= Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 297 Schaltanlage sowie übrigen Einrichtungen für den ganzen Betrieb. Die Erweiterung auf 4 Maschinen ist vorgesehen. Die in der Gasanlage erzeugten Gase heizen sämtliche OÖfen des Werkes u. liefern das Kraftgas für die Masch. Das Stahlwerk enthält 3 basische Martin- öfen von je 30 Tons Chargengewicht u. ist mit 5 Kranen ausgerüstet. Das Walzwerk hat 3 Gas-Stossöfen, 20 Gas-Blechwärmeöfen, 2 Kistenglühöfen, 2 Block-Vorwalzwerke mit 4 Walz- gerüsten, 3 Feinblech-Doppelwalzenstrassen mit 12 Kalt- u. Warmwalzgerüsten u. 2 Dressier- walzgerüsten. Die Zahl der Motore im Stahl- u. Walzwerk beträgt 97 mit 2659 Kw. Dem Betriebe dienen Schmiede, Schlosserei u. Rohrschmiede, mechanische Werkstatt u. elektrische Reparaturwerkstatt sowie 2 Laboratorien. –— Der Grundbesitz, auf dem sich die Werks- anlagen etc. befinden, beträgt 11 ha 47 a 44 qam — davon 1 ha 63 a bebaut. Anschluss- geleise von ca. 380 m Länge vorhanden. Ausserdem hat die Ges. Grundbesitz von 1 ha 23 qm ca. 300 m vom Werk entfernt in der Gemeinde Menglinghausen. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1915/16 und 1916/17 zus. M. 1 367 935 spez. für den Bau einer neuen Genera- toren- bezw. Nebengewinnungsanlage. Zugänge 1917/18–1919/20: M. 79 894, 93 000. 131 461. Umsatz 1907/08–1919/20: M. 3 060 234, 3 378 183, 4 259 604, 4 850 046, 4 744 682, 5 189 821, 3 441 250, 2 817 650, 5 998 511, 7 919 602, 8 678 389, 6 943 210, ?2. Arb.-Zahl ca. 530. Der Kriegszustand verhinderte 1914/15 die volle Ausnutzung des Betriebes. Nach M. 187 440 Abschreib. stieg 1914/15 der Fehlbetrag auf M. 172 612, der aus dem R.-F. Deckung fand. 1915/16–1917/18 war die Ges. gut beschäftigt (Reingewinne M. 665 650 bezw. 868 968 bezw. 960 988). 1918/19 auf M. 367 763 zurückgegangen aber 1919/20 auf M. 4 561 537 erhöht. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 St-Aktien à M. 1000, sowie M. 1 200 000 in 1200 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 350 000, erhöht lt. G.-V. v. 19./3. 1889 um M 400 000 u. lt. G.-V. v. 28./8. 1889 um M. 250 000 auf M. 1 000 000, in Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 30./6. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 500 000) durch Zusammen- legung der Aktien in Verhältnis 2:1 und Ausgabe von 6 % Vorz.-Aktien in Höhe von M. 1 600 000, welche die Unnaer Bank zu 100 % übernommen u. den Aktionären zu 106 % derart angeboten, dass diese gegen Rückgabe von 2 alten Aktien und Zuzahlung von M. 1120 bar M. 2000 neue Vorz.-Aktien beziehen konnten. Der durch die Zus. legung erzielte Buchgewinn von M. 500 000 diente zur Beseitigung des Fehlbetrages in dieser Höhe am 30./6. 1905 einschl. Abschreib. Die der Ges. durch die Ausgabe der Vorz.-Aktien zu- geflossenen neuen Mittel wurden mit M. 600 000 zur Errichtung eines Martinwerkes u. der Rest zum Ausbau der bestehenden Walzenstrassen verwandt. Von dem Bezugsrecht auf Vorz.-Aktien haben 305 Aktionär Gebrauch gemacht, welche mithin 610 Prior.- Aktien für 305 zus. gelegte St.-Aktien und die Zuzahlung erhalten haben. Die so in den Besitz der Ges. gelangten 305 St.-Aktien wurden lt. G.-V. v. 30./6. 1905 bzw. 30./11. 1906 eingezogen und vernichtet. A.-K. also von 1905–1909 M. 1 250 000 in 195 abgest. St.- u. 1055 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die G.-V. v. 30./10. 1909 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 130 000, also auf M. 1 120 000 durch Zus. legung der vorhandenen M. 195 000 St-Aktien 3: 1; die gleiche G.-V. beschloss die St.-Aktien mit den Vorz.-Aktien gleich- zustellen; A.-K. also 1909–1911 M. 1 120 000 in 1120 gleichber. Aktien. Der so buchmässig freigewordene Betrag von M. 130 000 abz. Kosten wurde zu Abschreib. verwandt. Die a. 0. G.-V. v. 13./4. 1911 beschloss zur Tilg. von Bankschulden u. zur Stärkung der Betriebsmittel Erhöh. des A.-K. um M. 880 000 (also auf M. 2 000 000) in 880 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von einem Konsort. (Commerz- u. Disconto-Bank etc.) zu 140 %, angeboten M. 672 000 den alten Aktionären 5: 3 vom 4.–15./5. 1911 zu 145 %. Agio mit M. 298 000 in R.-F. Behufs Neuanlagen beschloss die G.-V. v. 1./7. 1913 weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, übernommen von einem Konsort. zu 107.50 %, angeboten den alten Aktionären im Okt.-Nov. 1913 3:1 zu 115 %. Die a. o. G.-V. v. 13./3. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 3 000 000 (also auf M. 6 000 000) in 3000 Aktien à M. 1000, angeboten den alten Aktion. 1: 1 zu 129 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 25./9. 1920 um M. 600 000 in 7 % Vorz.-Aktien mit 10fachem Stimmrecht; übern. von einer Gruppe zu 115 %, dann nochmals erhöht lt. G.-V. v. 6./1. 1921 um weitere M. 600 000 Vorz.-Aktien (div.-ber. ab 1./1. 1921) u. um M. 9 000 000 in 9000 St.- Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920; diese angeboten den alten Aktionären 2: 3 zu 100 %. Die Vorz.-Aktien werden im Fall der Liquid. vorweg mit 115 % befriedigt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Nov. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St.; 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., mind. 5 % z. Ern.-F., bis 10 % des A.-K., event. besond. Rückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer lesten Vergüt. von je M. 5000 an jedes Mitgl. u. von M. 10 000 für den Vors.), Überrest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1920: Aktiva: Grundstücke 225 916, Wohnhäuser 165 131, Nebenge- winnungsanlage 212 304, Stahlwerks-Anlage 220 524, Walzwerks-Anlage 540 059, Glüherei, Verbleierei etc. 1, Mobil., Utensil. I, Stahlwerks-Bestände 95 003, Walzwerks- do. 164 030, Kassa 82 870, Giroguth. 1918, Postscheck 494, Avale 100 000, Neubau 1 772 763. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 865 010, ausserord. R.-F. 4 162 987, unerhob. Div. 2430, Rückstell. für Vorz.- Div. 48 840, Löhne, Rest Juni 1920 442 626, Kriegsgewinnsteuer-Res. 11 793, Avale 100 000, Kredit. 16 709 271, Reingewinn 4 561 537. Sa. M. 32 904 495.