Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 269 Wehlau-Friedländer Kreisbahn-Akt.-Ges. in Tapiau. Gegründet: 21./3. 1898. Konz. 30./3. 1898 u. 24./11. 1909 auf 120 Jahre. Betriebseröffn. 9./4. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. 8 Zweck: Bau u. Betrieb der Kleinbahnen a) von Tapiau nach der Königsberger Kreis- grenze bei Podewitten (19,81 km), b) von Tapiau nach Goldbach u. Klein-Scharlack (20,92 km), c) von Tapiau nach Friedland (21,56 km) in den Kreisen Wehlau u. Friedland. Bahnlänge insgesamt 62,29 km, Spurweite 0,75 m. Der Betrieb wird von Lenz & Co. G. m. b. H. bezw. der damit betrauten ÖOstdeutschen Eisenbahn-Ges. geführt. Zur Besserung der Vermögens- verhältnisse der Ges. u. zum Bau der Verlängerung der Strecke Tapiau-Scharlack bis zur Stadt Labiau u. Labiau-Deimehafen fand eine Erhöhung des A.-K. statt (siehe bei Kap.). Betriebseröffnung Scharlack-Labiau am 13./12. 1909. Kapital: Urspr. M. 1 860 000 in 1860 Akt. à M. 1000, u. zwar 442 Akt. Lit. A u. 1418 Akt. Lit. B. Die a. o. G.-V. v. 11./6. 1909 beschloss, das bisherige A.-K. in Höhe von M. 1 860 000 um M. 122 000 herabzusetzen durch Vernichtung von 122 St.-Aktien Lit. B, welche der Wehlau-Friedländer Kreisbahn-A.-G. zur Verfüg gestellt wurden, um die durch Betriebsverluste und Nichtauf- füllung des Ern.-F. entstandene Unterbilanz (M. 152 983) teilweise zu beseitigen. Die G.-V. v. 11./6. 1909 beschloss gleichzeitig die Erhöhung des A.-K. um M. 692 000 in 692 St.-Aktien, begeben zu pari, davon dienten M. 300 000 zur Sanierung u. M. 392 000 für die Verlängerung der Bahn bis zum Deimehafen in Labiau. Das A.-K. beträgt jetzt M. 2 430 000, zerfallend in 337 Aktien A u. 2093 Aktien B, davon Ende März 1917 M. 160 000 noch nicht eingez. Weitere 9 Aktien A zum 1./4. 1917, 8 Stück zum 1./4. 1918 u. 9 Stück zum 1./4. 1919 aus- gelost (siehe unten). Für 442 (jetzt noch 337 Stück) Aktien Lit. A wird auf die Dauer von 43 Jahren von der Betriebseröffnung ab eine jährl. Div. von 3½ % wie folgt, gewährleistet: 1) durch den Kreiskommunalverband des Kreises Wehlau für die Kleinbahn von Tapiau nach der Königs- berger Kreisgrenze für 177 Stück (jetzt noch 135); 2) durch den Gemeindeverband Tapiau- Goldbach-Kl.-Scharlack für die Kleinbahn von Tapiau über Goldbach nach Kl.-Scharlack für 128 Stück (jetzt noch 104); 3) durch den Gemeindeverband Friedland-Tapiau für die Klein- bahn von Tapiau nach Friedland für 137 Stück (jetzt noch 98). Die Aktien Lit. A werden ausgelost (bisher 104 Stück) u. von den obengenannten Kreisverbänden zum Nennwert ein- gelöst. Dieselben werden in St.-Aktien Lit. B verwandelt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Aug.-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., vom Übrigen 10 % an die Ostd. Eisenbahn- Ges. für die Betriebsführung, alsdann 5 % zum Bilanz-R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 2 % zum Spez.-R.-F., sodann 3½ % Div. unter Berücksichtig. der unter Kapital erwähnten Garantien, vom Rest event. Tant. an Vorst., A.-R. u. Beamte, Überrest an beide Aktienarten gleich- mässig bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1920: Aktiva: Bau 1 806 000, Baubeendig.- u. Erweiter.- Kto 39 114, Bau-Kto II 36 394, do. Scharlack-Labiau 232 565, do. Labiau-Deimehafen 2226, Erweiter.-Bau II 45 220, Ern.-F. der Brücken über Pregel u. Deime 47 863, Brückenbau-Res.- Effekten 19 079, Ern.-F.-Effekten 55 159, Effekten 109 705, Debit. 10 885, sonst. Debit. 234 589, Verlust 528 968. – Passiva: A.-K. A 311 000, do. B 2 119 000, Ern.-F. 124 528, Div. Lit. A 10 885, Verfüg.-F. f. Erweit.-Bauten 45 220, Disp.-F. 19 162, Kredit. 537 976. Sa. M. 3 167 773. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 313 574, Ern.-F. 12 325, Unk. 3646, Betriebsverlust 205 091. – Kredit: Zs. 5669, Verlust 528 968. Sa. M. 534 637. Dividenden 1898/99–1919/20: Aktien Lit. B: Bisher 0 %; Aktien Lit. A: Je 3½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: Provinzialbaurat Walter Kühn, Königsberg. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Landrat Dr. Wrede, Wehlau; Stellv. Reg.-Rat Dr. Sutor, Landes- hauptmann von Brünneck, Landesbaurat Stahl, Dir. Lucht, Reg.- u. Baurat Michaelis, Konigsberg; Rittergutsbes. Johst, Kl. Scharlack; Landrat Constantin, Labiau; Bürgermeister Müller, Friedland. Zahlstelle: Königsberg: Landesbank. Westf ülische Kleinbahnen, Akt. Ges. in Grüne bei Letmathe. Gegründet: 25./1. 1899. Sitz bis 1906 in Bochum, dann bis 1908 in Essen-Ruhr, seit 22./12. 1908 in Grüne bei Letmathe. Gründer s. Jahrg. 1900/01. Die landespolizeil. Genehm., ebenso wie die Verträge mit den Strassenunterhalt.-Pflichtigen, lauten sämtlich auf 50 Jahre. Zweck: Herstellung, Erwerb und Betrieb von Kleinbahnen, sowie Erlangung von Konzess. für Kleinbahnen, ferner Herstell. von Anlagen für elektr. Beleucht. u. Kraftübertrag. u. Betrieb aller mit Vorstehendem zus hängenden Geschäfte. Am 1./7. 1912 waren in Betrieb die elektr. Strassenbahnen Hohenlimburg-Letmathe-Iserlohn-Hemer-Höcklingsen u. Grüne-Nachrodt mit 23,41 km Streckenlänge. Am 31./7. 1912 wurde Hemer-Sundwig mit 1,4 km u. am 10./11. 1912 Nachrodt-Einsal mit 3,2 km Länge eröffnet, so dass sich für den h 1913 eine Gesamtstreckenlänge von 28,01 km ergab. Auf den neugebauten Linien estig-Ihmert wurde der Personenverkehr am 18./7. 1913 und auf der Strecke Sundwig- „„ am 11./11. 1913 aufgenommen; Gesamtstreckenlänge jetzt 36.77 km. Ausserdem efindet sich die nebenbahnähnliche Kleinbahnstrecke Ihmert-Altena mit Abzweigung nach