300 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co., Akt.-Ges., Berlin NW. 40, Roonstr. 2. Die a. o. G.-V. v. 26./1. 1921 sollte Beschluss fassen über Fusion mit der Hirsch, Kupfer- u. Messingwerke Akt.-Ges., doch wurde dieser Antrag von der G.-V. abgelehnt. Gegründet: 23./3. 1912 mit Wirkung ab 1./10. 1911; eingetr. 6./5. 1912. Übernahme des in Berlin unter der Firma C. Wilh. Kayser & Co. betriebenen Handelsgeschäftes nebst dem in Oranienburg belegenen Hüttenwerke mit den dazu gehörigen Grundstücken, Gebäuden, Masch., Anlagen, Utensil., Material., Beständen, Kassa, ausstehenden Forder. u. Wechseln für zus. M. 4 819 189. Nach Abzug der übernommenen Passiven in Höhe von M. 823 189 von den eingebrachten Werten verblieben M. 3 996 000, für die die einbringende Firma 3996 Stück Aktien zum Nennbetrag erhielt. Gründung siehe dieses Handb. 1914/15. Anfangs 1919 Erwerb des Hauses Roonstr. 2 in Berlin für M. 583 800 für das Zentral- büro der Ges. Zweck: Herstell. u. Verwert. von Metallen, Metallsalzen u. Metallegierungen aus Erzen, Zwischenprodukten u. Industrierückständen, insbes. Übernahme u. Fortführung des diesen Zwecken dienenden, bisher unter der Firma C. Wilh. Kayser & Co. in Berlin u. Oranien. burg betriebenen Hüttenwerks. Der in Oranienburg belegene Grundbesitz der Ges. umfasst zurzeit 18 ha 29 a 15 qm, von denen 1 ha 29 a 92.73 am von den Fabrik- u. Verwalt.- Gebäuden gedeckt werden. In Berlin befindet sich nur das Kontor. Das im J. 1906/07 erbaute Werk in Oranienburg dient zur Herstell. von Metallen u. Verwert. von Industrie- rückständen u. zerfällt in zwei Teile, u. zwar in eine Kupferhütte u. eine Blei-Zinnhütte. In beiden Abteilungen wird das Material in Schachtöfen niedergeschmolzen u. in Flamm. öfen raffiniert. In der Kupferhütte wird es sodann in der Electrolyse zu chemisch reinem Kupfer umgewandelt; in der Blei-Zinnhütte werden die Metalle dann teilweise in Kesseln raffiniert. Der ganze Betrieb geht elektrisch vermittelst zweier eigener Dampfmasch. von je 250 effektiven HP., die mit Drehstrommasch. direkt gekuppelt sind, vor sich. Zur Gewinnung des Dampfes dienen 6 Dampfkessel von je 12 Atmosphären Uberdruck. Ausserdem ist das Werk an das Märkische Elektrizitätswerk, von dem ca. 200 HP. bezogen werden können, an- geschlossen. Die Lichtversorgung geschieht in der gleichen Weise. An Masch. sind ausser- dem noch Gebläse für die Schachtöfen, Brikettmasch. für die feineren Material., ein Kom- presser für die Konvertoren sowie die nötigen Hilfsmasch. für die Reparaturwerkstätte, Pumpen etc. vorhanden. 1912/13 Vergrösser. der Blei-Zinnhütte, auch errichtete die Ges. 1914/16 eine neue Kupferhütte in Lünen in W., welche im Mai 1916 den Betrieb aufnahm, Zugänge auf Anlage-Konti spez. für das neue Werk in Lünen erforderten 1915/16 M. 1 236 403, Zugänge 1916/17–1918/19 für Lünen u. Oranienburg M. 260 822, 195 280, 19 684. Umsatz der Ges. 1909/10–1912/13: M. 6 343 626, 7 481 424, 9 137 000, rd. 9 000 000; später nicht veröffent- licht. 1914–1918 war die Ges. fast ausschliesslich für Kriegszwecke beschäftigt. Umstellung auf Friedensarbeit, aber beeinträchtigt durch Mangel an Brennstoffen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, übernommen von den Gründern zu pari; erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1919 um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1919. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. unter Führung der Nationalbank für Deutschland zum Kurse von 117 % übernommen mit der Verpflichtung, den bisherigen Aktionären das Bezugsrecht im Verhältnis von 2:1 zum Kurse von 125 % anzubieten; geschehen v. 3.–21./2. 1920. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 22./11. 1919, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 % ab 1./7. 1925. Verstärkte Tilgung od. Totalkünd. ab 1./7. 1930 zulässig. Eingeführt in Berlin 1920. Kurs Ende 1920: 102 %. Hypotheken: M. 400 000 auf Haus Roonstr. 2 in Berlin. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1500 pro Mitgl. u. mind. M. 3000 an Vors.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Grundstücke Oranienburg u. Lünen 434 142, Ge- bäude do. 1 484 000, Geschäftsgrundstück u. Gebäude Berlin 563 800, Arb.-Wohnhäuser Lünen 80 500, Masch., Öfen u. Utensil. Oranienburg u. Lünen 232 000, Waren do. 30 707 601, Betriebs- materjal. do. 383 382, Gespann 1, Bahnanlage 1, Bollwerk 1, Be- u. Entwässer. 1, Kassa 178 606, Devisen 807 896, Effekten 86 171, Effekten zum Unterst.-F. 233 388, Debit. 5 862 480, Kaution 181 076. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Obligat. 2 000 000, Delkr.-Kto 100 000, Talon- steuer-Res. 52 000 (Rückl. 12 000), R.-F. 581 141 (Rückl. 39 938), Unterst.-F. 290 140 (Rückl. 50 000), unerhob. Div. 13 800, Spez.-Res.-F. 200 000, Hypoth. Lünen 47 500, do. Berlin 400 000, Kredit. 30 694 090, Div. 600 000, Tant. an Vorst. u. Angestellte 129 316, do. an A.-R. 36 978, Vortrag 90 074. Sa. M. 41 235 050. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 2 134 925, Zs. 1 004 249, Abschreib. 178 000, Reingewinn 958 308. – Kredit: Vortrag 159 531, Betriebsgewinn 4 115 951. Sa. M. 4 275 482.