Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 251 Mülheimer Kleinbahnen, Akt.-Ges., in Köln-Mülheim. Direktion: Köln-Mülheim, Schönratherstr. 47. Gegründet: 1./5. 1908 mit Wirkung ab 1./4. 1908; eingetr. 22./5. 1908. Gründer: Elektr.- Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co., Gen.-Dir. Prof. Bernh. Salomon, Frankf. a. M. etc. Zweck: Eintritt in die Rechte und Pflichten, welche der Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankfurt a. M., und dem Bauunternehmer H. Kitterle, Mülheim a. Rh., ale Konsortium für den Bau der Mülheimer Kleinbahnen, aus folgenden Rechtsgeschäften erwachsen sind und welche die Vorgenannten auf die Akt.-Ges. übertragen und zwar Ver- träge mit der Stadt Mülheim a. Rhein, der Gemeinde Schlebusch, Provinzialverband der Rheinprovinz. Bau und Betrieb weiterer elektrischer Bahnen im gegenwärtigen und zu- künftigen Weichbilde von Mülheim a. Rh. und Umgegend sowie anderen Städten und Ort- schaften; Erzeugung elektr. Energie und gewerbliche Ausnützung elektr. Ströme zur Be- leuchtung und Kraftabgabe sowie jede andere Art gewerblicher Erzeugung und Verwendung elcktr. Energie, Herstellung solcher Einrichtungen u. Anlagen für eigene Rechnung und für andere sowie Beschaffung und Betrieb der zu denselben gehörenden Apparate und Gegen- stände. A) Mülheimer Stadt- und Vorortlinien: 1) Deutz-Mülheimerstr.-Mülheimer Freiheit- Berlinerstr-Militärringstr. (Betriebslänge 3.7 km); 2) Danzierstr.-Berg.-Gladbacherstr.-Wich- heimerstr. (2.4 Km): 3 Rundbahn (3.1 km); 4) Mülheim-Leverkusen-Wiesdorf-Opladen (11 9 Em); 5) Höhenberg-Mülheim-Dünnwald (8.5 km). Der Betrieb der Linien 1 u. 2 ist seit 1./1. 1910 an die Bahnen der Stadt Köln verpachtet. B) Nebenbahnähnliche Kleinbahn Schlebusch: 1) Personenbahn Staatsbahnhof Schlebusch-Schlebusch-Ort (3.7 km); 2) Güterbahn: Mors- broich-Schlebusch-Ort (3.0 km). Das Elektrizitätswerk Schlebusch wurde 1916 an das Elektrizitätswerk Berggeist in Brühl abgetreten, welche Ges. auch die Stromlieferung für den Bahnbetrieb in Schlebusch übernommen hat. Beförderte Personen 1911/12–1919/20: 2 136 225, 2 562 957, 3 180 000, 3 270 000, 3 542 000, 5 612 000, 9 005 000, 9 108 000, 7 663 000. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Bis 1919 M. 2 000 000. Die G.-V. v. 6./1. 1920 beschloss eine Kap.-Erh. um M. 1 000 000 auf M. 3 000 000. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 lt. G.-V. v. 6./1. 1920 in 4½ % Teilschuldverschreib., rück- zahlb. zu 102 %. Tilg. ab 2./1. 1921 innerhalb 40 Jahren. Der Erlös der Anleihe diente zur Abdeck. der Verbindlichkeiten bei den Gründern des Unternehmens. Die Anleihe wurde im freihändigen Verkauf zu 98 % begeben. Geschäftsjahr: 1./4–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Mülheimer Stadt- u. Vorortlinien 5 083 178, elektr. Kleinbahn Schlebusch 1 255 646, im Bau befindl. Anlagen 87 311, Grun istücke II 181 964, Kassa 48 115, Wertp. als Haftsummen hinterlegt 23 205, Haftsummen von uns hinterlegt 25 000, Warenbestände 466 502, Bankguth. 202 399, verschied. Debit. 420 050, durchlauf. Verrechn.- Posten 89 083, vorausbez. Versich. 5930. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Teilschuldverschreib. 3 000 000. do. Zs. 33 750, R.-F. 47 546, Hypoth. 11 900, Kapitaltilg.- u. Ern.-F. 888 380, Spez.- R.-F. Schlebusch 5409, Talonsteuer-Res. 8000, Haftsummen 25 000, Kredit: Konsort. für den Bau der Mülheimer Kleinbahnen 329 296, verschied. Gläubiger 417 098, durchlauf. Verrechn.- Posten 114 480, Gewinn 7527. Sa. M. 7 888 389. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: 2s. 87 328, Kap.-Tilg.-u. Ern.-F. 98 142. Tei schuld- verschreib.-Zs. 33 750, Steuern u. Abgaben 105 470, Vortrag 7527. – Kredit: Vortrag 8035, Betriebsüberschüsse 324 133. Sa. M. 332 219. Dividenden 1908/09–1919/20: 0, 0, 1½, 3, 4½, 5½, 6, 6, 6, 6, 5, 0 %. Direktion: Dir. Friedr. Engelmann, Frankf. a. M.: Gust. Rothenhöfer, Heinr. Schrage. Betriebsleitung: Ing. Gust. Rothenhöfer, Köln-Mülheim. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Prof. Bernhard Salomon, Frankf. a. M.; Stellv. Tiefbau- unternehmer Heinr. Kitterle, Köln-Mülheim; Komm.-Rat Herm. Heymann, Berlin; Dir. Dr. Rob. Haas, Zürich. Neisser Kreisbahn-Akt.-Ges. in Neisse. Gegründet: 20./4. 1910; eingetr. 25./2. 1911. Konzession vom 18./4. 1910. Gründer: Fiskus des preuss. Staates, Kreis u. Stadt Neisse, Stadt Steinau O.-S., Stadt Weidenau, Bielauer Zucker- u. Oelfabriken E. v. Falkenhausen, Bielau, dann 16 Landgemeinden im Kreise Neisse, ferner Lenz & Co. G. m. b. H. in Berlin, sowie eine Anzahl weiterer Interessenten. Zweck: Bau u. Betrieb der vollspurigen Kleinbahn mit Lokomotivbetrieb von Neisse über Steinsdorf nach Steinau O.-S. (20 km) u. von Neisse nach Weidenau (21 km); Länge zus. 40.1 km. Betriebseröffnung 5./12. 1911 bezw. 8./5. 1912. Kapital: M. 3 340 000 in 3340 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Bahnhypothek: M. 67 194, aufgenommen 1912. II. M. 55 000. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grund u. Bodenkto 330 000, Eisenbahnbau 3 426 510, Erweiter.-Bau Bahnhof Neisse 25 257, Lokomotivschuppen Bahnhof Steinau 2410, Ern.-F.- Anlage 141 563, Spez.-R.-F. do. 2506, Kaut.-Effekten 50 000, Lenz & Co., Betriebskto 86 409, Akt.-Ges. f. Verkehrswesen, Berlin 30 980, Geschäftsanteil Neisser Vereinsbank 500, Hugo Aloger, Neisse. Div.-Zahl. 127, do. Kto Akt.-Ges. 13 642, do. lauf. Kto 108 – Passiva: A.-K. 3 340 000, Hypoth. I 67 194, do. II 55 000. Hypoth.-Amort.-Kto 4805, Grund-u. Bodenkap. 301 996, Disp.-F. 5067, Anleiheamort.-Kto 964, Wertverminder.-F. 10 000, Ern-F. 181 166,