem Ern.-F. u. die dem Spez.-R.-F. zuzuführenden Beträge, welche für letzteren Fonds mit mind. 10 % des Anlagekapitals jährl. zu bemessen sind. Dieser Spez.-R.-F. hat die satzungsmässige Höhe von M. 60 000 erreicht. Mit Genehmigung des Ministers der öffentl. Arbeiten unterbleiben weitere Rücklagen solange, als der Fonds nicht um eine volle Jahresrücklage wieder ver- mindert ist. Dann Verzinsung u. Tilg. der Anleihen, gesetzl. Eisenbahnabgabe, 5 % zum Bilanz-R.-F. (der die gesetzmässige Höhe erreicht hat), dann vertragsm. Tant. an Beamte, dann vorerst auf die Aktien Lit. A 4½ % und auf die Aktien Lit. B bis zu 4½ % Div., Rest zur Div. gleichmässig unter Aktien A u. B. Eine Nachzahlung von Div. auf die Vorz.- Aktien A findet nicht statt. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Bahnanlagen 3 426 527, Vorräte 142 888, Kasse 7727, Wertpap. u. Sparkasseneinlagen 338 539, Guth. bei Banken u. öffentl. Sparkassen 252 042, verschied. Forder. 70 161, neue Rechn. 339 391, Bürgschaften 94 485. – Passiva: A.-K. 2 100 000, R.-F. 210 000, Rückl. für Unfälle 50 035, getilgte Anleihen 242 220, Oblig. 681 000, Rückl. für Ern. 1 428 383, do. II 302 010, unerhob. Div. 3160, nicht eingel. Zinsscheine 14 976, Kredit. 483 660, Bürgschaften 94 485, Div. 59 500, Vortrag 2332. Sa. M. 4 671 763. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 1 444 119, Ausgaben betr. Rückl. für Ern. I 119 602, do. für Unfälle 6091, Rückl. für Ern. I 196 620, do. II 30 082, do. für Unfälle 409, Anleihe-Zs. 29 622, do. Tilg. 18 377, Eisenbahnsteuer 1269, Gewinn 61 832. — Kredit: Vortrag 5548, Betriebseinnahmen 1 841 126, Erlös für Material. der Rückl. für Ern. I 45 170, Zs. 16 180. Sa. M. 1 908 026. 14*