Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 267 oberen Spatmühlen des Trusethals an das Schienennetz; dieser Nebengeleisanschluss bildet einen Teil des Gesamtunternehmens. Bahnlänge 9 km. Betriebseröffnung 25./7. 1899. Kapital: M. 377 000 u. zwar M. 357 000 in 357 Nam.-Aktien à M. 1000 u. M. 20 000 in 100 Nam.-Aktien à M. 200. Urspr. M. 270 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./6. 1902 um M. 107 000 in 107 Aktien à M. 1000 zu pari. Dieselbe G.-V. beschloss Aufnahme eines mit 1½ % zu verzinsenden Darlehens von M. 53 000. Bilanz am 31. März 1919: Aktiva: Bahnanlage 429 109, Ern.-F.: a) Wertp. 16 898, b) Spar- kasseguth. 8741, Kassa 93, Material. 463, Pens.-F. 740, sonst. Guth. 5121. – Passiva: A.-K. 377 000, Ern.-F. 25 732, Material. 463, Pens.-F. 740, Darlehen u. Vorschüsse 48 220, Überzahl. 2654, Überschuss 6356. Sa. M. 461 166. gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 62 101, Kassa d. Ern.-F. 93, Ern.-F. 1241, Pens-F. 28, Tilg. von Darlehen 1060, Vortrag 6356. – Kredit: Vortrag 8071, Betriebs- einnahme 58 176, Ern.-F. 735, Zs. dieses F. 1241, Pens.-F. 28, Anlage- u. Betriebs-F. 196, Amort.-F. 332, Bahnanlagen 2097. Sa. M. 70 881. Dividenden 1899/1900–1918/19: 0 %. Direktion: Kreiskämmerer Seidel. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Dr. Hagen, Schmalkalden; Stellv. Fabrikant Dinglinger, Schmalkalden; Bürgermeister a. D. Dietsch, Herges-Vogtei; Oberbaurat Möckel, Erfurt; Reg.-Rat Dr. Bömke, Landesrat Dr. Kuhring, Cassel. Elektrische Strassenbahn Valparaiso A.-G., Sitz in Berlin, Mauerstrasse 34. Ö Zweigniederlassung in Valparaiso: „Compafia de Tranvias Eléctricos de Valparaiso“ Gegründet: 25./9. 1903 mit Wirkung ab 1./5. 1903; eingetr. 24./12. 1903. Zweck: Gegenstand des hauptsächlich in Valparaiso zu betreibenden Unternehmens ist der Bau und Betrieb elektrischer Anlagen aller Art sowie der Erwerb u. die Finanzierung von Unternehmungen auf dem Gebiete der angewandten Elektrizität, insbesondere der Be- leuchtung u. des Transportwesens. Die Kommandit-Ges. Saavedra, Benard & Co. hat die ihr von der Stadt Valparaiso er- teilten Genehmigungen zum Bau und Betrieb elektrischer Strassenbahnlinien von 27 km u. zur Abgabe elektrischer Energie auf die Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin übertragen. Damit gingen auch die bisher vom Ferrocarril Urbano betriebenen Linien sowie eine vom Ferrocarril Urbano Wheelright Playa Ancha u. eine früher vom Ferrocarril del Sauce betriebene Linie in der ungefähren Länge von zus. 17 km auf die Ges. über, 80 dass etwa 10 km neue Linien zu bauen waren. Ferner wurde von der Stadt die Versorgung der öffentl. Beleuch- tung durch Elektrizität auf 10 Jahre der Firma Saavedra, Bénard & Co. übertragen und ihr das Recht zur Verwendung von Wasser als Triebkraft aus dem Peüuelas-See auf 30 Jahre eingeräumt. Als Gegenleistung hat die Firma insbesondere die Verpflichtung übernommen, neben einer einmaligen Zahlung von 150 000 Pesos einen verzinsbaren Vorschuss von 300 000 Pesos, ferner für jedes Strassenbahnkilometer bestimmte jährliche Abgaben und für jedes Kubikmeter entnommenen Druckwassers ½ Centavo zu entrichten. Die Übertragung der Verträge auf die Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin ist erfolgt gegen das Versprechen der Er- stattung sämtlicher Auslagen u. ausserdem der Zahlung von M. 260 000 Entschädigung. Dabei hat sich die Firma verpflichtet, die Erstreckung der Genehmigungsfrist des die Beleuchtung betreffenden Vertrags von 10 auf 30 Jahre, die Erteilung der Zollfreiheit für die zu Bau- zwecken nach Chile einzuführenden Gegenstände u. die Erteilung der staatlichen Ge- nehmigung zu der von der Stadt Valparaiso gegebenen Wassergenehmigung herbeizuführen. Von der Allg. Elektrizitäts-Ges. sind die Genehmigungen auf die Deutsche Bank u. von dieser auf die neue Ges. übertragen worden. Die Firma Saavedra erhielt M. 260 000 in Aktien der neuen Ges. als Entschädigung für die Einbringung der Verträge u. die Vorarbeiten. Ausser- dem wurden ihr die M. 650 000 betragenden Auslagen ersetzt, ebenso sämtliche Ausgaben der Deutschen Bank, welche die von der Allg. Elektrizitäts-Ges. gemachten Auslagen ihrerseits zurückerstattet hat. Die erste elektr. Bahnlinie wurde am 26./12. 1904 betriebsfertig her- gestellt, die Vollendung der gesamten Anlage Anfang Mai 1906 bewirkt. Der Betrieb des Unternehm. wurde durch die Erdbebenkatastrophe, von der Valparaiso im August 1906 heim- gesucht wurde, unterbrochen; weiter wurde das Resultat des J. 1906 durch den niedrigen Wechselkurs ungünstig beeinflusst. Der Reingewinn betrug M. 236 523, der dem Erneuerungs- konto überwiesen wurde. Das J. 1907 hatte noch unter den Folgeerscheinungen des Erd- bebens von 1906 wesentlich zu leiden. Wenn auch die Einnahmen der Strassenbahn infolge der raschen Wiederinstandsetzung aller Betriebsfaktoren ein befriedigendes Ergebnis hatten, so wuchsen die Ausgaben durch die nach dem Erdbeben eingetretene Teuerung u. besonders auch durch das stetige Sinken des Währungskurses in einer Weise an, dass der Betriebs- überschuss nur wenig besser ausfiel als 1906. Das Unternehmen hatte 1908 unter dem weiteren Rückgang der chilenischen Landeswährung sowie unter Wassermangel zu leiden, hervorgerufen durch einen aussergewöhnlich trockenen Winter in Valparaiso, wodurch die Leistung der Wasserkraftanlage sich ganz erheblich verminderte u. die Erzeugung der elektr. Energie grösstenteils durch die Dampfmasch. u. somit unter Aufwendung bedeutend höherer Produktionskosten erfolgen musste. Andererseits war die Gesellschaft in der Lage, auf Grund eines mit der Stadt Valparaiso am 13./7. 1908 abgeschlossenen Vertrages vom 15./7.