Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 301 * – Kurs Ende 1913–1920: 139, 145.50*, –, 204, 219, 137*, 184.75, 430 %. Die Zulassung Lämtlicher M. 4 000 000 Akt. zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte im Juni 1913, davon M. 2 000 000 am 19./6. 1913 zu 140 % zur Zeichnung aufgelegt; erster Kurs 26./6. 1913: 141 %. Dividenden 1911/12–1919/20: 10, 10, 10, 15, 15, 15, 10, 10, 10 %. Direktion: Dr. phil. Georg Noah, Berlin. Prokuristen: Carl Langer, Emil Schildert, Jos. Grand, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Berlin; Stellv. Bankier Martin Schiff, Bergrat Jul. Krisch, Dir. Jacob Goldschmidt, Berlin; Bankier Dr. Georg Hirschland, Dir. Adolf Buff, Essen-Ruhr. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Nationalbank f. Deutschl., Jacquier & Securius; Essen: Simon Hirschland. Vereinigte Königs- und Laurahütte Aktien-Gesellschaft für Bergbau- und Huttenbetrieb in Berlin, NW., Dorotheenstrasse 40. Gegründet: 2./6. 1871. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien und Fossilien jeder Art, Verhüttung von Mineralien und Verwertung der Nebenprodukte. Handel mit Metallen und allen Fabrikaten hieraus. – Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung für M. 18 000 000 von dem Grafen Hugo Henckel Donnersmarck auf Naclo folgende Objekte zur Ausbeutung: 1. Das Eisen: und Zinkhüttenwerk Königshütte bei Beuthen mit allen Zubehörungen, Rechten und Pflichten, insbesondere mit dem Rechte auf Förderung von Eisenerzen, Eisensteinen, Kalksteinen, Sand und anderen Materialien. 2. Die Laurahütte mit allen Pertinenzien. 3. Das Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura in den Gemeinden Königshütte, Mittel-Lagiewnik u. Chorzow. 4. Die Steinkohlengrube Laurahütte mit Zubehör. 5. Die auf einem Areal von rund 125 ha haftenden Eisenerzberechtigungen in den Feldmarken Chorzow, Lagiewnik und Tarnowitz. 6. Die Zinkhütte Lydognia (Betrieb eingestellt) und 7. Das Blei- und Zinkerzbergwerk Wilhelm mit einem Felde von 500 000 Q.-Lachtern in den Gemeinden Beuthen, Mittel-Lagiewnik und Chorzow. Die Ges. hat diese Wirtschaftsobjekte beträchtlich melioriert u. ausgedehnt. Zurzeit besteht der Besitzstand der Ges. aus folg. Anlagen: Die Steinkohlenbergwerke: I. Die Laurahüttegrube in Laurahütte mit einem Gruben- feld von 8 955 350 qm u. 2 Schachtanlagen. II. Die Richterschächte in Siemianowitz mit einem Grubenfeld von 9 346 995 am u. einer Förderanlage von 3 Schächten. III. Die Gräfin Lauragrube in Chorzow mit 6 063 794 qm Grubenfeld u. 2 Schachtanlagen. IV. Die Dubensko- grube in Czerwionka (Kreis Rybnik), deren Kohlenfelder 20 595 231 qm umfassen, besitzt die 3 Junghannschächte. Hier befindet sich auch eine Kokerei von 60 Ofenkammern mit Ge- winnung von Nebenprodukten wie Teer, Ammoniak u. Benzol. Jahresförderung aller Gruben zus. ca. 3 300 000 t. Ausser den Grubenfeldern, welche den obengenannten Betriebsabteil. zugeteilt sind, besitzt die Ges. noch 13 Kohlenfelder im oberschlesischen Südrevier b. Wilcza, Sczyglowitz u. Zawisc von 26 292 783 qm. Gegenwärtig besitzt die Ges. Steinkohlenfelder von zus. 71 254 153 qm, davon entfallen auf das oberschfes. Südrevier bei Wilcza, Sczyglowitz u. Zawisc 26 292 783 qm. Ausserdem besitzt die Ges. an Eisenerzförderungen u. Steinbrüchen: a) In Tarnowitz, Bobrownik, Chorzow u. Maczeikowitz eigene Erzfelder von 231 ha u. ausserdem Erzförder- berechtigungen auf einer Fläche von 761 ha. b) Steinbrüche: Die eigenen, Dolomit u. Kalkstein führenden Felder haben eine Flächenausdehnung von 413 ha; Förderrechte auf Dolomit u. Kalksteine haften auf 13 ha. c) Bergfreiheitgrube bei Schmiedeberg im Riesengebirge. Die Hüttenwerke umfassen folgende Anlagen: Die Königshütte mit 3 Hochöfen im Betriebe, Kupferextraktions-Anstalt; Brikettfabrik zur Herstell. von Erzbriketts u. Schlackenziegeln, Chamottefabrik; Kokerei mit Anlagen zur Gewinnung von Teer, Ammoniak u. Benzol; Eisen-, Stahl- u. Metallgiessereien, Walzwerken für Handelseisen, Universaleisen, Formeisen, Eisenbahnschienen und Schwellen, Gruben- schienen, Feineisen, Martinstahlwerken mit 4 Martinöfen zu 15 t, 3 Martinöfen zu 30 t u. 2 Martinöfen zu 60 t u. 1 Martinofen zu 120 t Einsatz, mech. Werkstatt, Bandagen- und Rad scheibenwalzwerk, Räder- u. Weichenfabrik. Schmiede für Waggonbeschlagteile, grosse Waggon- fabrik, Brückenbauanstalt, Presswerk, Federnfabrik u. elektr. Zentrale. Die Laurahütte mit 2 Hochöfen im Betriebe, Puddelei, Martinstahlwerk mit 3 Martinöfen zu 15 bezw. 35 t Einsatz, Eisen-, Temper- u. Metallgiesserei, Wellblechfabrik u. Verzinkerei, Rohr- walzwerken für geschweisste u. nahtlose Rohre, Fittingsfabrik, Walzwerken für Handelseisen, Universaleisen, Grob-u. Feinbleche u.mechan. Werkstatt. Um die Erzeugungskosten der Hütten- werke auf das erreichbare Mindestmass herabzudrücken, wurden beträchtliche Um- und Neubauten der Walzwerke, Martinwerke, Hochöfen etc. ausgeführt; so wurden 1908/09